Gemeinsame Infoveranstaltung
Teilhabe ermöglichen und Angehörige unterstützen
Zahlreiche Angehörige von Menschen mit Behinderung nutzten die Infoveranstaltung „Teilhabechance“, die die Lebenshilfe Neunkirchen und das Werkstattzentrum für behinderte Menschen der Lebenshilfe gGmbH (WZB) gemeinsam in der Eventhalle des Centrums für Freizeit und Kommunikation der Lebenshilfe gGmbH (CFK) organisiert hatten, um sich einen Überblick über die verschiedenen Angebote zu verschaffen.
„Ich finde es gut, dass es an diesem Abend die Möglichkeit gibt, sich umfassend zu informieren“, erklärte Sandra Lauer, deren 19-jährige Tochter Lauer das Zentrum für Integration und berufliche Bildung (ZIB) des WZB besucht. Elena Kowalski, deren Zwillingstöchter Eveline und Ayline ebenfalls das ZIB besuchen, wollte sich an diesem Abend über Freizeitangebote für ihre Töchter informieren. Sabine Fürst interessierte sich vor allem für die Möglichkeiten, die der Familienunterstützende Dienst für sie und ihren Sohn Dominik bietet. Rosemarie und Willi Grenner wollten sich ebenfalls über das Angebot der Lebenshilfe informieren. „Lebenshilfe und WZB haben schon vor einigen Jahren die Veranstaltungsreihe Infoveranstaltung ins Leben gerufen, um Angehörige, Betreuer und Menschen mit Behinderung zu unterschiedlichen Themen zu informieren“, erklärte Thomas Latz, Geschäftsführer der Lebenshilfe Neunkirchen und des WZB, bei der Begrüßung der Gäste. Latz nutzte die Gelegenheit, um für die Lebenshilfe Neunkirchen als Arbeitgeber zu werben. Da in den nächsten Jahren viele Mitarbeiter*innen in Rente gingen, müsse es gelingen, junge Menschen für die Lebenshilfe zu begeistern. Sonja Alt, die als Ressortleiterin bei der Lebenshilfe Neunkirchen u.a. für die Sport- und Freizeitangebote zuständig ist, bedauerte, dass durch Corona viele Gruppen weggebrochen seien. Vor einigen Jahren habe die Lebenshilfe Neunkirchen noch mehr als 30 verschiedene Freizeitgruppen angeboten, aktuell gebe es noch die Malgruppen in der Galerie Farbtupfer, Halbtagsfahrten, die Wandergruppe, die Aktivitäten der Gruppe „Ab in die Freizeit!“ sowie diverse Angebote für Kinder und Jugendliche. Neue Ideen und Mitarbeiter seien jederzeit willkommen. Sonja Alt informierte die Gäste der Veranstaltung über den Wunsch einer Mutter, einen Stammtisch für Eltern von behinderten Kindern zu gründen. Nähere Auskünfte erteilt Frau Schulz unter 0157 72999235.
Er habe als Gruppenleiter im WZB festgestellt, dass bei vielen Menschen mit Behinderung freizeittechnisch nicht viel laufe, erklärte Andreas Müller, der die Gruppe „Ab in die Freizeit!“ leitet. Hier will die Gruppe „Ab in die Freizeit!“ Abhilfe schaffen, indem sich Menschen mit und ohne Behinderung zu gemeinsamen Freizeitaktivitäten treffen. Wer möchte, kann auch einfach am letzten Donnerstag eines Monats ab 17.30 Uhr beim Stammtisch im Neunkircher Brauhaus vorbeischauen.
Um Menschen mit Behinderung die Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft zu ermöglichen, aber auch um Freiräume für die Angehörige zu schaffen, engagiert sich nach den Worten der Leiterin Michaela Schmitt der Familienunterstützende Dienst der Lebenshilfe.
Domenika Krohm, die Leiterin der besonderen Wohnformen bei der Lebenshilfe Neunkirchen, erläuterte den Besucher*innen , was bei einer Aufnahme in die Wohnstätte zu beachten ist: Vom Erstkontakt über die Aufnahme auf die Warteliste bis zur Antragsstellung beim Kostenträger. Mit dem neuen Angebot Kurzzeitwohnen, das erst starten kann, wenn die Verhandlungen der Lebenshilfe mit dem Kostenträger abgeschlossen sind, möchte die Lebenshilfe Neunkirchen nach den Worten der Einrichtungsleiterin eine Urlaubssituation für die Angehörigen, aber auch für Menschen mit Beeinträchtigung schaffen.
Den Hirzbachhof, eine Wohnstätte der Lebenshilfe Neunkirchen für Kinder und Jugendliche im Illinger Ortsteil Hirzweiler, stellte Einrichtungsleiter Christian Pink vor. Es gehe u.a.darum, den Kindern und Jugendliche Geborgenheit zu vermitteln und ihnen neue Erfahrungen zu ermöglichen. In Hirzweiler werde Inklusion gelebt. Ob Sternsinger, Hexenfeuer, Martinsumzug oder Weihnachtsmarkt– die Bewohner*innen des Hirzbachhofs seien bei allen Aktivitäten des Ortes dabei.
Den Fachdienst selbstbestimmtes Wohnen des WZB stellte dessen Leiterin Claudia Hamann vor. Die Mitarbeiter*innen des Dienstes verstünden sich als Ratgeber und nicht als Erzieher für Menschen mit Beeinträchtigung, die in einer eigenen Wohnung leben möchten. Qualifizierte sozialpädagogische Fachkräfte kommen nach ihren Informationen zu den Menschen nach Hause und klären individuell den Unterstützungsbedarf ab. Beispielhaft zählte Claudia Hamann einige Punkte auf wie Einkauf und Versorgung, Gesundheit, den Umgang mit Ämtern und Behörden oder psychosoziale Unterstützung. Seit 2016 biete das WZB auch ambulant betreutes Wohnen mit intensiver Unterstützung an.
Julia Schmidt stellte die ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) vor, die trägerunabhängig informiert.
Im Internet finden Sie noch viele weitere Informationen unter http://www.lebenshilfe-nk.de