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Historisches aus unserer Region
Ein Blick in die Vergangenheit mit Hans-Joseph Britz
1.Teil
terhohen Ringmauer umgeben. Solche Fried- höfe findet man sehr häufig in Frankreich, aber auch Einöd-Ingweiler besitzt einen mittelalterlichen Ring- bzw. Rundfriedhof. Auch um den „Alten Turm“ von Beeden lag einst eine Begräbnisstätte. Mit der Kirche bil- deten sie den frühen Mittelpunkt eines Ortes.
1994: Einweihung der restaurierten Herz-Jesu- Statue durch P. Schäfers und Pfarrer Groß (†)
Pater Schulz berichtet, dass in seiner Kindheit noch einige alte Grabsteine dort zu finden gewesen seien. Am Eisentor, das sich neben dem Glockenturm befindet, kann man den alten Verlauf der Ringmauer noch erkennen: sie beginnt an den Arkaden und endet an der Herz-Jesu Statue. Innerhalb dieser umlaufen- den Mauer lag der älteste Bestattungsort un- serer Vorfahren. Als mein Vater im Jahre 1967 mit seiner Baggerschaufel beim Aushub der Fundamente zur heutigen „Edith-Stein-Bü- cherei“ immer mehr Knochen und Gebeine an die Oberfläche beförderte, veranlasste
Ein uralter Kulturort inmitten von Bexbach
Die aktuellen Planungen
In diesen Wochen beginnen die Baumaß- nahmen zum neuen Pfarrheim in der Stadt- mitte von Bexbach. Nach dem Verkauf des alten „Jugendheims St. Martin“ in der Paul- Gerhard-Straße gab es mehrere Optionen, die den kirchlichen und weltlichen Behör- den vorgelegt wurden: Die Variante 1 favo- risierte einen kompletten Neubau im Pfarr- garten. Variante 2 beinhaltete den Abriss der alten Schule bzw. des ehemaligen Schwes- ternhauses und einen Neubau an dieser Stelle. Eine weitere Möglichkeit, Variante 3, bestand im Umbau dieses Gebäudes, d.h. Entkernung vom Keller bis zum Dach, Errichtung eines Aufzuges anstelle der angebauten Garage, ebenso ein zweistöckiger Toilettenanbau an- stelle des derzeitigen WC. Die Grundstücks- fläche wäre bei den Varianten 2 und 3 nur unwesentlich kleiner gewesen als bei Vari- ante 1.
Ökumenisches Pfarrzentrum
Der evangelische Kirchenbaurat Müller aus Speyer konnte sich durchaus auch eine vierte Variante vorstellen, die seines Erachtens gut in die heutige Zeit gepasst hätte; auch im Presbyterium der evangelischen Kirchenge- meinde Bexbach war man alles andere als abgeneigt: Statt zweier eigenständiger Pfarr– heime Konzentration auf das Gemeindehaus in der Kleinottweilerstraße. Das Ganze in gemeinsamer Trägerschaft. Das in die Jahre gekommene Gebäude verursacht im Winter hohe Heizkosten und muss renoviert wer- den. Aufgrund der besonders guten ökume- nischen Zusammenarbeit in Bexbach wäre
muss größtenteils abgebrochen werden. Mehr Parkplätze, am Ev. Gemeindehaus genü- gend vorhanden, gibt es trotz Abbruch des Schwesternhauses kaum. Außerdem liegt der gesamte Bereich im Sanierungsgebiet Stadtmit- te. Hier entstand 1979 die erste innerstädtische Fußgängerzone von Bexbach. Die Kosten von 360.000 € wurden aus öffentlichen Mitteln der Städtbebauförderung übernommen.
Der erste Bexbacher Friedhof
Der Pfarrgarten, eine schöne grüne Insel mit- ten in der Stadt Bexbach präsentierte sich nicht immer so wie heute. Er entstand erst allmählich im Zuge des Neubaus der Mar- tinskirche nach 1881. Ein Situationsplan, drei Jahre zuvor angefertigt, zeigt noch die alte mittelalterliche Dorfkirche. Sie war bereits seit 1830 zu klein geworden und fasste 30 Jahre später nicht einmal mehr die Hälfte der Gläubigen. Um sie herum lag der Fried- hof, damals „Kerchhoob“ (=Kirchhof) ge- nannt. Dieser stammt noch aus uralter Vor- zeit, spätestens aus dem 14. Jahrhundert und war – so beschreibt es der in Mittelbexbach geborene Franziskanerpater Ernst Anton Schulz in seinen Memoiren – von einer me-
Links von der Kirche die Silhouette des Nieder-Hauses. Rechts altes Schulhaus
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Heutiger Treppenaufgang mit historischer Kirchenmauer
die gemeinsame Trägerschaft eine für beide Pfarreien kostengünstige Option gewesen. Letztendlich entschied man sich seitens des Verwaltungsrats für einen transparenten Neu- bau zwischen denkmalgeschützter Kirche und historischem Pfarrhaus. Die im Jahre 1992 für rund 60.000 € sanierte Kirchmauer
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