Page 34 - Ausgabe 029 / Januar 2015
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panei mit Fichtenmayer wurde als nicht sehr glaubhaft aufgenommen. Der ehemalige Nachbar des Bürgermeisters von gegenüber, Gastwirt und Adjunkt August Eisel war kaum einen Deut besser. Obwohl ihn Pfarrer Bos- sung zum Zeugen für Schirber vorgeschlagen hatte, konnte er sich plötzlich an nichts mehr erinnern und wusste nicht mehr, ob Fichten- mayer bei der Ausrufung der Pfalz wirklich dabei gewesen sei. Bäckermeister Karl Klink aus Homburg erklärte demgegenüber, dass Eisel ihm erzählt habe, wie er Fichtenmayer gebeten habe: „Bleiben Sie zu Hause, es ist zu gefährlich!“. Pfarrer Bossung zeigte sich ebenfalls sehr erstaunt über die Auslassungen Eisels und legte ein von diesem verfasstes Schriftstück vor, in dem er bestätigte, dass Fichtenmayer gesagt habe: „Wenn das, was in diesem Buch steht, wahr ist, dann ist mei- ne Existenz ruiniert, dann bleibt mir nur mehr die Kugel.“ Dieses Buch trugt den Titel: General Gerard und die Pfalz.
Die saarpfälzische Malzfabrik Schirber (heute Volksbank und Polizei)
Es befand sich im Besitz Pfarrer Bossungs, der es zum Gerichtstermin mitbrachte und vorlegte. Dass im Reich die Nationalsozia- listen an der Macht waren, spürte man bei diesem Prozess bereits. Friseurmeister Fritz Didion, auch „Fridion Ditzje“oder „die Grieb“ genannt, hob Dr. Fichtenmayer über die Maßen als „Garant für das Deutschtum“ hervor, was er Schirber abstritt. Belegen konnte er jedoch beides nicht. Didion tat sich besonders hervor, als 1941 sieben junge Frauen, Arbeiterinnen des Falzziegelwerkes unter Betriebsleiter Karl Lange, in schänd- lichster Art und Weise vor den Augen der
Öffentlichkeit gedemütigt wurden. Er schnitt ihnen vor dem Bürgermeisteramt die Haare ab und hampelte vor dem gespenstischen Zug durch die Straßen des Ortes herum. Bis heute wird diese Aktion in den Augen derer, die sie damals mit verfolgt haben, nicht gut geheißen. Man stand kopfschüttelnd und nachdenklich am Straßenrand.
Praktischer Arzt Dr. Georg Fichtenmayer (Fichteschorsch)
Heute schüttelt man auch den Kopf anhand solcher Geschehnisse. Immerhin: Das An- denken an Bürgermeister Dr. Fichtenmayer ist durch seine Schenkung - den bayerischen Löwen mit Wappen - an exponierter Stelle gesichert. An Pfarrer und Geistl. Rat Bossung erinnern u.a. die Statue des Hl. Bruder Kon- rad in der Kirche und seine Grabstätte auf dem Friedhof in Bexbach. Die Statue wurde im Nachklang zur Heiligsprechung in Rom angeschafft. Bossungs Onkel Pater Josef An- ton Kessler OFM Cap. war im Selig- und Heiligsprechungsprozess 1930 bzw .1934 Vizepostulator und die Gemeinde fuhr mit einem Sonderzug nach Rom.
Die Malzfabrik Schirber musste aufgrund der Denunziation eines Herrn Burkhardt 1939 ihre Tätigkeit einstellen. Tierarzt Dr. Schirber, ein Sohn des letzten Fabrikdirektors, als Ve- terinär beim Schlachthof Neunkirchen ein- gestellt, wurde von Neunkircher Bürgermeis- ter Ruppersberg (1924-1934 Oberbürger- meister von Homburg) aufgrund politischer Unzuverlässigkeit entlassen. Der Vorwurf, angeblich von Juden Heu gekauft zu haben, ließ sich allerdings nicht juristisch halten. Nachfahren der Schirbers leben bis heute
Vollendung des Lebens in Würde
3000,- Euro für das Ambulante Hospiz St. Josef Neunkirchen
Unterstützung der Einrichtung
„In den zehn Jahren seit der Gründung des „Förderverein Ambulantes Hospiz St. Josef Neunkirchen e. V.“ hat der Ver- ein in unterschiedlicher Art und Weise dem Ambulanten Hospiz Zuwendun- gen im Wert von über 60.000 € zukom- men lassen“, erläuterte Mathias Bähr sichtlich stolz bei der erneuten Scheck- übergabe vor wenigen Tagen.
Anlass war das 10-jährige Jubiläum des Vereins. Mathias Bähr ist langjähriger Schatzmeister und betonte, wie wichtig es ist, die Hospiz-Idee und die Hospiz- Bewegung, die sich in der Arbeit des Ambulanten Hospizes St. Josef Neun- kirchen konkretisiert, zu unterstützen,
      angesehen in Neunkirchen.
hjb
Mathias Bähr, Schatzmeister und Christel Müller, Schriftführerin im Förderverein, überreichten den Scheck für das Ambu- lante Hospiz St. Josef an Leiterin Petra Hohnsbein (Mitte). Foto: aoe
damit Menschen mit einer unheilbaren Krankheit eine Vollendung des Lebens in Würde und Sinnerfüllung erfahren können. Dank der Hilfe durch den Ver- ein können beispielsweise Fort- und Weiterbildungen von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die professionelle Trauerbegleitung, Veranstal- tungen zum Thema Sterben und Trauer – oder aber auch der Dienstwagen Hospiz- mitarbeiterinnen finanziert werden.
Gerne können Sie den Verein durch Ihre Spende unterstützen, unsere Bankverbindung lautet: Saar 1 Bank, I BAN DE91591900000300563007, BIC SABADE5S. Weitere ausführliche In- formationen erhalten Sie im Internet unter www.hospiz-nk.de. ■
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