Therapiebegleithund stärkt das Selbstbewusstsein der Kinder
Aline Laufer arbeitet mit Carlo in der interdisziplinären Frühförderstelle
Carlo mag offensichtlich seine Arbeit in der interdisziplinären Frühförderstelle der Lebenshilfe Neunkirchen. Seit der zweijährige Rhodesian Ridgeback seine Ausbildung zum Therapiebegleithund abgeschlossen hat, begleitet er sein Frauchen Aline Laufer an mehreren Nachmittagen in der Woche zu ihrer Arbeit in der Lebenshilfe-Einrichtung. „Carlo ist ein sehr freundlicher Hund, der gerne Tricks vorführt und sich freut, wenn Menschen mit ihm in Kontakt treten“, erzählt die 27-Jährige.
Zehn Monate hat Carlos Ausbildung zum Therapiehund in der Hundeschule „Mein Partner Hund“ in Mandelbachtal gedauert. Seine Verhalten im Umgang mit Menschen, seine Sozialkontakte zu anderen Hunden, seine Fähigkeit, Kommandos zu befolgen waren nur einige der Punkte, die auf dem Ausbildungsplan standen. Den praktischen Teil der Ausbildung mit den Lern- und Übungsphasen hat der Rhodesian Ridgeback mit Aline Laufer in Seniorenheimen, KiTas, Grundschulen und auf dem Therapiehundeplatz der Hundeschule absolviert. Im theoretischen Teil musste sein Frauchen ihre Kenntnisse über Hunde unter Beweis stellen. Carlos Ausbildung zum Therapiehund wird in regelmäßigen Abständen fachmännisch überprüft, damit die Einsatzqualität als Therapiebegleithund erhalten bleibt. „Die Kinder haben Carlo gleich begeistert aufgenommen“, freut sich Aline Laufer. Bei etlichen Kindern habe der Therapiebegleithund bereits positive Veränderungen bewirkt. „Wenn ein Kind, das sich nicht durchsetzen kann, merkt, dass Carlo auf seine Befehle reagiert, stärkt diese Beobachtung das Selbstbewusstsein“, schildert Aline Laufer ihre Beobachtungen. Stürmische Jungen und Mädchen lernten durch Carlo Rücksichtnahme und Regeln einzuhalten, beispielsweise den Hund beim Fressen nicht zu stören, auf eine normale Lautstärke zu achten und sich nach dem Kontakt mit dem Hund die Hände zu waschen. „Carlo hat sich zu einem richtigen Ruhepol innerhalb unserer Vorschulgruppe entwickelt“ , freut sich sein Frauchen. Das Klima in der Gruppe habe sich verbessert, seit Carlo mitkomme. Die Kontaktaufnahme zu dem Hund stärke auch die motorischen Fähigkeiten der Kinder. Ein sehr ichbezogenes Kind habe durch Carlo gelernt, sich zu kümmern und beispielsweise zu schauen, ob der Hund noch genügend zu trinken hat. Gesellschaftsspiele machen allen mehr Spaß, wenn Carlo würfelt und auch beim waldpädagogischen Tag freuen sich alle über seine Begleitung. Um auch anderen Menschen den Kontakt mit Carlo zu ermöglichen, hat Aline Laufer angeboten, mit Carlo auch in anderen Einrichtungen der Lebenshilfe Neunkirchen vorbeizukommen. „Aus der Eric Carle-Schule kam schon eine Anfrage, ob wir mal vorbeikommen können“, erzählt die Mitarbeiterin der interdisziplinären Frühförderstelle. „Ich bin mit Hunden aufgewachsen und wollte schon immer einen eigenen Hund haben“, erzählt Aline Laufer, die ihre Stundenzahl bei der Lebenshilfe Neunkirchen reduziert hat, um mehr Zeit für Carlo zu haben. Die 27-jährige hat vor ihrem Wechsel in die interdisziplinäre Frühförderstelle bereits als Inklusionshelferin in der Eric Carle-Schule gearbeitet und ein Praktikum in der inklusiven KiTa Zauberwelt absolviert. In ihrer Freizeit geht sie gerne spazieren und verbringt Zeit mit der Familie. © Lebenshilfe Neunkirchen