Page 13 - Ausgabe 289 / Mai 2022
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  Die Moderne an der Saar und Blies
Die französischen Stadtplanungen in SB und NK 1945-1949
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waltung des Saarstaates scheitern musste. Man war der Zeit weit voraus. Genau dies macht die Planungen interessant. Die Mo- derne an der Saar und der Blies kam in der geplanten Form nicht zustande, aber stellt aus heutiger Sicht ein herausragendes städ- tebauliches Experiment der Nachkriegszeit dar.
Auf Einladung des Wellesweiler Arbeitskreis für Geschichte, Landeskunde und Volkskul- tur spricht Prof. Dr. Clemens Zimmermann am 18.05.2022 in der Stengel-Kirche in Wel- lesweiler.
Beginn des Vortrages ist 19.00 Uhr. Von Nichtmitgliedern wird ein Eintritt von 5 EU- RO erbeten.
 Seit dem Jahr 1945 verfolgte das fran- zösische Besatzungsregime im Saar- land den Plan, durch eine Equipe des urbanistes das stark kriegszerstörte Saarbrücken nach radikal neuen Ge- sichtspunkten zu „rekonstruieren“.
 Im Zuge eines Plan régional wurden auch Saarlouis und Neunkirchen in die Planungen einbezogen. Es ging nicht um Wiederaufbau, von dem auf deutscher Seite stets gespro- chen wurde. Vielmehr sollten unter der Lei- tung des Stadtplaners und Architekten George-Henri Pingusson die Stadtgrundrisse rationalistischen Prinzipien angepasst und, bis auf einige Traditionsinseln, die Stadtland- schaften nach funktionalistischen Prinzipien neu erstellt werden. Saarbrücken wäre in ein Labor der Moderne verwandelt worden - mit segregierten Räumen der Wirtschaft, des Ver- kehrs und des Wohnens. Das ‚neue‘ Saar- brücken sollte ein Musterbeispiel französi- scher Planungskunst darstellen und zukunfts- offen als Hauptstadt einer europäisierten Saar fungieren. Das regenerierte Kohle- und Stahlrevier an der Saar hätte zugleich zu den wirtschaftlichen Ressourcen Frankreichs bei- getragen und durch das „Genie des Städte- baus“ wären die „noch vorhandenen Spuren des preußischen Geistes“ getilgt worden, wie der Gouverneur an der Saar Gilbert Grand- val hoffte. Für Neunkirchen war geplant, das
Eisenwerk weiter zu betreiben, was für die Bevölkerung lebenswichtig war, aber die bis- herige Bebauung aufzugeben und einen Großteil des Stadtgebiets wie in Saarbrücken
So plante man die Skyline von Saarbrücken
in Form von Wohnhochhäusern neu zu be- siedeln. Es ist klar, dass dieses Vorhaben an finanziellen und materiellen Schwierigkeiten sowie am Widerstand der einheimischen Bürger und Architekten sowie an der Ver-
 Infos über den Wellesweiler Arbeits- kreis für Geschichte, Landeskunde und Volkskultur e.V. erhalten Sie im Internet unter wak-geschichte.de.
Hans Günther Sachs
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