Page 23 - Ausgabe 114 / Februar 2022
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Wohl des Vogels im Vordergrund, darum flie- gen wir unsere Vögel auch nicht, wenn zu schlechtes Wetter ist oder sie nicht ganz fit sind. Unsere Tiere arbeiten mit uns auf Ver- trauensbasis und wissen, dass sie hier ihr Futter bekommen und es gut haben. Darum kommen sie immer wieder zurück, auch wenn wir mal den einen oder anderen Aus- reißer habe, wie zum Beispiel unsere Agu- jadame Inka, die auch mal ein paar Tage in die Wälder entschwindet. Sie kommt immer wieder zurück.“ Man merkt schon mit wie viel Liebe zum Geschöpf Vogel die Falkner arbeiten, da gibt es Schmuseeinheiten mit dem Geier oder dem Adler und das Vertrau-
In der Falknerei werden auch Steinkäuze ge- züchtet, die ausgewildert werden, sobald sie alt genug sind © Heribert Brendel
ensverhältnis ist überall spürbar. Falkner wird man eben aus Überzeugung und Liebe zum Beruf, man muss auch jede Menge Idealis- mus mitbringen und sein Wissen gerne mit seinen Mitmenschen teilen. Nun haben wir ganz viel über das Leben in der Falknerei im Neunkircher Zoo erfahren, aber noch nicht über das „öko“ in ökopädagogischer Falknerei berichtet. Auf dem Gelände gleich oberhalb der Besucherplätze befinden sich nämlich zwei Voliere in denen auf den ersten Blick tagsüber nicht so viel los ist. Die Be- wohner sind nämlich zum einen Meister der Tarnung und nicht so sehr groß, zum ande- ren sind sie eher dämmerungsaktiv. Seit 2019 wohnen hier zwei Steinkauzpaare, die fleißig für Nachwuchs sorgen sollen, der dann ausgewildert wird. Die Vögel kümmern sich selbst um ihre Brut bis die Jungvögel flügge sind. Sobald die Jungen bereit sind für das Leben draußen in der freien Natur, werden sie ausgewildert. Diese kleinen Eu- len leben gerne in offenen Landschaften mit Einzelbäumen oder zerfallenem Gemäuer oder auch in Streuobstwiesen. Steinkäuze ernähren sich überwiegend von Mäusen, größeren Käfern und Heuschrecken, Regen- würmern und sogar kleineren Vögeln. Die Falkner geben sehr gerne Auskunft und am Steinkauzgehege befindet sich eine sehr lehr- reiche Schautafel. Viele tolle Informationen und sogar eine Livecam vom Steinkauzge- hege findet man in YouTube unter Zoofalk- nerei Neunkirchen. „Außer den beiden Paa- ren habe ich auch noch ein Steinkauz-Paar in der Zuchtanlage, die Jungvögel werden vor ihrem Auszug beringt, damit man nach-
vollziehen kann, woher der Vogel kommt, sollte mal einer tot aufgefunden werden. Die Vögel werden in einem Naturschutzgebiet ausgewildert und vom NaBU beobachtet, aber in Ruhe gelassen. Die sehr scheuen Tie- re werden immer wieder gehört, Brutnach- weise gibt es bis dato aber noch keine.“ In- formationen über das Steinkauzprojekt gibt es im Internet unter https://umweltprojekte- saarland.de/wiederansiedlung-steinkauz. Live-Videos und viel Wissenswertes über die Falknerei und das Steinkauzprojekt gibt es bei Youtube unter www.youtube.com/chan- nel/UCif9u9OQuIXJSA8Ebt_EuKA. Hier sei auch mal ein besonderer Dank an Stephan Geiß gerichtet, der sich um die Webcam und die Veröffentlichung der Videos, sowie die ganze Technik darum kümmert. „Bis jetzt konnten wir bereits 28 Steinkäuze Ausbil-
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dern, im Jahr 2018 wurden die ersten Jung- vögel im Habitat der Steinkäuze freigelassen, ein toller Beitrag zum Natuerhaushalt und der Arterhaltung,“ erläutert der erfahrene Falkner, „im März-April beginnt wieder die Brutzeit der Vögel und wir freuen uns auf weiteren Nachwuchs.“
 Der Neunkircher Zoo hat für Sie von November bis Februar täglich von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet. Ab März gelten die Sommeröffnungszeiten von 8.30 Uhr bis 18.00 Uhr. Die Flugvor- führungen in der Ökopädagogischen Falknerei finden jeweils um 11.00 Uhr und 15.30 Uhr statt. Es gelten die gül- tigen Corona-Bestimmungen. ot
  Karl, der Auszubildende der Falknerei beim Showakt mit Falklandkaraka Jonny © Heribert Brendel
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