Page 18 - Stadtmagazin "es Heftche"® | Ausgabe 292, Neunkirchen, September 2022
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Mächtig viel los in der Alex-Deutsch-Schule
Abschied in den Ruhestand und Neues aus dem Garten
gewöhnlichen Vita von Stephanie Urschel lassen beim Lesen keine Langeweile auf- kommen: Geboren 1957 in Elversberg unter dem Mädchenname Bähr, 1963 Eintritt in die einheimische Pestalozzi-Grundschule, Besuch des Albertus-Magnus-Gymnasiums St. Ingbert bis zum Abitur 1976, Studium der Lehramtsfächer Deutsch und Geschichte
in Trier, erstes und zweites Staatsexamen 1980 bzw. 1982. Aufgrund der damals ekla- tanten Stellenknappheit gedachte die frisch gebackene Realschullehrerin ihre Wartezeit mit einem dreijährigen Beschäftigungsver- hältnis beim Internationalen Bund für So- zialarbeit zu überbrücken. 1986 führte der
In der Alex-Deutsch-Schule in Welles- weiler ist immer viel los! Zum Ende des Schuljahres gab es ein großes Ereignis. Für die Schulleiterin Stephanie Urschel ging es in den wohlverdienten Ruhe- stand.
Schulleiterin Stephanie Urschel
im Ruhestand
Am letzten Schultag des Jahres wurde sie in den Ruhestand versetzt. Seit 2015 lenkte Rektorin Stephanie Urschel die Geschicke der Alex-Deutsch-Schule Wellesweiler. Sie- ben ereignisreiche Jahre, die es förmlich in sich hatten. Den Anfang der Amtszeit mar- kierte die große Fluchtwelle aus Syrien, die
Mit Amtsvorgänger Arno Schley (Februar 2015)
Homeschooling und Präsenzunterricht, mit ständig wechselnden Vorschriften zu Hygie- ne- und Quarantänemaßnahmen brachte die Verantwortlichen an die Grenze der Belast- barkeit. Kapitänin Stephanie Urschel steu- erte, bildhaft ausgedrückt, das Schiff in dieser Zeit mit äußerlich stoischer Ruhe um alle Klippen herum. Hinein in einen vermeintlich sicheren Hafen, über dem sich in den letzten Monaten ihrer Dienstzeit allerdings schon wieder viele düsteren Wolken des fürchter- lichen Krieges in der Ukraine aufgetürmt ha- ben. „Ohne eine ganze Reihe sehr engagier- ter Lehr- und Verwaltungskräfte und ohne meine beiden Stellvertreter Ulrike Rothermel und Olaf Schley hätte ich all die Herausfor- derungen nicht stemmen können“, reichte die scheidende Schulleiterin in einer Rück- besinnung die Blumen an die vielen Teams und Arbeitsgruppen ihrer Einrichtung weiter. Ansonsten habe sie viel Kraft aus der Per- sönlichkeit von Alex Deutsch bezogen, der auch 11 Jahre nach seinem Ableben das hu- manistische Leitbild der Schule in ganz be- sonderer Weise prägt. Die Eckdaten der un-
Lehrertag (Mai 2015)
Aufnahme und Betreuung teils schwer trau- matisierter Kinder ohne Kenntnis der deut- schen Sprache. 2018 war geprägt durch Sit- zungen, Informationsveranstaltungen, Über- zeugungsarbeit und eine große Fülle von
Gesprächsterminen im Zuge der räumlichen und inhaltlichen Umgestaltung zur Gebun- denen Ganztagsschule. Umfangreiche Ver- änderungen verliehen 2018/2019 dem be- schaulichen Schulhaus das lärmerfüllte Flair einer Dauerbaustelle. Noch war das Richtfest
Saarländischer Verdienstorden für Doris Deutsch (Februar 2017)
weitere Weg jedoch noch immer nicht in den Schuldienst des Saarlandes, sondern ge- radewegs in den Schwarzwald nach Baden- Württemberg. Nach einem Fernstudium zur Hotelfachfrau investierte Stephanie Urschel 14 Jahre lang viel Herzblut in die Geschäfts- leitung eines Hotels in der Nähe von Frei- burg. Im Milleniumsjahr 2000 war es dann endlich soweit: Unterrichtsaufnahme in der Erweiterten Realschule Wellesweiler. Von 2006 bis 2012 bildete Stephanie Urschel Referendarinnen und Referendare im Fach Deutsch aus, bevor sie 2012 die Aufgaben der scheidenden Konrektorin in kommissa- rischer Funktion übernahm. Im Februar 2015 gab auch der bisherige Schulleiter Arno Schley den Staffelstab an seine Vertreterin weiter. Die offizielle Ernennung zur Konrek- torin erfolgte im Oktober desselben Jahres, die Ernennung zur Rektorin im September 2017. Gedrängt hat sich Stephanie Urschel in ihrer unprätentiösen Art übrigens nie nach einem Amt. „Ein ausgewogenes Gemisch aus Bodenständigkeit, guter Rhetorik, fach- licher Kompetenz, praktischer Lebenserfah- rung und Beharrlichkeit in der Durchsetzung von Zielen galt stets als starkes Kriterium“, ist man sich auch im Kollegium einig. Die Schule hat mein Leben bestimmt, auch das private“, verrät Stephanie Urschel im Ge- spräch. Neben häufigen Belastungsspitzen zum Nachteil des Famileinlebens meint sie aber auch die Freude am Unterrichten und das ständige Bestreben, den anvertrauten Mädchen und Jungen nicht nur Wissen, son- dern gleichzeitig Werte im Hinblick auf be-
nicht gefeiert, da bescherte Corona im Früh- jahr 2020 ausnahmslos allen Lebensberei- chen eine drastische Zeitenwende. Beson- ders der Schulbetrieb im Wechsel von
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Ausgabe 293 / September 2022