„Niemand geht ganz“
Kunstwerk vor dem Fliedner Hospiz eingeweiht
Wenn im Fliedner Hospiz ein schwerstkranker Mensch sein Lebensende erreicht hat, haben Mitarbeitende oder Angehörige die Möglichkeit, einen Stein mit den Initialen und dem Sterbedatum zu beschriften. Damit verewigen sie ihre Erinnerungen an den Verstorbenen und ein Teil davon, der Gedenkstein, verbleibt im Hospiz. Damit diese Steine einen würdigen Ort finden, an dem sie für alle sichtbar sind, hat die Bildhauerin Alexandra Cartelli eine Stele aus italienischem Serpentin gefertigt, die nun an einem prominenten Standort vor dem Hospiz ihren Platz gefunden hat.
„Niemand geht ganz“ ist auf dem Denkmal zu lesen. „Auch wenn wir im Fliedner Hospiz viele Menschen begleiten, nehmen wir jeden, der bei uns ist und war, als Individuum wahr, als jemanden, der eine einzigartige Rolle in der Welt gespielt hat und etwas Wertvolles für alle hinterlässt, die ihn erlebt haben “, fasst Ute Seibert, Hospizleiterin, zusammen. Das soll das steinerne Kunstwerk vermitteln. Es fußt auf einem ganz besonderen Fundament: den Gedenksteinen der Verstorbenen. Finanziert wurde das Monument durch Kollektenspenden und die Unterstützung des Fördervereins Fliedner Hospiz.
Das Kunstwerk wurde nun bei einem feierlichen Akt enthüllt. Die Veranstaltung war ein Gemeinschaftswerk aller Beteiligten, erzählt die Hospizleiterin: „Pfarrer Udo Blank, Vorsitzender unseres Fördervereins, hat uns mit einem spirituellen Impuls begrüßt. Unsere Musiktherapeutin Eva Damm gestaltete den musikalischen Rahmen. Wir freuen uns auch sehr darüber, dass Alexandra Cartelli von ihren Erfahrungen in unserem Hospiz und ihrer Inspiration zur Gestaltung berichtet hat. Pfarrer Jörg Heidmann hat ihr Werk zum Abschluss gewürdigt. Nun kann jeder, der zu uns ins Haus kommt, die Stele sehen, einen Moment innehalten und sich seinen Gedanken widmen.“
Unter https://www.kreuznacherdiakonie.de/hospiz/fliedner-hospiz-neunkirchen finden Sie weitere Informationen über das Fliedner Hospiz in Neunkirchen. © Petra Jost