Page 28 - Stadtmagazin "es Heftche"® | Ausgabe 298, Februar 2023
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Als ca. 200 Jahre später das Barockschloss fertig gestellt worden war, wurde der südli- che Teil des Renaissanceschlosses, durch die- sen Bereich führt heute die Irrgartenstraße, abgerissen und der restliche Teil des Schlos- ses als Stallung benutzt. Das Abbruchmate-
Der aufgemauerte Stumpf des Südwestturms, rechts die Einfahrt zur Tiefgarage, links hinten die hölzerne Wasserleitung mit der Wasser in den Schlossgraben geleitet wurde
© AS 650/11
rial nutzte man als Baumaterial für den Neu- bau. Der Abriss war notwendig, um einen alleeartigen Zugang zu der neugestalteten Parkanlage beim Barockschloss zu schaffen.
Auf den Grundmauern des Renaissance- schlosses stehen heute noch das Haus Burg- keller und einige Nebengebäude. Beim Bau des Burgtheaters 1950 wurden die Funda- mente der Schlossküche, des linken Trep- penturms und der Brunnenschacht freigelegt und vermessen, danach aber wieder über- baut.
Das Fundament des Südwestturms des Re- naissanceschlosses wurde vor einigen Jahren beim Abriss alter Häuser in der Irrgartenstra- ße gefunden. Der Turm wurde durch einen privaten Sponsor 1999 bis zur Höhe von et- wa 1 Meter über das Bürgersteigniveau wie- der aufgebaut. Er befindet sich neben der Einfahrt zur dortigen Tiefgarage. Das Funda- ment des Südostturms befindet sich unter dem Eckschaufenster des früheren Schuh- hauses Itt. Dieses Schloss ist zumindest in Neunkirchen noch allgemein bekannt, da von ihm die oben erwähnte authentische Zeichnung des Leutnants und Ingenieurs Henrich Hoer aus dem Jahre 1617 existiert.
Fortsetzung folgt, Quellenangaben am Ende der Reihe
Ein Bericht von Armin Schlicker und Horst Schwenk
Wenn Gebäude erzählen könnten
Ein Jahrzehnt Neue Gebläsehalle in Neunkirchen
zeigt die Bedeutung der Kultur für den Struk- turwandel und die Stadtentwicklung Neun- kirchens.“ Oberbürgermeister Jörg Aumann
Man mag es kaum glauben, aber die Neue Gebläsehalle Neunkirchen kann nun schon ihren zahnjährigen Geburts- tag feiern. Unzählige Menschen gingen in dieser Zeit ein und aus, grandiose Veranstaltungen, Konzerte, Musical, Theater, Lesungen und vieles mehr fan- den hier ihren Platz. Grund genug für die Kreisstadt Neunkirchen in Zusam- menarbeit mit der Neunkircher Kultur- gesellschaft diesen Veranstaltungsort mit der Ausstellung „10 Jahre Gebläse- halle“ zu würdigen.
Als Industrie- und Kulturdenkmal ist das Alte Hüttenareal in Neunkirchen weithin be- kannt, die Neue Gebläsehalle ist ein Kern- stück des Ensembles und ist mit einer der schönsten Veranstaltungsorte im Saarland.
Tobias Hans, Hans-Joachim Heintz, Norbert Recktenwald, Jörg Aumann, Jürgen Fried und Willi Schwender präsentieren den großen Schlüssel, der 2012 die Fertigstellung der neu- en Gebläsehalle symbolisierte (v.l.n.r.) © Kreisstadt Neunkirchen/Schneider
erwähnte noch: „Wir profitieren heute da- von, dass wir die Gebläsehalle haben und sind auch regelmäßig froh, die Möglichkeit zu haben mal die ein oder andere etwas grö- ßere Veranstaltungen auszurichten. Über 1000 Veranstaltungstage von der Kulturge- sellschaft, Parteitage und große Unterneh- men, die die Gebläsehalle gerne mieten. Es ist ein multifunktionaler Veranstaltungsort, der vielen Ansprüchen gerecht wird. Ich möchte auch nicht unerwähnt lassen, dass sie 2015 von der Stiftung „Lebendige Stadt“ ausgezeichnet, als besondere Baumaßnah- me unter Einbeziehung der Großindustriel- len Vergangenheit.“ Die Ausstellung präsen- tiert unter anderem Fotos von Umbau und Fertigstellung der Gebläsehalle. Das 1902/1903 errichtete Industrie- und Kultur- denkmal wurde 2011/12 zu einer multifunk- tionalen Theater- und Veranstaltungshalle umgebaut. Zudem werden Impressionen der zahlreichen Veranstaltungen ausgestellt, die seit der Eröffnung im November 2012 in der Gebläsehalle stattgefunden haben. Die un- terschiedlichsten Künstlerinnen und Künstler kamen für Musicals, Konzerte, Festivals, Le- sungen und viele weitere Events nach Neun- kirchen.
Diesen Artikel und weitere Berichte finden Sie auch auf unserer tagesaktuellen Onlineversion unter es-heftche.de.
Oberbürgermeister Jörg Aumann würdigte die Wichtigkeit der Neuen Gebläsehalle als Heimat für Kulturveranstaltungen und multifunktionalen Veranstaltungsort
In den vergangenen 10 Jahren fanden hier unzählige Events statt, das Musicalprojekt Neunkirchen hat hier seine Heimat, natio- nale und internationale Stars gaben sich hier schon ein Stelldichein, die Neunkircher Ver- eine nutzen die Halle für ihre Veranstaltun- gen. Oberbürgermeister Jörg Aumann beton- te bei seiner Rede zur Ausstellungspräsenta- tion: „Unsere Gebläsehalle ist heute Heimat für Kulturveranstaltungen für ein breites Pu- blikum aus ganz Südwestdeutschland, für internationale Spitzenevents und Kongresse aller Art, aber auch und besonders für die Breitenkultur Neunkirchens. Kultur in, aus und für Neunkirchen ist ein wichtiger Teil unserer Stadtentwicklung. Wir verdanken diesen wichtigen Veranstaltungsort auch Jür- gen Fried, der in seiner damaligen Funktion als Oberbürgermeister dieses Bauprojekt vo- rangetrieben hat“. Jürgen Fried, Oberbürger- meister a. D., betont: „Der erfolgreiche Um- bau und die Etablierung der Gebläsehalle als Top-Ort für Veranstaltungen in der Region
Seit dem 23. Januar können Interes- sierte die Ausstellung „10 Jahre Ge- bläsehalle“ zu den Öffnungszeiten des Rathauses (Mo - Fr von 8.00 - 12.00 Uhr, Mo - Do von 13.30 - 16.00 Uhr, Freitags ist das Rathaus ab 12 Uhr ge- schlossen) in der Rathausgalerie kos- tenlos besichtigen. se
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