Neue Auszeichnung für kirchlich Engagierte
Evangelische Kirchen im Saarland ehren langjährige Mitarbeitende mit Ida- Obenauer-Urkunde
Zum ersten Mal haben die Evangelischen Kirchenkreise Saar-Ost und Saar-West und die Protestantischen Kirchenbezirke Homburg und Zweibrücken langjährige Mitarbeitende mit der Ida-Obenauer-Urkunde ausgezeichnet.
In einer Feierstunde in der Neunkircher Christuskirche ehrten die Superintendenten Christian Weyer und Markus Karsch sowie die Dekane Peter Butz und Dr. Thomas Holtmann 44 Männer und Frauen für ihre treuen Dienste um die Evangelische Kirche. Weiteren 20 Personen, die der Feierstunde nicht beiwohnen konnten, werden die Urkunden zu einem späteren Zeitpunkt in ihren jeweiligen Kirchengemeinden überreicht. In seiner Festrede würdigte Superintendent Markus Karsch das vielfältige und umfassende Engagement insbesondere von denjenigen, die ihren Dienst im Hintergrund verrichteten, nämlich „geräuschlos, manchmal völlig ungesehen und manchmal leider auch übersehen“. Aber: „Sie alle tragen zur großen Ernte bei“, betonte Karsch im Hinblick auf die Worte Christi aus dem Matthäusevangelium, wonach Gott Menschen in seinen Weinberg berufe, um sein Werk an ihnen zu tun. Damit all jene, die in unterschiedlichster Funktion jahrzehntelang aktiv sind, künftig nicht mehr übersehen werden und um ihnen allen zu danken, sei es den Evangelischen Kirchen im Saarland ein Anliegen gewesen, die neue Ehrung einzuführen. Die Namensgeberin der neuen Urkunde, Ida Obenauer (1875- 1957) aus Saarbrücken, widmete ihr Leben dem kirchlichen Ehrenamt. Sie war Vorreiterin als Frau in kirchlichen Leitungsämtern, baute den Saarverband der Frauenhilfe maßgeblich mit auf und engagierte sich zudem während des Dritten Reichs als Mitglied der Bekennenden Kirche gegen die Nationalsozialisten. „Sie hat als überzeugte Christin die Nachfolge Jesu in einer beeindruckenden Weise gelebt“, begründete Karsch die Benennung. Die Urkunde wird in zwei Kategorien verliehen: in Silber für mindestens 25 Jahre Mitarbeit bzw. auch für Hauptamtliche, die nach mindestens 15 Jahren im Kirchendienst in den Ruhestand treten, sowie in Gold für mindestens fünf Jahrzehnte Mitarbeit. Die Übergänge zwischen Haupt-, Neben- und Ehrenamt sind in der Praxis häufig fließend. Nicht wenige kirchliche Mitarbeitende engagieren sich in ihrem Ruhestand – oder sogar neben der Berufstätigkeit – ehrenamtlich in ihren Kirchengemeinden oder in einem der zahlreichen evangelischen Verbände. So wirkte beispielsweise Anna Schuhmacher 25 Jahre als hauptamtliche Küsterin der Ludwigskirche und engagierte sich danach noch einmal gut ein Vierteljahrhundert ehrenamtlich um das Saarbrücker Wahrzeichen. Dafür erhielt sie als eine von 20 Personen die Ida-Obenauer-Urkunde in Gold.
Künftig wird die Ida-Obenauer-Urkunde einmal im Jahr verliehen. Kirchengemeinden, Werke und Verbände auf dem Gebiet der saarländischen und saarpfälzischen Kirchenkreise und Kirchenbezirke können ganzjährig für die Auszeichnung gemeldet werden.
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