Page 14 - Ausgabe 042 / Februar 2016
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    Hausmittel oder gleich zum Arzt
Wie behandeln Sie Ihre kleinen Wehwehchen?
Magen-Darmbeschwerden, Kopf-, Ohren oder Rückenschmerzen, Gelenkentzün- dungen oder gerade jetzt, in der kalten Jahreszeit, Erkältungen mit allem drum und dran – manchmal sind wir schon sehr geplagt, die Einen mehr, die Anderen weniger. Für leichte Erkrankungen gibt es die berühmten „Hausmittelchen“, oft noch von der Oma weitergereicht, die schnelle Linderung bringen können, wie Inhalationen, Wickel, Bäder und vieles mehr. Wir haben uns bei unseren Lesern einmal umgehört, um zu erfahren, wie sie es mit den „Hausmittelchen“ aus Großmutters Erfahrungen halten.
dene Hausmittel kennt er noch von seiner Mutter und seiner Oma. „In meiner Kindheit gab es besonders in der kalten Jahreszeit je- den Abend frischen Pfefferminztee. Bei Er- kältungen und auch Fieber kann ein Waden- wickel helfen und bei Magen-Darmbe- schwerden esse ich Salzstangen und trinke ein Glas Cola.“
Karl-Heinz Link
aus Oberbexbach meint: „Probieren geht über studie- ren, aber nur bei kleinen Wehweh- chen.“ So versucht er erst mal das, was die Großeltern ja schon angewandt hatten. Zum Bei-
spiel mal ein Fencheltee, wenn es im Magen und Darmbereich drückt und rumort, oder auch Kräutertee mit Honig bei Erkältungs- symptomen. Sollten die Bronchien mal be- troffen sein, macht er erst mal Zwiebelum- schläge. Bei Durchfall haben sich Cola mit wenig Kohlesäuren und auch Salzstängel- chen gut bewährt. Da Arztbesuche und im- mer gleich das Einnehmen von Medikamen- ten nicht ganz so sein Fall sind, ist auch die Liste der Hausmittelchen dementsprechend lang. Auch ein positiver Aspekt von Omas Wissen ist natürlich, dass man die meisten Zutaten zu Hause hat, Geld sparen kann und die Umwelt wenigstens ein bisschen ge- schont wird.
„Ich geh erst zum Arzt, wenn nichts mehr geht!“, sagt Klaus Eckert aus Bexbach. Seiner Meinung nach, auf mehrfacher Erfah- rung basierend, kommt eine Erkäl- tung drei Tage, bleibt drei Tage und
geht auch wieder drei Tage. „Durch Medi- kamente wird sich an dieser Tatsache auch nichts ändern.“ Bei Hustenreiz und Fieber legt er auch gern mal Hals-, Brust oder Wa- denwickel an. Um aber in dieser Zeit zum Beispiel die verstopfte Schnupfennase frei zu bekommen, um wieder richtig atmen zu können, wird mehrmals täglich ein Dampf- bad gemacht. Dabei beugt er sich mit dem Kopf über dampfendes, aber noch angeneh- mes mit Kamillentee oder etwas Salz ange- reichertes Wasser und legt ein Handtuch so über den Kopf, dass es wie ein Trichter wirkt und der Dampf richtig eingeatmet werden kann. Dann wird der ganze Kopf wieder frei und die oft begleitenden Kopfschmerzen werden besser.
    „Erst wird mal ge- schaut, was Omas Hausmittelchen so helfen können.“ Petra Schäfer aus Bexbach geht nicht gleich wegen je- dem Zwicken und Zwacken zum Arzt und liest zuerst in Omas Erste-Hilfe-
Buch, was Küche und Haushaltswaren her- geben. „Es ist für jedes Wehwehchen ein Kräutlein gewachsen“, meint Frau Schäfers Oma weiter. So wendet sie zum Beispiel Wadenwickel bei hohem Fieber an, Kamil- lenteebeutel bei schmerzenden Augen, Zwiebeln zusammen mit Honig aufkochen soll den Husten lindern. Nicht ganz über- einstimmend mit dem Jugendschutzgesetz, gibt es dann warmes Bier bei Blasenproble- men und auch einen Schnaps bei Zahnweh. Dennoch: Es wird hier nicht lange „herum- gedoktert“, dann geht es zum Arzt, denn die Medizin ist nicht durch die Hausmittelchen zu ersetzen.
Auf die Schmerz- wickel von seinem Großvater, darauf schwört Holger Schuh aus Hassel. Schon als Kind be- kam er von seinem Großvater diese wunderwirkenden Wickel, wenn dann zum Beispiel beim
Spielen mal Verstauchungen oder Zerrungen auftraten. Beinwell aus dem Garten mit ei- nem Doppelkorn im Mörser zu einer Paste verrieben, danach in ein Mulltuch oder Ge- schirrhandtuch gestrichen und über Nacht auf die schmerzende Stelle bringen. Am Morgen danach ist nix mehr zu spüren. Auch bei schweren und schmerzenden Beinen wirkt das Einreiben mit „Latschenkiefer“ oder dem guten alten „Franz-Branntwein“ Wun- der. Bei Sodbrennen trinkt er erst mal ein
Glas Milch, was bei ihm zur Linderung führt. Zuhause liegt zwar noch von Ur-Oma ein Buch mit Hausmittelchen, aber ab einem bestimmten Zeitpunkt geht er zum Arzt da die Schulmedizin doch effektiver ist, teil- weise länger vorhält und auch vorbeugend sein kann.
Verena Klarhölter
ist aus Homburg und kennt nur we- nige Hausmittel. „Bei Halsschmer- zen, zum Beispiel, trinke ich eine hei- ße Milch mit Ho- nig. Wenn sich ei- ne Erkältung an- bahnt, hilft mir ei-
ne selbstgekochte heiße Hühnerbrühe.“ Die- se Hausmittel hat Verena Klarhölter von ihrer Oma übernommen. Da Frau Klarhölters Tan- te in einer Apotheke arbeitet, lässt sie sich natürlich zuerst dort bei Krankheit beraten. „Zum Arzt gehe ich nur dann, wenn es durch die Medikamente nicht besser wird. Wäh- rend meines Studiums benötigte ich auch nicht immer einen Krankenschein und habe mich schließlich einfach zu Hause ausku- riert. Da ich nun eine neue Arbeitsstelle an- getreten habe, werde ich bei Krankheit wohl eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung be- nötigen und dazu letztendlich einen Doktor aufsuchen müssen.“
„Zum Glück bin ich sehr selten krank“, sagt Hen- ning Markwort aus Homburg. „Arzt- besuche mag ich überhaupt nicht und versuche diese zu vermeiden.“ Aus diesem Grund versucht Henning
Markwort sich zunächst selbst zu heilen. „Ei- ne Beratung in der Apotheke ist eine gute Alternative zu einem Arztbesuch. Verschie-
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