Page 21 - Ausgabe 106 / Juni 2021
P. 21
ßen, der die Etablierung des Christentums ermöglichte, die Macht der Päpste, den In- vestiturstreit und den Gang nach Canossa (1077), die Künstler, Seefahrer und Entdecker der Renaissance (u.a. Kolumbus und Ameri- go Vespucci), die Medici, Giacomo Casano- va als Inbegriff des Frauenhelden, die Städte Rom, Venedig, Florenz und Pisa, imposante
Im Juni 2012 vor dem Public Viewing auf der Piazza del Popolo im Zentrum Roms: Schüler(innen) des Saarpfalz-Gymnasiums schauen sich während ihrer Projektreise gemeinsam und harmonisch mit Hunderten italienischen Fans den Fußball-Klassiker Italien gegen Deutschland (2:1) während der Fußball-EM an. Ein Riesenspektakel!
Bauwerke, interessante Filme, Lieder und Schauspieler(innen). Wer kennt nicht den „Capri-Fischer“-Kultschlager von Rudi Schu- ricke aus dem Jahr 1943? Er lud die Nach- kriegsgeneration zum Träumen ein und
legen im weiten Bogen die Netze aus. / Nur die Sterne, sie zeigen ihnen am Firmament / ihren Weg mit den Bildern, die jeder Fischer kennt. / Und von Boot zu Boot das alte Lied erklingt. / Hör von fern, wie es singt: / ‚Bella, bella, bella, bella Marie, bleib‘ mir treu, /
Sonnenuntergang bei der noch aktiven Vul- kan-Insel Stromboli im Tyrrhenischen Meer
ich komm‘ zurück morgen früh.‘ (...)“ In der Nachkriegszeit, als der Massentourismus be- gann und viele Deutsche in Italien Urlaubs- freuden suchten, kamen Tausende Italiener aus verarmten Gebieten in Mittel- und Süd-
Anzeige
italien sowie Sizilien als Gastarbeiter mit ho- hen Erwartungen nach Deutschland. Sie wa- ren bereit für schweißtreibende Arbeiten im Wirtschaftswunderland, um ihre Familien in
Blick von der Strandpromenade der Stadt Reggio Calabria auf die Meeresstraße von Messina und die Insel Sizilien
der Heimat mit hart verdientem Geld zu ver- sorgen. Einigen gefiel es aber so gut, dass sie dauerhaft hier blieben, ihre Familien fol- gen ließen und/oder in Deutschland heira- teten. Einer von ihnen war der Migrations- forscher Nicola Chiarappa aus Perugia (in
Sirenen, verführerische Fabelwesen in Frauen- gestalt, bekannt aus Homers „Odyssee“, hier kunstvoll in einen Baumstumpf ge- schnitzt (an der Strandpromenade von Reggio Calabria vor der Meeresstraße von Messina). Die Stadt geht auf eine der ältesten griechi- schen Kolonien in Italien zurück: Rhegion
weckte Sehnsüchte auf ein unbeschwertes „dolce vita e dolce far niente“ (süßes Leben und süßes Nichtstun) unter südlicher Sonne: „Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt / und vom Himmel die bleiche Si- chel des Mondes blinkt, / ziehen die Fischer mit ihren Booten aufs Meer hinaus / und sie
Ausgabe 106 / Juni 2021
21