Page 22 - Ausgabe 114 / Februar 2022
P. 22

 Anzeige
Anzeige
  Neuigkeiten im Neunkircher Zoo
Ein Blick in die Ökopädagogische Falknerei
darf ihn auf der Hand halten. Dann gibt es auch noch den „Erlebnistag“, an dem man von 10 Uhr am Morgen bis in den Nach- mittag in der Falknerei unterwegs sein darf, gemeinsam mit den Falknern hinter die Ku- lissen schaut und hautnah ein tolles Erlebnis haben wird. Nähere Informationen hierzu
Bei einem Erlebnistag kann man auch als Besucher dem Vogel ganz nah kommen, Gutscheine hierzu kann man in der Falknerei erwerben © Heribert Brendel
gibt es in der Falknerei. In Neunkirchen le- ben verschiedene Adler, so zum Beispiel der Schreiseeadler, Weißkopfseeadler, Aguja (Kordillerenadler), Steppenadler, dann woh- nen hier noch Lanafalken, Sagafalken, Ger- falken und Turmfalken. Es gibt Kappengeier und Falkland Karakas, Wüstenbussard und Sibirischer Uhu, Bartkauz und Malayenkäu- ze, Zwergohreulen und am Wochenende
 Lange Zeit berichteten wir in unserem Stadtmagazin „es Heftche“® in einer Serie über den Neunkircher Zoo. Nach einer Pause starten wir nun wieder in lockerer Folge mit Interessantem aus dem Zoo. In dieser Folge möchten wir mit der Ökopädagogischen Falknerei beginnen, die seit vielen Jahren ein Pu- blikumsmagnet darstellt.
 Im nächsten Jahr kann man in der Ökopä- dagogischen Falknerei im Neunkircher Zoo Geburtstag feiern, denn im Juli jährt sich der Tag der Eröffnung bereits zum 20. Mal. Heu- te ist die Falknerei bei einem Zoobesuch nicht mehr wegzudenken, denn auf dem et- wa drei Fußballfelder großen Areal findet
Theo Omlor, Chef der Ökopädagogischen Falknerei im Neunkircher Zoo
mit Adlerbussard Aisha
man eine Anlage mit einem einzigartigen Charakter in Deutschland, ja sogar in Euro- pa, wie der Eigentümer der Falknerei Theo Omlor erklärt. „Von der Planung bis zur Er- öffnung der Falknerei gingen nur sieben Mo- nate ins Land, etwas das heute undenkbar wäre. Im Dezember 2002 stand hier noch Wald und es musste erst die Infrastruktur ge-
schaffen.“ Derzeit befinden sich etwa 34 Vö- gel auf der Anlage, die sich aber nicht immer alle im Außenbereich befinden, beziehungs- weise bei den Flugshows fliegen. „Unsere Vögel werden per Handaufzucht großgezo- gen, so gewöhnen sie sich frühzeitig an den Menschen,“ erklärt Theo Omlor, „im Früh- jahr, wenn Nachwuchs kommt, kann man diesen wieder beim Aufwachsen erleben. Die Küken dürfen immer wieder für ein paar Stunden im Nest draußen sein, damit sie sich an die Besucher gewöhnen. Somit ha- ben wir später keine Panik bei den Vögeln, da sie ja schon alles kennen. Zudem verge- sellschaften wir verschiedene Vogelarten mit- einander. Da sitzen zum Beispiel die Falk- landkaraka-Küken neben den Sibirischen Uhus im Nest, so können wir die unter- schiedlichen Vogelarten später miteinander fliegen lassen ohne, dass Streitigkeiten ent- stehen.“ Man kann schon sagen, dass es ein beeindruckendes Bild ist wenn „die Meute“, wie sie liebevoll von den Falknern genannt wird, gemeinsam die Besucher bei der Flug- show erfreut. Derzeit ist die Falknerin Julia, Falkner David und der Auszubildende Karl für die Flugshows zuständig und ab und an steht den dreien noch die ehrenamtliche Aushilfe Jenny zur Verfügung. Ganz wichtig ist Theo Omlor und seinem Team der öko- pädagogische Gedanke in der Falknerei, dies bedeutet zum einen, dass hier echtes Wissen über die Vögel vermittelt wird und man auch jederzeit außerhalb der Vorführungen die Falkner über die Vögel befragen kann, zum anderen steht das Familiäre im Mittelpunkt. Man kann vieles über die Vögel auf den Schultafeln erfahren oder auch in den Schau- kästen, die im Frühjahr neu gestaltet werden Federn und Eier der Vogelarten betrachten. In den Vorführungen werden die Gäste mit- genommen und in das Programm integriert. Wobei dies derzeit in der Coronalage nicht so möglich ist wie früher, die Hoffnung be- steht aber, dass sich dies wieder ändert. „Uns war und ist der persönliche Kontakt zum Vo- gel wichtig, denn nur dadurch schafft man es das Naturschutzdenken beim Menschen zu erwecken. Wir hoffen sehr, dass dies bald wieder möglich sein wird,“ so der Chef-Falk- ner. Kontakt zum Vogel ist ein gutes Stich- wort, denn wenn erst einmal die Beschrän- kungen durch Corona gelockert werden, ist es auch wieder möglich Gutscheine in der Falknerei zu erwerben. Hier kann man zum einen den Gutschein „Erlebnismoment“ er- werben, bei dem man „seinem Lieblingsvo- gel“ ganz nah kommen kann, man erfährt aus erster Hand alles über den Vogel und
Ein tolles Team, das sich versteht (v.links Aus- hilfe Jenny, Falknerin Julia und Falkner David)
kommt gemeinsam mit Theo Omlor auch Fi- by, die süße Weißgesichtseule in die Falk- nerei. Für die Rot- und Schwarzmilane ent- steht gerade eine große Voliere, die im Früh- jahr fertig sein soll. Wenn sich die Milane dort eingewöhnt haben ist es geplant, diese von dort aus in die Flugshow starten zu las- sen. Apropos Flugshow, hier sollte doch ein- mal dringend erwähnt sein, dass die Falkner keinerlei Einfluß darauf haben ob die Vögel zurück kommen oder nicht. Ist der Vogel in der Luft, dann ist es seine Entscheidung was er tut oder eben nicht. Es ist auch ein weit- läufiger Trugschluss, dass die Vögel hungern müssten, mit sie wieder zurück kommen. „Es ist im Prinzip leicht erklärt,“ so Theo Omlor, „ wäre der Vogel nicht entsprechend ernährt, würde er im Traum nicht daran den- ken zu uns zurück zu kommen. Denn dann wäre es wie in der freien Natur, wenn dort der Vogel nicht mehr genügend Nahrung fin- det, wandert er ab. Für uns steht immer das
   Falknerin Julia bei der Flugshow mit dem Weißkopfseeadler © Heribert Brendel
schaffen werden, um danach hier diesen runde Formation aufstellen zu können, in deren Mittelpunkt die Flugwiese liegt. Ge- meinsam mit dem Bauamt und der Kreisstadt Neunkirchen, sowie dem Zoo wurde die Ba- sis für die Ökopädagogische Falknerei ge-
  Ausgabe 114 / Februar 2022
22
Unsere Serie















































































   20   21   22   23   24