„Hallo Blies – wie läuft’s?“
Abenteuer auf dem Wasser – Naturerlebnis und Gewässerschutz
Eine Gruppe junger Menschen im Alter zwischen 14 und 26 Jahren nutzte die Gelegenheit, sich im Kanadier-Kanufahren auszuprobieren und dabei mehr über die Ökologie der heimischen Gewässer zu erfahren. Begleitet wurden sie von den erfahrenen Pädagogen und Naturliebhabern Ralf Döllgast und Eilert von Busch.
Der Jägersburger Weiher bot den Auftakt. In einem dreistündigen Einführungskurs wurden den Teilnehmenden die wichtigsten Sicherheitsregeln für die Fahrt auf der Blies erläutert und die Technik des Kanadier-Fahrens vermittelt. Nachdem alle mit passenden Paddeln und Schwimmwesten ausgestattet waren, lernten sie, unter der Anleitung des erfahrenen Kanufahrers Eilert von Busch, das Kanu zu steuern – eine anfängliche Herausforderung, die sie schnell meisterten. Vier mutige Teilnehmende wagten sich zum Abschluss an eine Kenterübung, um für mögliche Vorfälle auf dem Fluss gewappnet zu sein.
Tags darauf startete die Gruppe bei strahlendem Sonnenschein in Reinheim zu einer zwölf Kilometer langen Tour auf der Blies bis Blies-Schweyen. Hier konnten alle das Erlernte anwenden und ihre Fähigkeiten zeigen. Während der Fahrt erklärte Ralf Döllgast den Teilnehmenden die Flora, Fauna und ökologischen Zusammenhänge des Gewässers. Neben heimischen Arten wie der Prachtlibelle und den Silberweiden lernten die Teilnehmenden auch sogenannte Neophyten kennen – nicht-heimische Pflanzen wie das Drüsige Springkraut, die durch den Menschen eingeführt wurden. Döllgast thematisierte auch die Belastung der Blies durch menschliche Eingriffe. So kann das Ablagern von Grünschnitt am Ufer zu einem erhöhten Eintrag von Nährstoffen führen, was die Anreicherung von Stoffen begünstigt, die für Organismen im Gewässer schädlich sein können. Auch Müll in den Bäumen entlang der Ufer wurde entdeckt – ein weiteres Problem durch menschliches Verhalten.
Ein besonderer Programmpunkt war die Entnahme von Wasserproben. Die Teilnehmenden konnten an verschiedenen Stellen Wasserproben für chemische Untersuchungen entnehmen. Mit einem Chemiekoffer wurden die Proben auf die Konzentration von Stoffen wie Phosphat, Nitrat und Nitrit getestet. Außerdem kescherten die Teilnehmenden nach Organismen im Wasser. Diese Lebewesen, sogenannte Indikatororganismen oder Saprobien, zeigen die Gewässerqualität an. Die erfreuliche Nachricht: Es wurden keine Anzeichen für schlechte Wasserqualität gefunden.
Am späten Nachmittag erreichte die Gruppe Blies-Schweyen. Der ereignisreiche Tag hat die Gruppe zusammengeschweißt, denn alle Teilnehmenden konnten ihren Teamgeist unter Beweis stellen. Stolz waren vor allem diejenigen, die trotz anfänglichen Respekts vor dem Kanufahren die Challenge erfolgreich gemeistert hatten. Müde, aber voller neuer Erkenntnisse und schöner Erinnerungen, verabschiedeten sich die Teilnehmenden nach einem ereignisreichen Tag.
Das erlebnispädagogische Kanufahren auf der Blies bot sportliche Herausforderungen und schärfte das Bewusstsein für den Schutz unserer Gewässer und deren Ökosysteme. „Solche Projekte sind besonders wertvoll, um gerade junge Menschen für den Naturschutz zu begeistern. Das Erleben der Natur aus nächster Nähe, kombiniert mit Vermittlung von Wissen, schafft mehr Sensibilität und Verständnis für die Notwendigkeit des Erhalts unserer Umwelt. Es freut mich, dass wir im Saarpfalz-Kreis solche Angebote haben“, betont der Verbandsvorsteher des Biosphärenzweckverbands Bliesgau, Landrat Dr. Theophil Gallo.
Die Fahrt wurde von der Koordinierungsstelle für „Nachhaltige Jugendarbeit“ /Junge Biosphäre des Saarpfalz-Kreises angeboten und durch Lotto Saartoto finanziert.
Weitere Informationen zur Koordinierungsstelle „Nachhaltige Jugendarbeit“ /Junge Biosphäre, gibt es bei Sandra Klingler, Tel. (06842) 9600921, E-Mail: Sandra.Klingler@saarpfalz-kreis.de. © Pressestelle des Saarpfalz-Kreises