Page 43 - Ausgabe 115 / März 2022
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utopisch niedrig sind. Gerade Senioren, die nicht sonderlich im In- ternet-Shopping bewandert sind, kann es schwierig sein, diese Fak- toren zu erkennen. Gleiches gilt bei verschiedenen Callcenter-Be- trugsmachen, die darauf abzielen die Kontodaten auf virtuellem Weg zu stehlen, beispielsweise einloggen auf den PC eines potenziellen Opfers. Beispiel Anruf eines vermeintlichem Microsoft Mitarbeiters. In den meisten Fällen ist einer älteren Person nicht bewusst, was sie mit einem Klick freigibt und welche Konsequenzen daraus entstehen. Weitere Kriminaldelikte sind auch Diebstahl in verschiedenen Vari- anten, zum Beispiel der Taschendiebstahl. Kriminelle gehen oft sehr raffiniert vor, indem das Opfer auf der Straße angesprochen und da- durch abgelenkt wird. Ein Komplize entwendet dann das Portemon- naie oder andere Wertgegenstände wie Schmuck oder Uhr. Ein an- deres Beispiel von Raub. Täter verschaffen sich unter falschen Vor- gaben Zutritt zum Haus und entwenden dann unbemerkt und schnell Wertgegenstände oder Bargeld. Diese Kriminellen sind oft getarnt als Polizisten, Handwerker oder auch Pflegepersonal. Sie schaffen zunächst ein gewisses Grundvertrauen, was sie unverdächtig er- scheinen lässt. Die Betrüger gehen bei Senioren davon aus, dass die Gefahr der sofortigen Entdeckung, bei älteren Menschen aufgrund der geringeren geistigen Leistungsfähigkeit, geringer ist. Eine weitere Betrugsmasche, sind die falschen Polizisten, die Senioren anrufen und sich als Polizisten ausgeben. Sie erklären, dass Bargeld, Wert- gegenstände und auch das Geld auf dem Konto des Seniors nicht mehr sicher seien, weil ein Raub oder eine illegale Abbuchung be- vorsteht. Das Opfer soll das Geld einem Polizisten übergeben, der es in Sicherheit bringen wird. Ein weiterer Täter kommt dann auf ei- nen kurzen Besuch vorbei und holt Geld und Wertgegenstände ab. Manchmal wird das Opfer sogar unter der Nummer 110 angerufen, was heute technisch möglich ist. Eine weitere Vorgehensweise ergibt sich für Gauner, in dem bei Todesanzeigen, neben dem Tag der Bei- setzung auch oft die Adresse angeben wird. Ein Einsteigen in Abwe- senheit der Familie in deren Wohnung oder Haus ist somit für diese Kriminellen einfach und gefahrlos. Kommen wir nun zur Betrugs- masche Enkeltrick oder Schockanruf. Beim Enkeltrick geben sich die Betrüger am Telefon häufig als Familienmitglieder, zum Beispiel Enkel oder Enkelin aus. Unter dem Vorwand einer Notlage bitten sie dann um Bargeld. In anderen Fällen, die man auch als Schock- anruf bezeichnet, wird den Senioren angezeigt, dass nahe Famili- enangehörige in einen schweren Unfall verwickelt seien und sie eine hohe Geldsumme zahlen müssen, um sie so vor dem Gefängnis zu bewahren. Manchmal stehen auch Betrüger direkt vor der Haus- tür, geben sich als Mitarbeiter der Stadtwerke oder andere Institutio- nen aus, betreten dann unter einem Vorwand die Wohnung des Op- fers, und bestehlen meist ältere Menschen.
Die Liste dieser kriminellen Machenschaften ist lang. Zu Ihrem persönlichen Schutz gibt es jedoch auch Hinweise, die Sie drin- gend beachten sollten:
- Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Ver- hältnisse preis.
- Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten.
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen.
- Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, so informieren Sie sofort die Polizei. Ganz wichtig ist dabei, suchen Sie die Telefonnummer selbst heraus, oder lassen Sie sich von Nachbarn oder Freunden dabei helfen.
Gerne sind auch Ihre Sicherheitsberater für Seniorinnen und Senioren für Sie da. Unsere Hilfe ist für Sie kostenlos und ehrenamtlich. Die Kontaktdaten finden Sie jede Woche in Ihrem Gemeindeblatt. Text: Uwe Brengel
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