Page 24 - Stadtmagazin "es Heftche"® | Ausgabe 138, Februar 2024
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 „Wir verändern uns, sterben aber nicht aus“
Bäcker übergeben die Neujahrsbrezel an Kreis und Stadt
ser Gelegenheit zu erfahren, was die Politik für das Handwerk und dessen Zukunft tun kann. Wir brauchen das Handwerk auch für die weitere Entwicklung der Gesellschaft.“ Hans-Jörg Kleinbauer sieht in einigen Berei- chen keine „gute Entwicklung“. So sei es durchaus problematisch, einen gerechten Abstand zwischen Mindestlohn und Fach- arbeiterlohn zu wahren. Auch wünscht er sich von der Regierung eine konkrete finan- zielle Entlastung hinsichtlich der Energiekos- ten. „Die gestiegenen Energie- und Rohstoff- preise müssen die Verbraucher mittragen. Es stimmt, man muss für Lebensmittel heutzu- tage mehr bezahlen als früher. Und das Brot beim Discounter scheint dann für einige Menschen doch nicht so viel schlechter als der Preis ausmacht. Also wird dort mehr ein- gekauft. Doch wenn man uns fragt, so kön- nen wir den Preis fürs Brot sehr plausibel
 Die Übergabe der Neujahrsbrezel ist eine Traditionsveranstaltung, auf die niemand verzichten möchte; weder der Saarpfalz-Kreis, noch die Stadt Homburg und sicher auch nicht die saarländische Bäckerinnung.
Einzigartig im Saarland ist es, dass Kreis und Stadt gemeinsam zu Beginn jedes neuen Jah- res die Bäckerinnen und Bäcker zum ge- meinsamen Austausch einladen. Mit den Neujahrsbrezeln aus süßem Hefeteig wün- schen die Bäckerinnen und Bäcker den bei- den Verwaltungen wiederum „Glück und Wohlergehen“ – so besagt es der Brauch. Diese Geste wissen Landrat Dr. Theophil Gallo und Homburgs Bürgermeister Michael Forster sehr zu schätzen, sodass es nun be- reits zum 59. Mal zu dieser besonderen Zu- sammenkunft gekommen ist und die beiden Verwaltungschefs die Gäste in den Räum- lichkeiten der Kreisverwaltung herzlich be- grüßten. Landesinnungsmeister Hans-Jörg Kleinbauer und Innungsgeschäftsführerin Sa- bine Hensler gelingt es immer wieder, aktive Bäcker aus dem ganzen Saarland für diesen Termin zu begeistern. So wurden sie von den Bäckermeistern Peter Tinnes (Merzig), Gerhard Ecker (Homburg), Stefan Lang (Schiffweiler), Volker Eberle (Erbach), Gerd Leibrock (Limbach) und Albrecht Ackermann (Bliesmengen-Bolchen) begleitet. Und auch die ehemaligen Bäckereiinhaber Peter Emser (Einöd) und Johannes Lindemann (Homburg) saßen mit am Tisch. Johannes Lindemann (Homburg) war übrigens ein Mann der ersten Stunde. Als einziger Teilnehmer wohnte er der ersten Veranstaltung vor 59 Jahren bei. Von Seiten der Verwaltungen komplettierten der hauptamtliche Beigeordnete der Stadt Homburg, Manfred Rippel, und Daniela Col- ling, Hauptamtsleiterin bei der Stadt, die in- teressierte Runde. Nicht alle Themen, die an diesem Vormittag angesprochen wurden, sorgten für Schmunzeln. Dennoch ließ Hans Jörg Kleinbauer am Fortbestehen der Bäcke- reibetriebe keinen Zweifel: „Wir verändern uns, aber wir sterben nicht aus.“ Zunächst war es Landrat Dr. Theophil Gallo wichtig, die Bedeutung nicht nur dieses Treffens, son- dern des Bäckerhandwerks insgesamt her- vorzuheben: „Das Bäckerhandwerk verdient Anerkennung, denn es sorgt im wahrsten Sinne für unser tägliches Brot. Es kommt heutzutage schon einer Kunst gleich und wir sollten alle stolz sein, dass wir unsere Bä- ckerinnen und Bäcker haben. Gleichwohl
hat auch diese Branche mit Herausforderun- gen zu kämpfen, die letztendlich viele an- dere Berufsgruppen auch betreffen, ich nen- ne beispielsweise den Nachwuchs- und Ar- beitskräftemangel. Die Bäcker werden mehr und mehr gefordert. Auch, dass wir darüber sprechen können, dazu sind wir heute hier.“ Bürgermeister Michael Forster bekräftigte: „Das ist eine wichtige Veranstaltung, weil es darum geht, ein Bewusstsein dafür zu schaf- fen, dass das Handwerk etwas wert ist. Nicht mehr alle Stadtteile können beispielsweise einen Bäcker oder auch einen Metzger vor- halten. Umso wichtiger ist es für uns bei die-
 Bei der Übergabe der Neujahrsbrezel im Landratsamt gemeinsam mit Bäckern aus dem Saarland sowie Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern: Sabine Hensler, Bürgermeister Michael Forster, Landrat Dr. Theophil Gallo und Hans-Jörg Kleinbauer (vorne ab 2. v. l.) © Sandra Brettar
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