Ruhige Einsatzbereitschaft trotz Unwetterwarnung
Neunkircher Feuerwehr hielt sich für den Notfall bereit
Eisige Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, teils anhaltender Regen und Glatteis hatten Neunkirchen am Mittwoch, 17. Januar seit den frühen Morgenstunden im Griff. Im Tagesverlauf besetzte die Freiwillige Feuerwehr Neunkirchen alle sieben Gerätehäuser, um trotz der Unwetterlage bei Notrufen schnell Hilfe leisten zu können.
Über den Tag hinweg gab es jedoch nur einen einzigen glatteisbedingten Alarm– einem Unterstützungseinsatz für den Rettungsdienst – für die Feuerwehr Neunkirchen. Als die Neunkircher Wehr am Abend gerade im Begriff war ihre Einsatzbereitschaft aufzulösen, musste sie in kurzer Folge noch zu drei ausgelösten Brandmeldeanlagen in der Innenstadt und in Sinnerthal ausrücken. Alle drei Alarme entpuppten sich jedoch als Fehlalarme.
Seit den frühen Morgenstunden beobachtete die Neunkircher Wehrführung die Entwicklung der Wetterlage und auch die Straßenverhältnisse in der Kreisstadt genau. Auch zur Neunkircher Rathausspitze wurde enger Kontakt, teilweise mit Videoschalten, gehalten. Zur Schonung der ehrenamtlichen Einsatzkräfte wurde auf eine vorsorgliche Besetzung der Feuerwehrgerätehäuser zunächst verzichtet, jedoch die Option zur Einberufung einer Einsatzbereitschaft offengehalten. So traten am Mittwochmorgen lediglich die Hauptamtlichen Kräfte auf der Feuer- und Rettungswache in der Neunkircher Innenstadt wie an jedem Tag ihren Dienst an. Erst am frühen Nachmittag, als sich Wetter- und Straßenlage nochmals zu verschlechtern drohte, entschloss sich die Wehrführung dazu neben der Feuer- und Rettungswache auch sechs weitere Gerätehäuser im Stadtgebiet durch freiwillige Feuerwehrleute besetzten zu lassen.
Bis dahin war es in Neunkirchen nur zu einem einzigen Einsatz in Zusammenhang mit Eisreigen und Glatteis gekommen. Um 10 Uhr hatte die Besatzung eines Rettungswagens in der Lutherstraße die Unterstützung der Feuerwehr bei einem medizinischen Notfall angefordert. Aus einem zwischen Luther- und Vogelstraße gelegenen Mehrfamilienhaus musste eine Patientin eine etwa 50 Meter lange, abschüssige und komplett vereiste Einfahrt hinunter zum Rettungswagen transportiert werden. Der Transport der Patientin gelang der Feuerwehr in einer sogenannten Schleifkorbtrage, einer Spezialtrage für die Menschenrettung aus schwerem Gelände. Die in der wannenförmigen Trage sicher angeschnallte Patientin wurde begleitet durch mehrere auf allen Vieren kriechende Feuerwehrleute langsam die Einfahrt hinunter bis zum in der Lutherstraße stehenden Rettungswagen geschoben.
Dahingegen blieben die Einsatzbereitschaften der freiwilligen Feuerwehrleute in den Löschbezirken Hangard, Münchwies, Wiebelskirchen, Wellesweiler, Furpach und Ludwigsthal komplett einsatzlos. Die Feuerwehrleute widmeten sich hier kleinen Ausbildungseinheiten, Karten- und Brettspielen oder kochten gemeinsam. Aufgrund der sich am Abend deutlich entspannenden Wetterlage wurde auf die Einberufung der bereits geplanten Abendschicht verzichtet und die Einsatzbereitschaft um 18 Uhr aufgelöst. Nur von kurzer Dauer war auch die Einsatzbereitschaft des Löschbezirkes Neunkirchen-Innenstadt. Dessen Mitglieder hatten die Hauptamtlichen Kräfte auf der Feuer- und Rettungswache Neunkirchen bei deren Feierabend abgelöst.
Nur zwei Minuten nach Ende der Einsatzbereitschaft erreichte die Feuerwehrleute aus den Löschbezirken Neunkirchen-Innenstadt und Wellesweiler aber ein Einsatz. In einem Supermarkt in der Süduferstraße hatte die Brandmeldeanlage ausgelöst. Die Feuerwehrleute konnten in dem geräumten Supermarkt aber kein Feuer feststellen. Noch während die Feuerwehrangehörigen den Supermarkt nach einem möglichen Feuer durchkämmten ereilte sie um 18:25 Uhr die nächste Brandmeldung. Am anderen Ufer der Blies hatte eine weitere Brandmeldeanlage, nun in einem Kaufhaus in der Wellesweiler Straße ausgelöst. Umgehend wurden Einheiten aus dem laufenden Einsatz in der Süduferstraße herausgelöst und in die Wellesweiler Straße geschickt. Wieder fünf Minuten später ging um 18:30 Uhr der nächste Alarm für die Freiwillige Feuerwehr Neunkirchen ein. Nun hatte die Brandmeldeanlage einer Spedition in der Straße Beim Alten Hof in Sinnerthal ausgelöst. Hierhin wurden die noch in ihren Gerätehäusern befindlichen Feuerwehrleute aus den Löschbezirken Wiebelskirchen und Furpach in Marsch gesetzt. Verstärkung erhielten sie durch die Drehleiter aus Ottweiler. Auch bei diesen beiden ausgelösten Brandmeldeanlagen konnte die Feuerwehr keinen Brand feststellen und alsbald wieder abrücken. © Christopher Benkert