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Zwei Vorträge an einem Abend Ein Bericht von Horst Schwenk

Der Ehrenfriedhof auf der Spieser Höhe und das Feierabendhaus

Im April gibt es wieder sehr interessante Vorträge in den Räumlichkeiten des Historischen Verein Stadt Neunkirchen e. V., die Horst Schwenk vorbereitet hat. Am 6. April wird in der Irrgartenstraße 18 über den Ehrenfriedhof auf der Spiesen Höhe und das Feierabendhaus referiert, das sich in der Kronprinzenstraße (heute Parallelstraße 53-59) befand.

Zwei Teile der Neunkircher Geschichte stehen im Fokus der Vorträge von Horst Schwenk. Dies ist zum Einen der Ehrenfriedhof auf der Spiesen Höhe von dem heute nichts mehr zu sehen ist. Er wurde geschaffen, um die Gefallenen des 2. Weltkrieges würdig zu bestatten. Hier war Platz für Gräber von 450 gefallenen Soldaten und ursprünglich sollte hier einmal der Hauptfriedhof entstehen. Auf dem Friedhof wurden nicht nur Neunkircher bestattet, sondern auch andere Gefallene. Im Jahr 1959 wurden die ca. 300 Toten umgebettet und der Friedhof aufgelöst. Die Gefallenen aus Neunkirchen und dem Saarland wurden am Ehrenmal auf dem Scheiber Friedhof bestattet und alle anderen wurden auf den Ehrenfriedhof nach Besch an der Mosel gebracht. Heute befindet sich das so genannte „Papageien-Hochhaus“ am Ende des Schlesierweges auf dem ehemaligen Friedhofsgelände. Horst Schwenk weiß sehr anschaulich aus dieser Zeit zu berichten.
Im zweiten Vortrag geht es um das Neunkircher Feierabendhaus, ein Gebäude, das schon damals seiner Zeit voraus war und das sich vielleicht so manch einer heute noch wünschen würde. In der spannenden Erzählung von Horst Schwenk erfahren Sie, aus welchem Grund das Feierabendhaus errichtet wurde und was dort alles für die Neunkircher geschaffen wurde. Leider möchte man schon fast sagen fiel der Bau in die Zeit des 2. Weltkrieges und so wurde er von den Nazis vereinnahmt. Von seinem eigentlichen Erbauungsgrund und dem „Vater“ des Feierabendhauses Karl Ferdinand Stumm war keine Rede mehr. Der 30. März 1936, welcher der 100. Geburtstag von Stumm war, wurde zum Anlass genommen, zwei Stiftungen der Neunkircher Eisenwerk AG ins Leben zu rufen, die „die enge Verbundenheit zwischen der Hütte, der Werksbelegschaft und der Stadt“ dokumentieren sollte. Eine dieser Stiftungen ist der noch heute erhaltene Eisengießer an der unteren Kirche. Von der größten Stiftung für die Werksangehörigen ist heute nichts mehr übrig und viele Neunkircher wissen nicht einmal mehr, dass diese Stiftung es erst möglich machte, dass in Neunkirchen das erste „Feierabendhaus im Gau Saarpfalz“ entstehen konnte. Für den Bau dieses Hauses haben sich die Hüttenarbeiter eingesetzt, denn es sollte ihr Haus werden. Ein Haus für jedermann, egal welche Position er in der Hütte inne hatte. Eine Begegnungsstätte für Sport, Tanz und Freude, für damalige Verhältnisse super ausgestattet und vom feinsten. Von den Kegelbahnen im Keller bis zu den Tischtennisplatten unter dem Dach war alles vorhanden und die großen Außenanlagen boten Platz für viele Sportarten. Schade ist, dass dieses tolle Gebäude dem Krieg zum Opfer fiel und heute nur noch in den Arvchiven des Historischen Vereins Stadt Neunkirchen e. V. und evtl. im Archiv der Stadt Neunkirchen noch Erinnerungen an das Feierabendhaus zu finden sind. Erfahren Sie in dem interessanten Vortrag von Horst Schwenk mehr über das Feierabendhaus.

Die Vorträge finden am 6. April 2023 um 19.00 Uhr in den Räumlichkeiten des Historischen Verein Stadt Neunkirchen e. V. in der Irrgartenstraße 18 (Nähe Rathaus) statt. Für Mitglieder ist die Teilnahme  kostenlos. Nichtmitglieder zahlen einen Beitrag von 3,- €. Gäste sind herzlich willkommen. Nähere Infos unter www.hvsn.de.

Schenk, Silvia
23. Mär 2023