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verheiratet mit der Pfarrerstochter Philippine Johanna Sophia Barthels (*1726-+1803). Diese lebte nach dem Tode ihres Mannes bei ihrem Sohn Wilhelm Friedrich und ihrer Schwiegertochter Dorothea Elisabetha, geb. Günther in Neunkirchen.
Wilhelm Friedrich Lucius arbeitete für den
Kaufvertrag von Ludwig Günther 1796, Bann- buch aus dem Stadtarchiv Neunkirchen
Saarbrücker Hof und schuf z.B. zwischen 1780/90 eine goldene Brosche mit Diaman- ten und einem Porträt des Fürsten Ludwig für dessen zweite- bürgerlich geborene Frau- Katharina Kest. 1793 ist das Ehepaar als Hausbesitzer in Saarbrücken nachgewiesen. Mit dem Ende der Fürstenzeit verschlechterte
Straßenschild Neunkirchen/Wellesweiler
sich die Situation von Wilhelm Friedrich und Dorothea Elisabetha Lucius allerdings merk- lich. Sie verzogen nach Neunkirchen, wo Lucius neben seiner Goldschmiedetätigkeit auch als Gastwirt arbeitete. Nach seinem Tod 1831 verzog seine Frau zu ihrem Sohn nach Zweibrücken, wo sie hochbetagt, mit 90 Jahren, 1850 verstarb.
Ein Blick auf 2 Brüder des Wilhelm Friedrich Lucius, die lokalhistorisches Interesse her- vorrufen und in ihrer Zeit bedeutendes ge- leistet haben, sei noch getan.
Sein älterer Bruder Johann Christian Lucius (*1749-+1830) war Pfarrer der alten Paulus- kirche zu Neunkirchen. Eines Tages hielt er eine geharnischte Predigt gegen die grausa- me Parforce-Jagd. Dies erregte den Unmut des jagdbegeisterten Fürsten Ludwig, der den Pfarrer Lucius daraufhin in die nassau-saar-
Ehrengrab Friedhof Neunkirchen/Wellesweiler brückische Enklave im rheinhessischen Ju- genheim verbannte. Dort predigte er fortan in der dortigen Stengel-Kirche, die der Lud- wigskirche in Saarbrücken nachempfunden
Berthold Günther, MdL
ist. Bereits wenige Monate nach der Verban- nung des Pfarrers Lucius fegte das französi- sche Revolutionsheer 1793 den Fürsten von seinem Thron, der bald darauf (1794) auf
der Flucht in Aschaffenburg starb. Sein Sohn, der Erbprinz Heinrich- nunmehr der „regie- rende“ Fürst von Nassau-Saarbrücken- er- richtet auf der Flucht vor den Franzosen eine „Exilresidenz“ im Amtshaus in Jugenheim. Er ist dort Gast des Pfarrers Lucius der stets
Sterbeurkunde Friedrich Günther, Standesamt Limbach 1847
loyal zum Herrscherhaus stand. Mit dem tra- gischen Tod des Erbprinzen Heinrich 1797 endet die Herrschaft des Fürstenhauses Nas-
Sterbeeintrag Friedrich Günther im Kirchenbuch Limbach 1847
sau-Saarbrücken in der Saargegend. Das Amtshaus in Jugenheim, in dem Heinrich seine „Exilregierung“ führte, ist bis heute im Besitz der Nachkommen des Johann Chris- tian Lucius.
Sein am 11.Mai 1787 in Neunkirchen ge- borener Sohn, der Pfarrer und Pädagoge
Heiratseintrag Günther/Hamm im Kirchenbuch Limbach
Georg Friedrich Lucius gründete in Jugen- heim das erste private Internat in Deutsch- land. Die- adoptierte- Tochter des Pfarrers aus der ersten Ehe seiner Frau- Luisa Wil- helmina Waxmann- heiratet Georg Ludwig
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Ausgabe 291 / Juli 2022
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