Grandiose Einstimmung auf das Weihnachtsfest
Collegium Vocale begeisterte mit Bachs Weihnachtsoratorium zum Mitsingen
„Jauchzet, frohlocket!“ – Diese tröstliche und mutmachende Botschaft der Weihnachtsgeschichte wollten viele, viele Menschen hören, die trotz des ungemütlichen Wetters in die Schlosskirche Blieskastel strömten. Mit Begeisterung stimmte die Menge sämtliche Choräle des Weihnachtsoratoriums an, die Christian von Blohn vorab singen ließ, denn – das war ein Novum: Wie früher durfte die „Gemeinde“ alle Choräle mitsingen.
Aber zunächst erklang mit dem bekannten Paukenschlag der Eingangschor mit dem bestens präparierten Collegium Vocale Blieskastel, begleitet von der Kammerphilharmonie Saar. Es sind die bekannten Arien, die dieses Werk von Johann Sebastian Bach zu einem so beliebten Stück machen. Mal innig, zart wie „Bereite dich, Zion“ und „Schlafe, mein Liebster“ oder kraftvoll mit vielen Verzierungen wie „Großer Herr, o starker König“ und „Frohe Hirten“. Gesungen von einem überzeugenden Solistenquartett, allen voran der kurzfristig eingesprungene Altus Franz Vitzthum mit seiner weichen, sehr beweglichen Stimme. Der Tenor Martin Erhard sang mühelos, klar und strahlend seine Partie. Besonders im Duett „Schließe, mein Herze“ sangen sich die Sopranistin Cornelia Winter und Michael Roman, Bass, in die Herzen der Zuhörer. Die Musikerinnen und Musiker der Kammerphilharmonie Saar konnten in vielen Arien mit Trompete, Flöte, Geige oder Oboe ihre solistischen Qualitäten unter Beweis stellen. Dazu noch die „swingende“ Continuo-Gruppe – so wurde Bachs Musik zu einem ganz besonderen Erlebnis, das noch getoppt wurde durch die gemeinsam von Publikum und Chor gesungene Choräle, es waren immerhin ihrer acht.
Die unsterbliche Musik Bachs erfüllte das gesamte Kirchenschiff der barocken Schlosskirche, Gänsehautgefühl pur. Viel Applaus gab es, und die Menschen gingen in ihrer Festfreude gestärkt und glücklich nach Hause – nicht zu unterschätzen in der schwierigen Zeit, die wir alle gerade erleben. Nun konnte Weihnachten, das Fest der Hoffnung auf ein besseres Miteinander, beginnen. © Brigitte Adamek-Rinderle