Fahnen „Nein zu Gewalt gegen Frauen“ in Homburg gehisst
Aktion zum „Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“
In einer kleinen Zeremonie haben die beiden Frauenbeauftragten des Saarpfalz-Kreises und der Stadt Homburg, Birgit Rudolf und Anke Michalsky, gemeinsam mit Landrat Dr. Theophil Gallo und dem Beigeordneten der Stadt, Manfred Rippel, am 25. November, dem „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“, zwei neue Fahnen auf dem Vorplatz des Homburger Forums gehisst.
Die Botschaft lautet: „Der Saarpfalz-Kreis und die Stadt Homburg sagen Nein zu Gewalt gegen Frauen.“ Die von der Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Frauenbeauftragten im Saarland anlässlich des Gedenk- und Aktionstages ins Leben gerufene Fahnen- und Bannerkampagne soll ein sichtbares und deutliches Zeichen setzen. Gefordert werden gleichzeitig mehr und besser ausgestatte Hilfsangebote sowie die Umsetzung der Istanbul-Konvention. „Nicht allein wegen der drastischen Zunahme an Gewaltdelikten gegenüber Frauen in Deutschland in den letzten Jahren und dem Fehlen von mindestens 14 000 Frauenhausplätzen deutschlandweit fordern wir eine zügige und konsequente Umsetzung der Istanbul-Konvention. Diese wurde bereits 2018 auch von Deutschland unterzeichnet. Sie verpflichtet alle staatlichen und gesellschaftlichen Instanzen und Personen, Frauen und Mädchen vor Gewalt zu schützen und ausreichend Präventions- und Unterstützungsstrukturen bereit zu stellen“, betonten Anke Michalsky und Birgit Rudolf. Gewalt gegen Frauen ist eine der am weitesten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen. Sie ist ein globales Phänomen und begegnet den Menschen überall: Zuhause, auf der Arbeit, im öffentlichen Raum und im Netz. Stalking und Belästigung gehören ebenso wie häusliche Gewalt und Vergewaltigung dazu. Egal ob in Indien, Mexiko oder Deutschland: Körperliche und seelische Verletzungen von Frauen sind weltweiter Alltag – ebenso wie der Kampf von Frauen dagegen. „Vor über 30 Jahren wurde dieser Aktions- und Gedenktag ins Leben gerufen und er hat leider – so muss ich es ausdrücken – nicht an Bedeutung verloren. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass mehr als 35 Prozent aller Frauen weltweit mindestens einmal im Leben Opfer sexueller oder physischer Gewalt sind. Das ist eine erschütternde Zahl. Umso bedeutsamer ist es, dass wir uns in großer Gemeinschaft und in Einigkeit aktiv gegen jegliche Form von Gewalt einsetzen“, sagte Landrat Dr. Theophil Gallo und bedankte sich bei allen, die sich an der Organisation und Durchführung der Fahnenaktion beteiligten. Neben körperlicher und sexueller Gewalt haben auch psychische und emotionale Gewalt gravierende Folgen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) benennt Gewalt als eines der größten Gesundheitsrisiken für Frauen. Auch Manfred Rippel sprach von einer „traurigen Realität“: „Noch immer erfahren jeden Tag Frauen auf der ganzen Welt Gewalt. Davor dürfen wir die Augen nicht verschließen und wir müssen mit aller Macht dagegen ankämpfen – und klare Zeichen setzen. Die Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Frauenbeauftragten macht dies mit der Aktion vom heutigen Tag, sie bekennt Flagge. Mit der Botschaft, die damit ganz sichtbar auch von Homburg ausgeht, gelingt es, das Thema Gewalt gegen Frauen in den Mittelpunkt zu rücken – da, wo es eigentlich hingehört.“ Nach den Ansprachen an den Fahnenmasten setzten die beiden Frauenbeauftragten den Aktionstag mit Diana Deck, Kreisvorsitzende der SaarLandFrauen, im Saarpfalz-Center fort. Sie übergaben dort Kräuter-Samen mit der Aufschrift „Gegen Gewalt an Frauen ist noch kein Kraut gewachsen“. Das Team des Christlichen Jugenddorfes (CJD) um Gärtnermeisterin und Ausbilderin Margret Metzger hatte sich dankenswerterweise bereit erklärt, während der beliebten Weihnachtsstern-Verkaufsaktion des CJD Homburg / Saar die Samentütchen zu verteilen.
Hintergrund
Im Rahmen der Aktion der Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Frauenbeauftragten im Saarland zum 25. November weisen in Saarlouis, Dillingen, Homburg, Neunkirchen, Püttlingen, Völklingen, St. Wendel, St. Ingbert und im Saarpfalz-Kreis Fahnen, Beachflags und auch Banner an Bauzäunen und Brücken auf die klare Position der Frauenbeauftragten hin. Die Aktion entstand nach dem Vorbild der Stadt Speyer. © Saarpfalz-Kreis