Page 46 - Ausgabe 030 / Februar 2015
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  Das schrecklichste Kapitel der Geschichte
Ausstellung über Völkermord im Dritten Reich
von ihm wissen, warum seiner Meinung nach so viele Deutsche angeben, zu Zeiten Hitlers nichts von der Judenvernichtung mit- bekommen zu haben. Schneidewind erläuter- te: „Wenn man sich mit Zeitzeugen unterhält, bekommt man unterschiedliche Aussagen.
   Die „Woche des Gedenkens“ anläss- lich des 76. Jahrestags der Reichspo- gromnacht am 9. November 1938 wur- de am Saarpfalz-Gymnasium mit der Ausstellung „Die Wannsee-Konferenz. Der Völkermord an den europäischen Juden 1933-1945“ eröffnet.
Schulleiter Jürgen Mathieu begrüßte Ober- bürgermeister Rüdiger Schneidewind als Gast und verwies auf die langjährige gute Zusammenarbeit der Stadtverwaltung mit dem Homburger Traditionsgymnasium. All- jährlich beteiligen sich die Schüler an den Gedenkveranstaltungen zu dem schrecklich- sten Kapitel der deutschen Geschichte, der Reichspogromnacht und der systematischen Judenvernichtung, die in den industriell be- triebenen Massenmorden der Konzentra- tionslager gipfelt. Es gehe darum, diese ab- scheulichen Verbrechen vor dem Vergessen zu bewahren und ein deutliches Zeichen zu setzen für Menschenrechte, Freiheit und De- mokratie. OB Schneidewind lobte das lang- jährige Engagement der AG Geschichte, auf deren Betreiben hin erneut eine sehenswerte Ausstellung nach Homburg gelangt sei. Mit einem guten historischen Grundwissen, wie es hier vermittelt werde, gehe man nicht mehr so leicht einem Rattenfänger auf den Leim.
Eberhard Jung erläuterte Schülern an Ausstellungstafeln Einzelheiten über jüdisches Leben in Deutschland
Dr. Verena Paul, eine ehemalige Schülerin des Saarpfalz-Gymnasiums, inzwischen pro- movierte Referentin der Stiftung Demokratie Saarland, gab einen Überblick über die 35 Schautafeln der Ausstellung, die einen Bogen spannen vom Antisemitismus im 19. Jahr- hundert mit judenfeindlichen Maßnahmen bis hin zum Massenmord im Dritten Reich. In einer Villa am Berliner Wannsee seien am 20. Januar 1942 die sogenannte „Endlösung der Judenfrage“ und die Organisation des Holocausts beschlossen worden. Die Kon- ferenzteilnehmer unter der Leitung von Rein- hard Heydrich planten, dass kein Jude das Ende des Zweiten Weltkrieges überleben
sollte. Deportationen, Ghettoisierung, Zwangsarbeit und Massenmord durch Er- schießungen und Gas wurden als vorberei- tende Maßnahmen zur Vernichtung des eu- ropäischen Judentums durchgeführt. Ein bar- barisches Unternehmen!
Eberhard Jung, der Leiter der AG Geschichte, betonte, dass man neben dem historischen Grundwissen auch auf aktuelle Bezüge auf- merksam machen wolle, denn die Eigen- schaften der Verantwortlichen des Völker- mords gäbe es noch immer in vielen Regio- nen der Welt: Skrupellosigkeit, Grausamkeit, Profitgier, Intoleranz und rücksichtsloses Kar- rierestreben. Er verwies auf Missstände in der heutigen Zeit und forderte mehr Tole- ranz, Rücksicht auf die Menschenwürde und „Ehrfurcht vor dem Leben“ im Sinne Albert Schweitzers. In einem Kursraum stellte sich der Oberbürgermeister den vielfältigen Fra- gen der Schüler. Unter anderem wollten sie
Begleitprogramm der Ausstellung mit Verena Paul, der Referentin der Stiftung Demokratie Saarland durch Saarbrücken
Die einen sagen, sie hätten gar nichts mit- bekommen, die anderen meinen im Nach- hinein: Wenn man Augen und Ohren offen- gehalten hätte, hätte man von den Verbre- chen durchaus erfahren. Ich glaube, wenn die Menschen zugeben würden, dass sie et- was vom Völkermord wussten, dann hätten
  Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind beantwortete
in einem Kursraum Fragen der Schüler zur Völkermord-Ausstellung
 SD1411
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