Page 32 - Ausgabe 114 / Februar 2022
P. 32

Anzeige
 Mehr Solarenergie für die Biosphäre
Kostenloser Service mit dem Solardachkataster
bilität zu verbinden und einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten“, fasst der Verbandsvorsteher des Biosphären- zweckverbandes, Landrat Dr. Theophil Gal- lo, die neuen Möglichkeiten des Solarkatas- ters zusammen. Wer über das Solarkataster hinaus noch Fragen hat, kann ab Januar zu- sätzlich die persönliche Energieberatung der Verbraucherzentrale in Anspruch nehmen (Terminvereinbarung zu den üblichen Ge- schäftszeiten unter 0681 50089-15 oder un- ter der kostenfreien bundesweiten Hotline 0800/809 802 400). Den Energieberatern der Verbraucherzentrale steht das Solarka-
Solardächer in Böckweiler © Anita Naumann
taster für die persönliche, telefonische oder videotechnische Beratung zur Verfügung. Ebenfalls stehen die Kreditberater der regio- nal ansässigen Banken für eine Beratung zur Verfügung, falls zur Finanzierung der An- schaffung eine Solaranlage eine Kreditauf- nahme notwendig ist. Das Kreditrisiko für beide Seiten ist gering, da sich die Anlage im Lauf der Zeit selbst amortisiert. Die Fi- nanzierung des Solarkatasters hat der Bio- sphärenzweckverband Bliesgau mit Mitteln des EU-LIFE-IP-Projekts ZENAPA ermöglicht. An diesem Förderprojekt ist der Biosphären- zweckverband mit elf weiteren Projektpart- nern und Großschutzgebieten in Deutsch- land und Luxemburg bereits seit 2016 be- teiligt. Das Projekt ZENAPA leistet mit seiner EU-Förderung wichtige Beiträge zum Klima- schutz aber auch zum Natur- und Arten- schutz. Ziel des Programms ist unter ande- rem der Nachweis, dass sich diese Schutz- ziele nicht widersprechen müssen, sondern sich vielmehr ergänzen können. Hierzu ha- ben die Großschutzgebiete investive Maß- nahmen, Kampagnen und Komplementär- maßnamen in den Bereichen Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, nachhaltige Mo- bilität, Landnutzung und dem Arten- und Biotopschutz auf den Weg gebracht. Klima- und Naturschutz können sich wirtschaftlich lohnen.
 Mit einem innovativen Solardachkatas- ter möchte der Biosphärenzweckver- band Bliesgau Hauseigentümer*innen zum Bau von Solaranlagen auf Dach- flächen motivieren. Dachflächen bieten auch in unserer Region noch ein großes Potenzial zur Installation von Solaran- lagen. Bislang sind nur rund zehn Pro- zent der geeigneten Dächer mit Pho- tovoltaik- oder Solarthermieanlagen be- legt.
 Damit sich Hauseigentümer*innen besser informieren können, ob ihr eigenes Wohn- gebäude für eine Solaranlage geeignet ist, hat der Biosphärenzweckverband Bliesgau ein sogenanntes Solardachkataster in Auftrag gegeben und stellt dieses allen Interessenten kostenfrei zur Verfügung. Das Solarkataster umfasst den kompletten Saarpfalz-Kreis so- wie die Gemeinde Kleinblittersdorf als Teil des Biosphärenreservates Bliesgau. Das Ka- taster bietet eine hohe Nutzerfreundlichkeit: Über eine Suchmaske ist das betreffende Wohngebäude schnell auffindbar. Aus Da- tenschutzgründen muss sich der Hauseigen- tümer zunächst zwar mit Namen und Wohn- ort anmelden, aber der komfortable Wirt- schaftlichkeitsrechner wird kurzfristig mit ei- nem Link freigeschaltet. Anschließend kön- nen die Nutzer Angaben zum Verbrauch, zur Nutzung des Gebäudes (Privathaushalt, Gewerbe, Landwirtschaft etc.), zur Anzahl
der Bewohner*innen und zum jährlichen Stromverbrauch, aber auch zu den Einsatz- möglichkeiten des Solarstroms wie etwa für eine Wärmepumpe oder ein Elektroauto ein- geben. Auch gibt es Varianten zur Nutzung des Dachs für Photovoltaik oder für Solar- thermie. Ferner kann als Option die Einbin- dung eines Stromspeichers gewählt werden oder die Anlage kann „möglichst wirtschaft- lich“ oder mit „möglichst großer Unabhän- gigkeit vom Strommarkt“ oder mit „komplet- ter Belegung“ des Daches konzipiert wer- den. Als Ergebnis ermittelt das Kataster spe- zifische Werte zum betreffenden Dach wie etwa die Kosten zur Installation einer PV- Anlage, die Zahl der möglichen Module, Leistung, Ertrag pro Kilowatt, Gesamtertrag pro Jahr, aber auch Autarkiegrad, Eigenver- brauchsanteil, Rendite und Amortisations- zeit. Die ausgedruckten Ergebnisse des Wirt- schaftlichkeitsrechners können einem Elek- troinstallationsbetrieb vor Ort zur Erstellung eines Angebotes vorgelegt werden. „Wir bie- ten den Hauseigentümer*innen im Biosphä- renreservat eine umfangreiche, kostenlose Beratung zur Solarenergienutzung an. Aber auch Vermieter und Mieter können sich in- formieren.
Das Solarkataster bietet eine gute Grundlage, sich tiefergehend über Möglichkeiten zum Einstieg in die Solarenergie zu informieren. Auch die Einbindung eines Elektrofahrzeugs in die Nutzung der Photovoltaikanlage kann neuerdings ein weiterer Anreiz sein, mit sei- ner Dachfläche Solarstrom mit Elektromo-
 Solardächer in St. Ingbert © Stadt St. Ingbert
Das Solardachkataster ist nun unter www.solarkataster-bliesgau.eu freige- schaltet.
Dr. Gerhard Mörsch Geschäftsführer Biosphärenzweckverband Bliesgau
  Ausgabe 114 / Februar 2022
32
 



















































































   30   31   32   33   34