Page 14 - Ausgabe 035 / Juli 2015
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  Engagement für den Frieden
Rede der Schülerin Franziska Lammert in der Staatskanzlei
Motto: „Nie wieder Krieg!“ Dabei erinnerten wir an das Elend der Soldaten in den Schüt- zengräben, an das Massensterben, die Hun- gersnöte und das Leid der Familienangehö- rigen an der Heimatfront.
   Der Chef der Staatskanzlei und Bevoll- mächtigte des Saarlandes beim Bund, Staatssekretär Jürgen Lennartz, lud kürz- lich die saarländischen Helferinnen und Helfer des Volksbundes Deutsche Kriegs- gräberfürsorge (VDK) zu einem Empfang in die Staatskanzlei ein, um ihre ehren- amtlichen Leistungen zu würdigen.
Aus Homburg waren drei Vertreter des Saar- pfalz-Gymnasiums dabei: Franziska Lam- mert und Steven Winitzki, die bei der Haus- und Straßensammlung des VDK das beste Ergebnis ihrer Schule erreicht hatten, sowie ihr Lehrer Eberhard Jung. Sie arbeiten seit längerer Zeit bei vielfältigen Projekten mit dem VDK und seinem saarländischen Lan- desvorsitzenden Werner Hillen eng zusam- men. Als Repräsentantin der beteiligten saar- ländischen Schulen hielt Franziska die fol- gende Rede:
mich, dass ich heute auch ein paar Worte zu Ihnen sprechen darf. Krieg – Kriegsgräber – Kriegsgräberfürsorge – all das habe ich Gott sei Dank nie als Betroffene kennen ge- lernt. Seit dem Zweiten Weltkrieg sind 70 Jahre vergangen, seit dem Ersten rund 100. Die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“, „der Große Krieg“ oder „der totale Krieg“: Das sind Namen für die verheerende Kata- strophe, die 1914 über die Welt hereinbrach. Der Erste Weltkrieg bewirkte unendlich viel Leid, vernichtete Millionen Menschen und stürzte weitere Millionen ins Unglück. Der nur 21 Jahre später sich anschließende Zwei- te Weltkrieg war in seinem Ausmaß sogar noch schlimmer.
Nach der Ehrung in der Staatskanzlei: (v.l.) Werner Hillen, Eberhard Jung, Franziska Lam- mert, Steven Winitzki und Jürgen Lennartz
Für uns Jugendliche liegen diese Kriegszeiten lange zurück. Wir denken selten an diese Zeit, wir leben in der Gegenwart in einem friedfertigen Europa und schauen erwar- tungsvoll in die Zukunft. Doch uns muss be- wusst sein, dass wir die Vergangenheit nicht verdrängen dürfen. Unsere Vorfahren vor 100 Jahren erlebten den Krieg mit, entweder als Soldaten oder als zivile Opfer von Hun- gerkatastrophen. Diese Problematik haben wir zusammen mit vielen anderen Schülern unserer Schule, dem Saarpfalz-Gymnasium in Homburg, in den vergangenen Monaten mit zahlreichen Aktionen verdeutlicht, denn wir wollen weder wegsehen noch verdrän- gen. Wir nahmen z.B. an einer Gedenkver- anstaltung zum Ausbruch des Ersten Welt- krieges in der Saarbrücker Ludwigskirche teil und haben dort selbst verfasste Gedichte vor- getragen, um dem Vergessen entgegenzu- wirken und aufzurütteln – ganz nach dem
Urkunde des VDK für das Engagement des Saarpfalz-Gymnasiums
Ein besonderes Erlebnis war für uns das To- tengedenken, das wir in drei Sprachen in Spichern am französischen Hochkreuz, dem amerikanischen Gedenkstein und auf dem deutschen Soldatenfriedhof vortrugen. Außerdem haben wir ein Buch herausgege- ben mit dem Titel „Der Große Krieg“. Darin haben wir auf 372 Seiten selbst verfasste Ge- dichte zum Ersten Weltkrieg veröffentlicht, die wir mit zahlreichen Bildern illustrierten. Mit unserem Lehrer Eberhard Jung, dem das Erinnern und Wachrütteln wichtig ist, haben wir Gedenkstätten besucht, darunter auch das Ehrengräberfeld für die Opfer der beiden Weltkriege in Homburg.
Unser Saarpfalz-Gymnasium ist eine „Schule ohne Rassismus“. Der Auschwitz-Überleben- de Alex Deutsch hat uns sehr beeinflusst mit seinem Appell: „Lasst euch nicht hineintrei- ben in Hass und Gewalt gegen andere Men- schen! Lernt, miteinander zu leben, nicht gegeneinander!“ Auch die Ideale von unse- rem ersten Landrat, Philipp Jakob Sieben- pfeiffer, mit seinen Vorstellungen von einem vereinten und friedlichen Europa mit Men- schenrechten und unantastbarer Menschen- würde für alle – sie sind für uns von hohem Wert. Und der kürzlich verstorbene Buddy
  Franziska Lammert bei ihrer Rede
in der Staatskanzlei Saarbrücken
„Sehr geehrter Herr Staatssekretär Lennartz, sehr geehrter Herr Hillen, liebe Sammlerin- nen und Sammler! Für die Einladung möchte ich mich im Namen der Schülerinnen und Schüler recht herzlich bedanken. Ich freue
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