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Elterngeldbezug von Vätern

„Papa kümmert sich ums Geschäft“

Mit diesem Slogan werben die kommunalen Frauenbeauftragten für partnerschaftliche Teilung von Sorge- und Erwerbsarbeit saarlandweit zum Vatertag auf den Bildschirmen in Shoppingcentern, Bahnhöfen und vielen weiteren Standorten. Denn das Saarland ist weiterhin Schlusslicht (mit 20,8 Prozent laut Statistischem Bundesamt) beim Elterngeldbezug von Vätern.

Nach einer Umfrage wünschen sich fast die Hälfte der Väter eine partnerschaftliche Aufteilung von Familie und Beruf und über die Hälfte der Väter möchte etwa die Hälfte der Kinderbetreuung übernehmen. Tatsächlich teilen sich noch keine zwanzig Prozent der Eltern die Kinderbetreuung.

Väter, die partnerschaftliche Teilung von Sorge- und Erwerbsarbeit umsetzen möchten, treffen auf Grenzen. Sie sind konfrontiert mit gesellschaftlichen Anforderungen, welche größtenteils immer noch den Mann als Ernährer der Familie sehen: mit Anforderungen seitens ihrer Arbeitgeber und damit verbunden dem Kampf um das Durchsetzen von Elternzeit und Teilzeitarbeit sowie mit Rechtfertigungen gegenüber der Familie und Freunden. 

Das hat Auswirkungen auf die finanzielle und berufliche Situation von Müttern. Die Armutsgefährdung von Frauen, insbesondere die von alleinerziehenden Müttern, ist hoch.

Die LAG Kommunale Frauenbeauftragte wirbt für partnerschaftliche Verteilung der Sorge- und Erwerbsarbeit. Sie ermöglicht beiden Elternteilen finanzielle Unabhängigkeit und damit den Aufbau einer eigenen existenzsichernden Rente. Außerdem ist die Versorgung der Familie beim Wegfall eines Verdienstes (z.B. durch Strukturwandel oder Kurzarbeit) noch leistbar. Dies nimmt auch häufig Druck vom „Alleinverdiener“. Zusätzlich profitieren Männer vom Kompetenzgewinn durch die Übernahme von Familienaufgaben (Caring Masculinities). Und das Wichtigste: Auch die Kinder profitieren!

Der Elterngeldanspruch von 14 Monaten steht Müttern und Vätern gemeinsam und die Elternzeit von 36 Monaten steht Müttern und Vätern jeweils zu! Ebenso können beide Elternteile ihre wöchentliche Arbeitszeit verkürzen, um sich gemeinsam die Sorge- und Erwerbsarbeit zu teilen. 

Das ist Partnerschaftlichkeit! © Landesarbeitsgemeinschaft Kommunale Frauenbeauftragte Saarland

Schenk, Silvia
03. Mai 2023