„Hotspot der zeitgenössischen Keramik“
Eröffnung des Keramik Kunst Museums in Zusammenarbeit mit der Stiftung Hannelore Seiffert
In der ersten Ausstellung des KKM Keramik Kunst Museums, kurz KKM, sind sagenhafte 250 Arbeiten von knapp 150 zeitgenössischen internationalen Künstlerinnen und Künstlern aus rund 30 Ländern zu sehen. Präsentiert wird somit ein Querschnitt der zeitgenössischen Keramik, die aus der hervorragenden Sammlung der Stiftung Hannelore Seiffert für Unikatkeramik stammt.
Alle Rednerinnen und Redner der feierlichen Eröffnungsveranstaltung Ende August waren sich einig: Dass das KKM ein großes Geschenk für die Keramikwelt, aber auch für Neunkirchen und die Region sei. Die große Aufmerksamkeit, die das KKM schon jetzt und auch auf politischer Ebene genießt, zeigte sich an der Reihe der Grußwort Sprechenden. Hausherr Markus Müller als Geschäftsführer der Neunkircher Kulturgesellschaft hob das KKM als Ort hervor, an dem Kunst erfahrbar und erlebbar sei. Staatssekretär Sebastian Thul bezeichnete das Museum als „Ort aktiver Wissensvermittlung“, während Oberbürgermeister Jörg Aumann und Landrat Sören Meng den Mehrgewinn durch das Museum für Stadt und Region betonten. Als „Hotspot für zeitgenössische Keramik“ bezeichnete Monika Gass, Vizepräsidentin der IAC International Ceramic Academy das Neunkircher Keramikmuseum in einem Gespräch mit Nicole Nix-Hauck, Leiterin des KKM, und der Sammlerin und Stifterin Hannelore Seiffert. Die Qualität der Sammlung und somit auch das Museum seien einmalig, so Gass. „Glücklich und befreit“, fühle sie sich, so Hannlore Seiffert, dass die Sammlung ein dauerhaftes Zuhause im KKM habe.
Stiftung Hannelore Seiffert für Unikatkeramik
400 Arbeiten aus der Sammlung Hannelore Seiffert gingen im April 2023 in die neu gegründete Stiftung Hannelore Seiffert für Unikatkeramik ein. Ein erster großer Schritt war nun die Eröffnung des Museums mit der ersten Ausstellung des Stiftungsbestandes. In etwa einem Jahr werden die übrigen ca. 150 Arbeiten der Stiftung Hannelore Seiffert präsentiert werden. Die Besucherinnen und Besucher bestaunten die Vielfalt und Individualität der ausgestellten keramischen Ausdrucksmöglichkeiten. Auch zahlreiche Künstlerinnen und -künstler, wie Michael Sälzer und Beate Thiesmeyer, Beatrijs van Rheeden, Monika Debus, Petra Bittl, Sandra Nitz, Stephanie Marie Roos, Rita Ternes und Sebastian Scheid, nutzten die Gelegenheit zu einem Besuch ihrer eigenen Werke und der Ausstellung am Eröffnungstag.
zeitgenössisch, international, einzigartig
Drei Ausstellungsräume und ein Museumsshop mit einer kleinen Fachbibliothek zur Keramikkunst sind im Museum untergebracht. Die Präsentation der qualitätvollen Exponate, die Hannelore Seiffert in den vergangenen 30 Jahren zusammengetragen hat, ist in verschiedene Bereiche gegliedert. Ausgestellt sind die Arbeiten in einer für das KKM angefertigten modularen Ausstellungsarchitektur, die vielfältige Möglichkeiten der Präsentation zulässt. Einzelne Themen, wie Büsten, Figuren und Schiffe, finden sich ebenso, wie die Präsentation materialer Aspekte. Hauchdünnes, lichtdurchlässiges Porzellan in verschiedenen Weißschattierungen ist kraftvollen, aus dem Material schöpfenden, dickwandigen und kraterartigen schwarzen Gefäßen und Objekten gegenübergestellt, die an Lavamasse erinnern. Auch Zusammenstellungen nach der Technik finden sich und vermitteln anschaulich die Möglichkeiten der Seladonglasur. Das größte und gleichzeitig schwerste Objekt ist ein Schiffswrack von dem belgischen Künstler Frank Steyaert, das senkrecht nach oben ragt und aus massiver Keramik gearbeitet ist. Das Thema der Schiffsarchitektur oder vielmehr des Schiffswracks und des Wassers spielt im Werk von Steyaert eine große Rolle. Spätere Arbeiten zeigen eine Tendenz zur Abstraktion und Auflösung des Gegenständlichen. Keramikboote von Gudrun Klix und Mária Geszler-Garzuly ergänzen das Schiffsthema. Den Arbeiten der ungarischen Künstlerin Mária Geszler-Garzuly ist zudem ein ganzer Raum gewidmet. Gezeigt werden Variationen der Figuren und Torsi, Violinen sowie Wandarbeiten. Dabei zeigt die Künstlerin nicht nur die Bandbreite der Ausdrucksmöglichkeiten innerhalb der genannten Motive, sondern auch die vielfältigen Möglichkeiten des Siebdrucks auf Keramik, den sie wesentlich in ihre Gestaltung eingebracht hat. Dass Keramiken auch durchaus eine politische Aussage beinhalten können, zeigen die beiden ausgestellten Werke der deutschen Künstlerin Stephanie Maria Roos („Iran I“) und der amerikanischen Künstlerin Heidi Preuss Grew („Susie in Drag“). Beide nehmen in ihren figürlichen Wandobjekten zu aktuellen Themen Stellung und setzen sich mit existentiellen menschlichen Zuständen und der Rolle des Menschen in der Gesellschaft auseinander. Der Ausstellung im KKM gelingt es in ihrer Vielfalt und Zusammenstellung der unterschiedlichsten Ausdrucksmöglichkeiten, Einblicke in die enorme Bandbreite und die Gestaltungsmöglichkeiten des Materials Ton zu geben und macht Lust auf mehr Keramik.
Unter https://keramik-kunst-museum.de/ finden Sie alle wichtigen Informationen und Kontaktdaten, sowie die Öffnungszeiten des Keramik Kunst Museum Stiftung Hannelore Seiffert in Neunkirchen/Saar. © KKM