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Auszeichnung für Helfer:innen

Ehrenabend Zivilcourage 2024 – Fall im Saarpfalz-Kreis

Bei der zweiten Auflage des Ehrenabends Zivilcourage ehrte Innenminister Reinhold Jost im Saarrondo insgesamt 51 Personen mit 9 Rettungsmedaillen und 42 Öffentlichen Belobigungen. 

„Zivilcourage heißt, in Momenten einzugreifen, in denen jemand in Not ist oder ungerecht behandelt wird. Man übernimmt für andere Verantwortung und handelt mitfühlend. Kurz gesagt: Man zeigt Solidarität. Das ist enorm wichtig für unsere Gesellschaft, denn Solidarität stärkt die Gemeinschaft und sendet gleichzeitig ein starkes Signal, dass Ungerechtigkeiten nicht toleriert werden“, erklärte der Minister.

„Deshalb ist es mir nicht nur eine außerordentliche Freude, sondern auch ein großes persönliches Anliegen, in diesem Jahr zum zweiten Mal einen Ehrenabend der Zivilcourage zu veranstalten. Hier feiern wir Menschen, die sich durch ihren außergewöhnlichen Mut und ihre uneigennützige Entschlossenheit hervorgetan haben. Sie haben nicht weggeschaut, sondern in schwierigen Momenten beherzt gehandelt – und damit das Leben anderer gerettet.

Als Innenminister macht es mich außerordentlich stolz, dass so viele Saarländerinnen und Saarländern solchen Mut bewiesen haben. Zivilcourage  fordert keine Anerkennung, sie strebt nicht nach Ruhm. Gerade deswegen wurde es höchste Zeit, das unerschrockene Handeln von Alltagsheldinnen und -helden angemessen zu würdigen. Der Ehrenabend Zivilcourage bietet dafür das perfekte Forum. Hier haben wir die Gelegenheit, diesen Menschen zu Recht herzlichsten Dank, tiefsten Respekt und größte Anerkennung zu zollen. Zugleich setzen wir für die Öffentlichkeit ein inspirierendes Zeichen dafür, entschlossen für das eintreten, was richtig ist: das Miteinander, die Solidarität, die Hilfsbereitschaft!“

Ministerpräsidentin Anke Rehlinger: „Unser Land lebt von Solidarität, von Menschen, die füreinander eintreten, die dort helfen, wo Hilfe gebraucht wird und nicht einfach wegsehen. Zivilcourage ist das Rückgrat einer sozial starken Gesellschaft. Die heute Geehrten haben eindrucksvoll gezeigt, was es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen – auch dann, wenn das eigene Wohl in den Hintergrund tritt. Sie verkörpern eine Haltung, die unser Miteinander menschlicher macht: die der helfenden Hand in der Not. Für dieses Engagement verdienen sie unsere höchste Anerkennung und tiefen Dank.“

Insgesamt waren die Ausgezeichneten bei 9 Vorfällen aktiv, einer davon geschah im Saarpfalz-Kreis:      

Saarpfalz-Kreis
Auffinden einer vermissten Person

Der Polizist Lars Hemmerling aus St. Ingbert und Maximilian Gebhard aus Merchweiler fanden bei einer Fahrradtour und Suchaktion im Straßengraben einen 94-Jährigen, der aus einem Seniorenheim verschwunden war, und retteten ihm so das Leben. 

Busunglück auf der A9 bei Leipzig
21 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Löschbezirk Dudweiler sowie weitere 15 Privatpersonen begaben sie sich in die Trümmer des Unglücks und begannen sofort mit der Rettung der Opfer. Unter der Anleitung der fachkundigen Feuerwehrangehörigen nahmen Sie unverzüglich die Bergung der Verletzten in Angriff, richteten Triage-Plätze ein und kämpften gegen die Zeit, um Leben zu retten.

Die Feuerwehr-Mitglieder Bernd Bartsch, Stefano Minke, Ingo Bender, Robert Gottfreund, Harald Berrang, Gerhard Pirrot, Bernd Straßburger, Michael Wilhelm, Klaus Weyel, Andreas Huber, Carsten Winkler, Torsten Ludwig, Christian Montada, Ralf Altmeyer und Arno Montada kommen alle aus Dudweiler. Ebenfalls zur Feuerwehr-Mannschaft gehören Rudolf Klee aus Saarbrücken, Andreas Jochum aus Heusweiler, Hans Gerd Busch aus Riegelsberg, Klaus Peter Theobald aus Friedrichsthal, Stefan Köhler aus Schiffweiler sowie Erich Hary aus Sulzbach.

Private Retterinnen und Retter waren Julia Werth, Marianne Nußbaum, Ratna Brokate, Sven Groß, Laurus Rosen und  Karin Spieker aus Saarbrücken, Rita Lorenz aus Dillingen, Sascha Regneri aus Quierschied, Walter Baltes aus Saarlouis, Tarja Bergfeld aus Bergisch-Gladbach, Karin und Lothar Jakob aus Riegelsberg, Amelie Seinsoth und Nick Henkel aus Völklingen sowie Charles Schnebele aus Alsting.

Hintergrund
Auszeichnungen

Die Saarländische Rettungsmedaille am Bande ist eine staatliche Anerkennung des Bundeslandes Saarland für Menschen, die unter Einsatz ihres eigenen Lebens Rettungstaten durchgeführt oder eine der Allgemeinheit drohende erhebliche Gefahr für Leben und Gesundheit abgewendet haben und dabei besonderen Mut und Opferwilligkeit gezeigt haben.

Ist die Rettung unter besonders schwierigen Umständen, aber ohne unmittelbare Lebensgefahr ausgeführt worden oder ist die Rettungstat trotz opferbereiten Einsatzes ohne Erfolg geblieben, so wird eine öffentliche Belobigung ausgesprochen. Dies gilt auch dann, wenn die Rettungsmedaille bereits wegen einer früheren Rettungstat verliehen worden ist. Unter einer Öffentlichen Belobigung versteht man die Überreichung einer Urkunde durch den Innenminister im Rahmen einer Festveranstaltung.

Weitere Informationen gibt es unter https://www.saarland.de/mibs/DE/portale/auszeichnungen_medaillen/saarrettungsmedailleundbelobigung/saarrettungsmedailleundbelobigung_node.html

Kampagne für Zivilcourage
Viele Menschen fühlen sich betroffen und möchten helfen, wissen aber nicht wie oder fürchten sich vor Unannehmlichkeiten. Deshalb hat die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes die Aktion „Tu was – eine Initiative der Polizei für mehr Zivilcourage“ ins Leben gerufen. Diese Kampagne gibt wertvolle Ratschläge, wie wir in kritischen Situationen richtig handeln können, ohne uns selbst in Gefahr zu bringen.  Dort werden unter anderem sechs Regeln vorgestellt, wie man sich am besten in einer kritischen Situation verhält, um die Angst vor richtigem Einschreiten zu nehmen.

 

Weitere Informationen dazu gibt es unter www.saarland.de/zivilcourage und unter https://www.aktion-tu-was.de/ © Ministerium für Inneres, Bauen und Sport

Schenk, Silvia
19. Sep 2024