Page 20 - Ausgabe 106 / Juni 2021
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 Begeisterung für Rom und Bella Italia
Spurensuche im Land, wo die Zitronen blühen
kommen mir die Alten Römer in den Sinn, die Gladiatorenkämpfe der Antike, berühmte Bauwerke, besonders das Kolosseum in
 schen Mitbürgerinnen und Mitbürger ganz selbstverständlich dazu. Sie sind ein Teil des Saarlandes und seiner Kultur, und sie sind manchmal unserer saarländischen Mentalität näher als die Landsleute aus dem Norden Deutschlands. (...) Sie kamen als Gastarbei- ter und sie wurden zu Freunden.“
Rom, und bekann- te Opern. Italien hat viele berühmte Künstler, etwa Leo- nardo Da Vinci und Michelangelo. Ebenso denke ich an Motorsport, an schnelle Autos, z.B. Ferrari und Lam- borghini, an Fuß- ball, den Papst und
 „Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn, / im dunkeln Laub die Gold- orangen glühn, / ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht, / die Myrte still und hoch der Lorbeer steht, / kennst du es wohl? / Dahin! Dahin / möcht’ ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn!“ Mit diesen Zeilen eröffnet Johann Wolfgang von Goethe sein Gedicht „Mignon“, das Ende des 18. Jahrhun- derts eine Italiensehnsucht entfachte, die heute immer noch anhält. Es ist ei- ne Hommage auf die erotische Liebe und auf ein faszinierendes Land mit immenser Lebenslust, blauem Himmel und Sonnenschein, Südfrüchten, me- diterraner Pflanzenwelt, grandiosen Bauwerken, Marmorfiguren, vielfälti- ger Kultur, antiken Mythen und ereig- nisreicher Geschichte.
Fabian Kunz aus der Klasse 7b des Saarpfalz-Gymna- siums hat aktuell folgende Assozia- tionen mit dem südeuropäischen Land: „Wenn ich an Italien denke, fallen mir sofort die Berge und Land- schaft Südtirols ein, die Almen, das le-
Majas Al Kadah (7b)
 den Vatikanstaat. Mit Italien verbinde ich zu- dem einen schönen, sonnigen Urlaub mit idyllischen Stränden und netten Menschen.“
 Während des nahezu 22-jährigen Bestehens der Arbeitsgemeinschaft Geschichte des Saarpfalz-Gymnasiums übte kaum ein an- deres Land eine derartige Faszination auf Schüler(innen) aus wie Italien. Sie befassten sich unter anderem mit der deutsch-italieni- schen Freundschaft als Beitrag zur europäi-
Bella Calabria: Blick auf das Capo Vaticano am Tyrrhenischen Meer
schen Integration. Ihre reich bebilderten Tex- te sind in dem Buch „Miteinander, nicht ge- geneinander!“ der Geschichts-AG nachzu- lesen, das 2011 mit dem Edith-Aron-Preis der Kreisstadt Homburg ausgezeichnet wur- de. Darin befindet sich auch ein umfangrei- ches Interview mit dem damaligen saarlän- dischen Ministerpräsidenten Peter Müller in der Staatskanzlei, der von den Schüler(inne)n gefragt wurde, was für ihn ein besonders ge- lungenes Beispiel für Integration sei. Er ant- wortete: „Als 1955 die ersten Gastarbeiter aus Italien zu uns kamen, war eine der ersten Erfahrungen, dass man zunächst einander nicht verstand – weder von der Sprache noch von der Mentalität her. Man war sich fremd.“ Heutzutage aber „gehören unsere italieni-
ckere Essen, z.B. die vielen verschiedenen Knödelsorten, Schüttelbrot, Schinkenspeck und Apfelstrudel. Ich denke auch daran, dass das Römische Reich seinen Ursprung in Ita- lien hatte, und an die italienische Baukunst, die sehr schön ist, zum Beispiel in Venedig.“ Sein Klassenkamerad Majas Al Kadah er- gänzt: „Meine Assoziationen zu Italien sind
Fynn Jödden (AG Ge; GK 11 Ge 3)
Fabian Kunz aus der Klasse 7b
Laurin Seichter aus dem Grundkurs Geschichte 11, zu- dem langjähriges Mitglied der AG Geschichte, meint: „Im Bereich des Fußballs haben die Deutschen und die Italiener eine be- sondere Beziehung zueinander, die je- doch nicht nur von
Die AG Geschichte des Saarpfalz-Gymnasiums im Sizilien-Dekor (v.l.): Cecilia Klein, Jasmin Martin, Malek Al Kadah, Geschichtslehrer Eberhard Jung, Laurin Seichter und Johannes Göddel (Schuljahr 2019/20)
leckeres Essen, z.B. Eis, Tiramisu, Pizza, Spa- ghetti Bolognese und Mozzarella mit Toma- ten. Ich denke an viele schöne Städte wie Rom und die Lagunenstadt Venedig. Weiter- hin hat Italien herrliche Landschaften, wie die Dolomiten und die Toskana. Auch schö- ne Seen sind eine Reise wert, z.B. der Gar- dasee und der Lago Maggiore. Außerdem
ligen Spitzenstellung im europäischen Fuß- ball. Spielt Deutschland gegen Italien, ist im- mer etwas los.“ Der gleichaltrige Fynn Jöd- den, ebenfalls aus der AG Geschichte, hebt neben landschaftlichen Besonderheiten und gutem Essen vor allem historische Persön- lichkeiten und Ereignisse hervor: Caesar, Au- gustus, Nero, Trajan und Konstantin den Gro-
europäischer Freundschaft geprägt ist. Viel mehr handelt es sich um eine über Jahrzehn- te entstandene Rivalität aufgrund der jewei-
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