Page 32 - Ausgabe August 2022 (Nr. 120) / Stadtmagazin "es Heftche"® Homburg
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 Das Saarland ist Fledermaus freundlich
Ein eher unauffälliges, aber hochinteressan- tes Säugetier in unserer Region ist die Fle- dermaus. Eine Tierart, die stark bedroht ist und die auch bei uns im Saarland beheima- tet ist. Wir haben und für euch mal ein biss- chen „schlau“ gemacht!
Im Saarland leben 19 von 23 Fledermausar- ten, die in Deutschland beheimatet sind. Fle-
Eine tolle Nahaufnahme einer Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus) © Gerhard Maescher
dermäuse stehen unter einem besonderen Schutz, da viele Arten vom Aussterben be- droht sind. Die kleinen Säugetiere finden kaum noch passende Wohnräume. Im Som- mer wohnen sie gerne an oder in unseren Gebäuden und da wird es zunehmend schwerer eine Wohnung zu finden. Die mo- dernen, lückenlosen Bauweisen erschweren den Unterschlupf für die Fledermäuse, dies
Gewölbekeller erhalten und für die Fleder- mäuse zugänglich machen, mit Schlitzen in den Türen. Man findet Fledermäuse auf Dachböden, Kirchtürmen und an vielen an- deren Stellen. Im Saarland leben zum Bei- spiel auch zwei Kolonien des „Großen Mausohrs“ im Wartungsgang von zwei Au-
so ab September ziehen sich die Fledermäu- se in ihre Winterquartiere zurück, dort hüllen sie sich für den Winterschlaf in ihre Flughaut ein, um so wenig wie möglich Wärme zu verlieren. Im Frühjahr erwachen sie wieder und gehen gleich auf Beutejagd, um neue Kraft zu tanken.
Wenn ihr mehr über diese Tiere erfahren möchtet, findet ihr alle Fakten unter https://www.deutschewildtierstiftung.de/wild tiere/fledermaus Speziell fürs Saarland gibt es Informationen unter https://nabu- saar.de/tiere-pflanzen/fledermaus-freundli- ches-saarland/, hier bedanken wir uns ganz
Eine Kolonie „Großes Mausohr (Myotis myotis)“ © Markus Utesch
besonders bei Markus Utesch für seine tolle Unterstützung mit Fotos von Fledermäusen aus dem Saarland.
   Ganz schön niedlich ist die Fledermaus „Großes Mausohr (Myotis myotis)“ © Markus Utesch
tobahnbrücken. Wie leben denn Fledermäu- se? Am Beispiel der Breitflügelfledermaus er- zählen wir euch mehr davon. Sie nutzt gerne das Angebot an Straßenlaternen, die nach dem Sonnenuntergang mit ihrem Licht die Insekten anziehen. Diese gehören zu den Nahrungsmitteln der fliegenden Säugetiere, pro Nacht vertilgt eine Fledermaus mehrere tausend Insekten. Eine Breitflügelfledermaus
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 Die Fledermausart „Großer Abendsegler (Nyctalus noctula)“ wird etwa 28 Gramm schwer © Markus Utesch
war und ist in alten Gebäuden viel einfacher. Doch man kann den Fledermäusen helfen, indem man Verstecke für sie baut. Man kann am Dach einen Einflugschlitz für sie einbau- en, der natürlich so klein sein sollte, dass keine Marder oder Tauben da einziehen kön- nen. Man kann ein Fledermausbrett an der Fassade anbringen und vor allem auch alte
Die Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) erlangt ein Gewicht von etwa 10 Gramm
© Markus Utesch
kann eine Fluggeschwindigkeit von 20 bis 30 Stundenkilometer erreichen und hat aus- gewachsen eine Flügelspannweite von etwa 36 cm. Die kleinen Säugetiere schlafen kopf- über hängend und lassen sich bei Gefahr fallen, so ist ein schneller Start oder Flucht möglich. Die Krallen der Füße werden durch das Eigengewicht gekrümmt, dies bewirkt, dass sie auch im Winterschlaf an Bäumen, Wänden und ähnlichem hängen bleiben können. Mit ihren hochsensiblen Ohren können sie sich bei Dunkelheit hervorragend orientieren, dank der Echoortung. Im Herbst,
  Ausgabe 120 / August 2022
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