Närrisches Jubiläum in Ottweiler
Junges Prinzenpaar für ältesten Karnevalsverein im Saarland
16 mal 11 Jahre: Diesen Geburtstag begeht der "So war noch nix 1847" in Ottweiler während der Session 2022/23. Und der damit einer der sogar ältesten Karnevalsvereine in Deutschland hat junge Repräsentanten – in den einzelnen Gruppen und als Obernarren.
Das Geheimnis ist gelüftet, ob und wer die Ottweiler Fastnachter anführt. Ein junges Prinzenpaar geleitet den ältesten Karnevalsverein im Saarland durch die Session 2022/23. Der So war noch nix 1847 gab am Freitag, 11. November, die Tollitäten bekannt.
Es sind trotz ihres jungen Alters zwei gestandene Narren, die bereits seit langer Zeit dem Verein die Treue halten. Prinz Philipp I. (Jahn) und Prinzessin Jessica II. (Rehfeld) sind während der Sessionseröffnung inthronisiert worden. Sie folgen auf Prinz Fabian I. (Scheidhauer) und Prinzessin Anna-Lena I. (Trapp). Sie waren die letzten blaublütigen Obernarren, die vor der Corona-Pandemie 2019 ernannt worden waren und jetzt im Jubiläumsjahr ihre Nachfolger bis Aschermittwoch, 22. Februar, von Termin zu Termin unterstützend begleiten wollen.
Mit Philipp und Jessica hat der Verein, der sein 16-mal-11-jähriges Bestehen feiert, zwei Vollblut-Karnevalisten. Beide sind gerade mal 24 Jahre, haben aber schon so einige Aktivitäten vorzuweisen. So begann Philipp seine närrische Laufbahn mit 14 Jahren bei der Juniorengarde und wechselte später zum Schautanz der Prinzengarde. Heute ist er Trainer des Männerballetts Die Lumumbas und singt beim vereinsangehörigen Vokalensemble Plaschderschisser-Symphoniker.
Auch Jessica Rehfeld zeigt bereits viel Engagement beim So war noch nix. Neben ihrem Einsatz für die Prinzengarde bei Marsch und Schautanz kümmert sie sich zurzeit als Choreographin um den Nachwuchs bei der Jugendgarde. Wie Philipp macht sie zudem bei der Playbackshow mit, die fester Bestandteil der Prunksitzungen ist.
Beide, die nicht nur auf der närrischen Bühne ein Paar sind, wollten schon immer Obertollitäten für die Fastnachter an der Blies werden, wie sie sagen. „Ich hatte mir das schon als kleiner Junge gewünscht“, sagt der angehende Bankkaufmann einige Tage vor der Amtsübernahme. „Und am liebsten, wenn mein Vater Präsident ist.“ Thomas Jahn, der zudem die Sitzungen leitet, steht dem Verein vor.
Jessica erinnert sich an ein Foto, das im Wohnzimmer ihrer Großmutter Monika Becker hing. „Ein Bild, als sie Prinzessin war.“ Das sei in Landsweiler gewesen. Immer wieder habe sie diese Aufnahme betrachtet. Schon früh sei ihr klar gewesen: „Das will ich auch mal werden.“
Nun steht das Paar ausgerechnet im Jubiläumsjahr ihres Vereins an der Spitze. Prinzenpaar zu werden, war offensichtlich vorbestimmt. Denn jeder der beiden kommt aus durch und durch närrischen Familien. So waren Philipps Papa Thomas und seine Mama Elfi in unterschiedlichen Jahren die Obernarren in Ottweiler. Und Jessicas Mutti Daniela gehört nach wie vor der Schautanztruppe der Musketiergarde an.
Nun folgen während der kommenden Wochen neben den eigenen Terminen auch jede Menge Besuche bei befreundeten Karnevalsvereinen im Saarland.
Am Rande:
Der So war noch nix 1847 Ottweiler ist mit seinen 176 Jahren (16 mal 11) nach Angaben des Verbands Saarländischer Karnevalsvereine (VSK) die älteste Fastnachtstruppe im angestammten Bundesland.
Beim Bund Deutscher Karneval (BDK) wird die Ottweiler Gesellschaft unter 5300 Vereinen an 15. Stelle geführt. Nach BDK-Auskunft kommt die älteste Organisation aus der Pfalz. Demnach geht der Frankenthaler Carneval-Verein (FCV) auf das Jahr 1820 zurück.
Die Kölner Narrenzunft von 1880 – und damit formal jünger als der Ottweiler Verein – sagt von sich, die Tradition der 1381 gegründeten Geselschap van den Gecken fortzuführen.
Im Social-Network Facebook finden Sie unter https://de-de.facebook.com/Sowarnochnix/viele Informationen über den Karnevalsverein „So war noch nix 1847 Ottweiler“. Matthias Zimmermann (hgn)