Musical-ische Zeitreise durch Neunkirchen
Emotionen, Geschichte, Menschen damals und heute
Nachdem es im letzten Jahr beim Musicalprojekt Neunkirchen lautete: „100! Die Neunkircher Stadtrevue“ und das Kreativteam, sowie die Darsteller das Publikum auf eine großartige Reise über 100 Jahre Stadt Neunkirchen mitgenommen hatten, wurde dieses Jahr die Neuauflage des Stückes in der Neuen Gebläsehalle gespielt.
Die Geschichte beginnt am 1. April 1922 als Bürgermeister Hermann Ludwig auf dem Oberen Markt die freudige Nachricht kundtat, dass nach der Eingemeindung von Wellesweiler, Kohlhof und Niederneunkirchen endlich die Stadtrechte erteilt wurden. Zeitgleich liegt die Neunkircherin Elisabeth Bäsel in den Wehen und gebärt ihrem Gatten Hans das Zwillingspärchen Hans und Lieselotte. Das Kreativteam, bestehend aus Holger Hauer (Buch), Francesco Cottone (Musikalische Leitung und Arrangements), Amby Schillo (Arrangements), Ellen Kärcher (Regie, Künstlerische Leitung & Chorografie), Jan Schuba (Regie), Produktionsleitung (Nicolas Schneider) und Thomas Hoheisel (Technische Leitung) hat hier ein großartiges Stück geschaffen, das die geschichtlichen Fakten und Daten perfekt vereinte mit einer eigens erdachten Geschichte. Ein hervorragendes Arrangement, das die Zuschauer in den Bann zog und bei vielen Erinnerungen weckte und große Emotionen hervorrief. So zog sich die Geschichte der Familie Bäsel und ihrer Angehörigen durch das komplette Stück und man konnte quasi Hans und Liselotte aufwachsen sehen und sogar gemeinsam mit der Stadt Neunkirchen den 100. Geburtstag feiern. Sie erlebten die Eröffnung des ersten Volksbades, die ersten Besuche im Neunkircher Zoo. Hans Bäsel, der Vater überlebte die Gasometerexplosion nicht und Mutter Bäsel musste ihr Leben mit den Zwillingen allein bestreiten. Sie überstanden den Krieg, die Schließung des Eisenwerks, den Absturz des Starfighters und das Grubenunglück in Heinitz erleben sie am Rande. Das Wirtschaftswunder hält Einzug, die erste Diskothek eröffnet in Wiebelskirchen und die Jahre 1970 bis 1980 zeichnen sich durch die Fernsehsendung „Spiel ohne Grenzen“ aus, die im Ellenfeldstadion stattfand. Das Energiesicherungsgesetz ermächtigte die Regierung zeitweilig Energie zu rationalisieren, Neunkircher Bürger pflanzten Bäume im Wagwiesental und am 1. Februar 1977 kündigte die Eisenwerk AG an mindestens 900 Arbeiter zu entlassen. Auch die Abschaffung der Straßenbahn, der Bau des Saarparkcenters, das Stadtfest sind Thema in dem Musical. Immer ist die Familie Bäsel in die Geschehnisse involviert und wie ein roter Faden zog sich die Übergabe bestimmter Accessoires von Lotte und Hans durch das Stück. Immer wieder überreichten die Jüngeren den um 10 Jahre gealterten Hans und Lotte diese Dinge. Langsam werden Hans und Lotte Bäsel alt, die Familie wächst und auch die Stadt wandelt sich. 2003 wird das Musicalprojekt aus der Taufe gehoben und 2011 wurde zum ersten Mai der Günter Rohrbach Filmpreis verliehen. Lotte wird erst immer vergesslicher und erkrankt an Demenz, einzig der Kosename ihres Bruders „Hans, die Gans“ bleibt in ihrem Gedächtnis. Man fühlt einfach mit der Familie Bäsel und viele der Zuschauer erinnerten sich noch sehr gut an viele Begebenheiten aus der Geschichte Neunkirchens. Ein großes Dankeschön geht an die Schöpfer dieses wunderschönen Musicals und vor allem auch allen Darstellern von den ganz Jungen und den etwas Älteren, die uns alle mitnahmen auf eine sehr emotionale Reise durch 100 Jahre Neunkircher Stadtgeschichte.
Warten wir nun gespannt auf das nächste Jahr und auf das, was die kreativen Köpfe des Musicalprojekts Neunkirchen dann wieder für uns alle auf die Bühne zaubern. Infos über das Musicalprojekt gibt es unter www.musicalprojekt-neunkirchen.de im Internet. se