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Modellprojekt „Ausbildungslotsen“

Stärkung von Pflegeausbildung und Sucherung der Fachkräfte von morgen

Der demographische Wandel und der zunehmende Fachkräftemangel stellen die Pflege in Deutschland weiterhin vor große Herausforderungen. Die steigende Zahl älterer und pflegebedürftiger Menschen führt zu einem wachsenden Personalbedarf, der das bestehende Pflegepersonal ebenso wie den Nachwuchs stark belastet. Hier gilt es Personen, die sich für eine Pflegeausbildung entscheiden, aktiv bei ihrer Ausbildung zu unterstützen. Diesen Beitrag leisten die Ausbildungslotsen.

Neben dem intensiven Praxisalltag stellt insbesondere die Verbindung aus theoretischem Wissen und praktischer Anwendung eine komplexe Herausforderung dar. Viele Auszubildende benötigen zusätzliche Unterstützung, um den Übergang von der Theorie in die Pflegepraxis erfolgreich zu bewältigen. Einigen fällt es zudem schwer, sich im dynamischen und oft stressbelasteten Arbeitsumfeld zurechtzufinden. Diese Belastungen können zu Unzufriedenheit und steigenden Abbruchquoten in der Pflegeausbildung beitragen.

Um diesen Entwicklungen wirksam entgegenzuwirken und die Qualität der Pflegeausbildung nachhaltig zu sichern, hat das Ministerium ein Modellprojekt zur Einführung sogenannter Ausbildungslotsen gestartet. Für dieses Projekt stehen jährlich 980.000 Euro für Personal- und Sachkosten zur Verfügung. Die Ausbildungslotsen begleiten die Auszubildenden während der gesamten Ausbildungsdauer und bieten individuelle Unterstützung – sowohl bei persönlichen oder organisatorischen Problemen als auch bei fachlichen Fragestellungen und Verständnisproblemen.

Darüber hinaus fungieren sie als verbindende Schnittstelle zwischen Auszubildenden, Pflegeschulen, Praxiseinrichtungen und dem Jobcenter. Den Pflegeschulen wird bewusst Gestaltungsspielraum eingeräumt, um standortspezifische Herausforderungen zu identifizieren und passgenaue Unterstützungsangebote umzusetzen. Je nach Ausbildungsgröße erhalten die Schulen zwischen einem und drei Ausbildungslotsen, die flexibel nach individuellem Bedarf der Auszubildenden eingesetzt werden können. Derzeit sind bereits 17 Ausbildungslotsen an 9 von insgesamt 14 Pflegeschulen tätig. Im Jahr 2026 wird die Anzahl der teilnehmenden Pflegeschulen steigen.

 

 

Das Modellprojekt ist zunächst auf den Zeitraum 2025 bis 2026 befristet. Eine anschließende Evaluation soll Aufschluss darüber geben, inwieweit der Einsatz der Ausbildungslotsen den erfolgreichen Abschluss der Pflegeausbildungen unterstützt hat und ob eine Verstetigung der Maßnahme sinnvoll ist. Erste Rückmeldungen der Pflegeschulen deuten bereits auf einen hohen Bedarf und eine große Wirksamkeit der zusätzlichen Unterstützung hin. Die intensive Begleitung der Auszubildenden leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung und dürfte langfristig zu einer Reduzierung der Ausbildungsabbrüche beitragen. © Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit

Schenk, Silvia
27. Dez 2025