Page 29 - Stadtmagazin "es Heftche"® | Ausgabe 133, September 2023
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plettiert wurde. Viele Gottesdienste, Feste und Feiern kirchlicher und weltlicher Natur fanden hier statt. Ein Team von rührigen Frau- en hatte es sich zur Aufgabe gemacht, das Interieur regelmäßig instand zu halten, zu reinigen oder ganz einfach nach dem Rech- ten zu schauen. Für dieses Ehrenamt wurde dann jährlich die „goldene Dreggschipp“ verliehen als kleines Dankeschön für ihr En- gagement.
Das Domizil wird veräußert
Mitgliederschwund von Kirchen war wohl der Hauptgrund, weshalb das Jugendheim St. Michael und der Glockenturm im Jahre 2006 an einen Privatier verkauft wurde. Seit-
  Schicksalsjahre einer Bexbacher Glocke (Teil 2)
Stille herrscht um das historische Relikt aus dem Jahr 1921
 Ein neuer Turm wird am Friedhof er- richtet.
Damit die altehrwürdige Glocke nach dem Abriss des Glockenturmes ihre Stimme wieder erheben konnte, be- mühte sich die katholische Filialge- meinde nachdrücklich und war dann auch ziemlich schnell erfolgreich. Ein Glockenturmausschuss betrieb mit Hingabe den Neubau eines Turmes di- rekt am Jugendheim St. Michael.
 Unter Pfarrer Franz Wolsiffer wurde das Pro- jekt durch die Kirchenbehörde in Speyer der Homburger Firma Scherer übertragen und ein über 8 Meter hoher Glockenträger aus Stahlbeton errichtet. Die Hälfte der Kosten übernahm Speyer, der Rest kam durch Kir- chenkollekten sowie Spenden des Minister- präsidenten, des Kultusministeriums, vom Saarpfalz-Kreis und Privatpersonen zusam- men. Unter großer Beteiligung der Bevölke-
Ehrenbürger und Priester Dr. Ludwig Nieder, Stifter und Pate der Benedictusglocke
rung konnte am 26. September 1976 der neue Turm durch den Speyerer Domdekan Bruno Thiebes eingeweiht werden. Selbst- verständlich mit Glocke, die vorher per Trak- tor an den neuen Standort transportiert wur- de. Bei seiner Einweihung bezeichnete Bür- germeister Lothar Weber ihn als ein städti- sches Wahrzeichen und Bereicherung des Stadtbildes, andere nannten ihn einen Be- tonklotz. Die Zeiten ändern sich. Ortspfarrer Wolsiffer wünschte, dass die Benedictusglo-
cke nun wieder ein unüberhörbarer Rufer und Mahner, der über den Ort schallt, wer- den solle. Sein Wunsch sollte sich nicht lan- ge erfüllen.
Neuer Gemeindetreffpunkt: Jugendheim St. Michael
Wie vorerwähnt waren die Katholiken von Niederbexbach seit dem frühen 18. Jahrhun- dert als sog. „Filialisten“ zur Muttergemeinde Mittelbexbach eingepfarrt, besaßen jedoch seit der Reformation keine eigene Kirche mehr. Seit 1648 wurde ihnen dann die Mit- benutzung der ursprünglich katholischen St. Michaels- und nunmehr protestantischen Kir- che bis 1724 gestattet. Danach begann das bereits geschilderte Tauziehen um das Got- teshaus. Bis Anfang der sechziger Jahre 1962 mussten die Katholiken sämtliche liturgi- schen Handlungen in der Martinskirche in Bexbach vornehmen lassen, angefangen von der Taufe bis zum Requiem. Nur zur Beer- digung auf dem Friedhof durfte das „katho- lische Gleggelche“ außerhalb der drei Tag- zeiten läuten. Dieser Zustand änderte sich erst 1962, als ein kombiniertes Gemeinde- zentrum für weltliche und kirchliche Feiern errichtet wurde. Das „Jugendheim St. Mi- chael“ entwickelte sich in kürzester Zeit zu einem äußerst beliebten Treffpunkt der Pfarr- gemeinde. Gottesdienst wurde jeden Sonn- tag um 9.00 Uhr und jeden zweiten Samstag eine Vorabendmesse gehalten. Dr. Valentin Klingel war lange Jahre Zelebrant dieser Got- tesdienste; ansonsten wurden die Katholiken des Dorfes von den Bexbacher Pfarrern und Kaplänen begleitet. Große Opfer und Mühen hatten die Niederbexbacher Katholiken zur Erbauung ihres Domizils auf sich genom- men, das erst durch den Glockenturm kom-
Transport der Glocke mit dem Traktor © Saarpfalz Kalender
dem schweigt die Glocke, nachdem 30 Jahre ihr Ruf immer wieder zu hören war. Aus den Medien erfuhr man, dass der damalige Pfar- rer Andreas Münck in diesem Zusammen- hang sehr viel Kritik über sich ergehen lassen musste, obwohl er diese Entscheidung nicht allein traf, sondern sie von verschiedenen Gremien abgesegnet wurde. Leider nicht transparent genug, so dass die Gläubigen vor vollendete Tatsachen gestellt wurden.
      Ihr Augenoptiker in Homburg
SD2102
Harald Gutmann
Augenoptiker
         Ausgabe 133 / September 2023
Geschäftsführer
Der Augenoptiker Roman Wagner+Gutmann GmbH
Dürerstraße 138 · 66424 Homburg-Erbach · Tel. (0 68 41) 70 30 21 0 E-Mail: homburg@optik-wagner.de · Internet: www.roman-wagner.de
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Zweiteiler








































































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