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  Der Vogelflug als Grundlage der Fliegerkunst
Ein Rhamphorhynchus fliegt über Bexbach seine Kreise
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gel hatte aber die Evolution nur am Schwan- zende eine unbewegliche Raute zugedacht. Hier musste eine geniale Steuertechnik an- gedacht und angebaut werden. Zwei Quer- ruder haben zusätzlich die Aufgaben der Hö- hen- und Seitensteuerung zu übernehmen. Die Gegenläufigkeit der Quersteuerung muss auch gleichseitig und gleichsinnig bedienbar sein. Dazu mussten einige Steuermotoren zu- sätzlich eingebaut werden. Keine leichte Auf- gabe. Aber der Mensch wächst an der Aufgabe und löst auch dieses Problem. Ein letztes war die Bodenstartfähigkeit. Dafür wurde dem Flug- saurier ein Startwagen untergeschoben. Um die Spurtreue beim Rollen zu erzielen wurden die Vorderräder mit starker Vorspur angebaut. Der statische Schwerpunkt war über Auswiegen sehr schnell ermittelt. Der dynamische machte doch einige Probleme und Flugversuche nötig.
Die Belohnung für die akribische Aus- führung und Arbeit findet der Erbauer in einem wunderschönen Flugbild am Bex- bacher Himmel bei seinem Aero-Club. Bleibt uns noch zum Schluss, dem Rham- phorhynchus allzeit Holm- und Rippen- bruch zu wünschen, wie das in Flieger-
  Im Dezember 1889 veröffentlichten die Brüder Lilienthal ihr Buch „Der Vo- gelflug als Grundlage der Flieger- kunst.“ Dieses Buch gilt heute noch als die wichtigste flugtechnische Veröf- fentlichung des 19. Jahrhunderts.
Der Auslöser für die wissenschaftlichen Untersuchungen des Vogelflugs waren die Beobachtungen, die sie über den Wiesen mit fliegenden Störchen beobachtet hatten. Es war das Gleiten ohne Flügelschlag in den aufwärts steigenden Luftströmungen. Um nun die Fortbewegung eines Rhamphorhynchus am Himmel beobachten zu können, hätte man vor 150 Millionen Jahren leben müssen.
Und so sieht ein flugfertiges Modell aus
Am Ende der Kreidezeit vor etwa 65 Millio- nen Jahren fiel er dem Massesterben der Sau- rier zum Opfer. Sein Lebensraum soll Süd- england und Westeuropa in Meeresnähe ge- wesen sein. Seinen Namen hat er übrigens seinem langen Schnabel zu verdanken. Grie- chisch gilt sein Name für Schnabel oder Schnauze. Gute aussagekräftige Versteine- rungen wurden in Deutschland bei Solnho- fen gefunden. Seine Spannweite wurde mit etwa1,75 Meter ermittelt und die Schnabel- länge ca. 20cm. Hauptnahrung waren Fi- sche, die im Flug gefischt wurden. Man hat bei den Ausgrabungen Eier gefunden und schließt auf Brüter. Andere Forscher vermu- ten durch Haare oder Federn das es sich um Warmblüter gehandelt hat.
galt es den Körper nach Zeichnungen aus Sty- ropor und Glasfaser nachzubilden. Um das Ge- bilde bei der Landung (Räder, konnte man ja schlecht anbauen) zu schützen, wurde mit Kunststoff eine stabile Rutschfläche anmodelliert.
Ein Rhamphorhynchus im Rohbau
Da die Tragflügel eine gewölbte Form haben, musste zuvor eine Helling gebaut werden um die Flügelform nachzubilden. An die höchsten Punkte der beiden Flächen wurden gegen- läufige Propeller für den Vortrieb eingebaut. Die größte Schwierigkeit war die genaue Steu- erung des Rhamphorhhynchus während des Fluges. Wie bekannt, wird ein modernes Flug- zeug mit drei Ruderhilfen, Höhen- Seiten- und Querruder sicher gesteuert. Unserem Vo-
kreisen so üblich ist. Infos Club Tel. 06826-2886.
zum Aero Herbert Marx
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  Das sind die Bauteile für den Rumpf
Mit diesen wenigen Daten ging der Erbauer ans Werk um dem Urzeitvogel das Fliegen an Bexbachs Himmel zu ermöglichen. Zunächst
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