Page 29 - Ausgabe 113 / Januar 2022
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Die erste Wanderung der neuen Wander- gruppe mit dem neuen Wanderwart Thomas Martin führte ab dem Freibad Hochwies- mühle durch das ehemalige Bundeswehrge- lände und dem Hochwiesmühler Wald zum Jägersburger Weiher. Nach einem Glühwein- Umtrunk ging es wieder zurück. Im neuen Jahr sind wieder regelmäßige Wanderungen
geplant, neue Mitwanderer sind jederzeit willkommen.
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wieder aufgebaut. Um das Gebäude ist auf der Höhe des ersten Stockwerkes ein aus 36 Terrakottareliefs bestehender Fries mit kunst- voll dargestellten Szenen aus der Berliner Geschichte angelegt. Sie bilden eine steiner- ne Chronik, die viel Vorwissen und Interpre- tationsgeschick beim Betrachter voraussetzt. In der Parkanlage vor dem Roten Rathaus befindet sich der imposante Neptunbrunnen, der den thronenden Meeresgott zeigt, um- geben von seinem Hofstaat. Die dargestell- ten Damen – so spottet man – seien die ein- zigen Berlinerinnen, die ihren Mund halten können. In der Nähe (Richtung Schlossplatz) befindet sich das bekannte Denkmal von Karl Marx (sitzend) und Friedrich Engels (ste- hend), die in der Mitte des 19. Jahrhunderts die kommunistische Weltanschauung be- gründeten. Nach dem Mauerfall hat ein Witzbold mit großen Buchstaben auf den Sockel geschrieben: „Wir sind unschuldig.“ Inzwischen ist der unerwünschte Schriftzug wieder entfernt. Graffiti-Darstellungen in teil- weise sehr kunstvoller Form findet man an vielen Stellen Berlins, ganz besonders als Mauerkunst an der East Side Gallery. Berliner Witz sprüht hier in Verbindung mit künstle- rischer Gestaltung und Einfallsreichtum. „Der Bruderkuss“ zwischen Erich Honecker und Leonid Breschnew ist das bekannteste Mauergemälde, das in der Gaststätte „Curry
Das Dokumentationszentrum „Topographie des Terrors“ an einer Mauerzeile gegenüber dem Berliner Abgeordnetenhaus
61“ in der Oranienburger Straße wunderbar mit einer Currywurst parodiert wird. Sowohl das Kunstwerk des Russen Dmitri Vrubel als auch die Currywurst haben in Berlin Kult- status. Derartige Verhöhnungen wären in den Diktaturen der Nationalsozialisten (1933-1945) und der SED (1949-1990) le- bensgefährlich gewesen. Das Dokumentati- onszentrum „Topographie des Terrors“ – hin- ter einer Mauerzeile gegenüber dem Berliner Abgeordnetenhaus – gibt darüber Auskunft. Dennoch kursierten auch in diesen düsteren Zeiten Flüsterwitze. Ein Beispiel: Im Dritten Reich treffen sich zwei Irrenärzte. Da grüßt der eine: „Heil Hitler!“ Darauf der andere: „Heil du ihn!“ Die Menschen brauchten eben ein Ventil, um die übermächtige Ter- rorherrschaft zu ertragen. Mit einem losen Mundwerk riskiert man aber in einer Dikta- tur das Leben. Viele Berliner Bürger(innen) bekamen das zu spüren.
Fortsetzung folgt, Eberhard Jung Ausgabe 113 / Januar 2022
Winterwanderung zum Jägersburg Weiher
Mit der neuen Wandergruppe des Prießnitz-Kneipp-Verein Bexbach
Die Termine werden online unter www.priessnitz-kneipp-Verein-Bex- bach.de veröffentlicht. n
Die Wandergruppe vor Peters Biergarten am Jägersburger Weiher
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