Unser Buchtipp
Wovon sprechen wir eigentlich, wenn wir »Ich« sagen? Sind wir ein Leben lang dieselben? Lassen wir nicht immer etwas zurück, wenn unser Leben eine Wendung nimmt? Und wo bleibt all das? In den Wohnungen, in denen wir gelebt haben? Bewahren sie die Erinnerung an uns und an die, die vor uns darin lebten, an gedachte Gedanken, ungedachte, nicht zu Ende gedachte? Andrea Bajani erzählt in seinem virtuos gebauten Roman aus dem Leben eines Mannes – anhand der Wohnungen, in denen er lebte: von seinen Freundschaften, von einer Ehe, in die er sich geflüchtet hat, von vielen Verletzungen, der Entdeckung von Sex und Poesie und davon, wie er sich befreit hat von einer Familie, die sich selbst zu zerstören drohte. Von Wohnung zu Wohnung geht es, hin und her in der Zeit: Der Mann ist der junge Liebhaber einer verheirateten Frau in einer Provinzstadt, er ist das Kleinkind, das in einer römischen Wohnung einer Schildkröte nachkrabbelt, er ist Ehemann in einer Wohnung in Turin, Bohemien in einer Mansarde