Perspektive für Jugendzentrum P-Werk
Jugendliche und Stadt Blieskastel arbeiten gemeinsam
Gut 25 Jahre ist es nun schon her, dass die Stadt den Blieskasteler Jugendlichen eigene Räume für ein selbstverwaltetes Jugendzentrum zur Verfügung gestellt hat. Mit Unterstützung des Ausbildungszentrum Burbach (heute ZBB) hatte die Stadt damals das aus dem Jahre 1952 stammende Kantinengebäude der ehemaligen Postwerkstatt renoviert und die Überlassung zur Nutzung in einem Nutzungsvertrag mit dem Verein Jugendzentrum in Selbstverwaltung P-Werk vereinbart.
Dieser Nutzungsvertrag sieht eine zwar mietfreie Nutzung aber die Übernahme der laufenden Energie und sonstigen Betriebskosten durch den Jugendzentrumsverein vor. Die Jugendlichen erwirtschaften diese Betriebskosten durch Einnahmen aus Veranstaltungen und Getränkeverkauf.
Hoher Sanierungsbedarf
Inzwischen erfüllt insbesondere der ältere, in Holzrahmenkonstruktion mit Einfachverglasung errichtete Gebäudeteil (Café) energetisch nicht mehr auch nur annähernd heutige Standards, weshalb vor allem die Heizkosten kontinuierlich gestiegen sind. Allein im Jahr 2018 musste der Verein für die über 33.000 Kilowattstunden an Energie für Strom und Gas über 3.000 € aufbringen. Zwar wurde analog zu dem Erlass von Nutzungsentgelten für Vereine während der Pandemiezeit auch dem JUZ die Erstattung der Nebenkosten erlassen, um aber die mittel- und längerfristigen Rahmenbedingungen einer Weiternutzung zu klären, wurde ein in Blieskastel ansässiges Ingenieurbüro beauftragt, den Sanierungsaufwand bzw. die Wirtschaftlichkeit einer Gebäudesanierung überhaupt zu überprüfen. Der Gutachter kommt in seiner Zusammenfassung zu dem Schluss, dass "... sich das Gebäude in einem sehr schlechten baulichen Zustand(befindet)" und eine Kernsanierung erforderlich sei. Die Kosten einer Teilsanierung beziffert er (Stand Frühjahr 2021) auf rund 1,15 Millionen Euro brutto, die Kosten eines Neubaus vergleichbarer Größe schätzt er auf 1,31 Millionen Euro.
Perspektiven für die Zukunft gemeinsam entwickelt
Die Ergebnisse des Gutachtens wurden von der für die Jugendzentren zuständigen Beauftragten für Kinder und Jugendliche, Vera Weyer, und dem für Soziales zuständigen Beigeordneten Guido Freidinger dem Vorstand des Jugendzentrumvereins erläutert. In einem im August letzten Jahres stattgefundenen "Ideenlabor", setzten sich die Vereins- Jugendlichen mit verschiedenen Handlungsalternativen auseinander. Wegen der Standortvorteile präferieren sie anstatt einer Totalsanierung an Ort und Stelle (Schließung während der Umbauzeit) und eines kompletten Neubaus an anderer Stelle, für eine Teilsanierung des Caféteils und Beibehaltung des (baulich besseren) Veranstaltungsraums. Inzwischen hat die Verwaltung eine Kostenermittlung für diese Variante einer Teilsanierung als Ergänzung zu dem ursprünglichen Auftrag vergeben. "Für die Realisierung dieser Variante müssten dann die entsprechenden Mittel in den nächsten Jahren im Haushalt der Stadt eingestellt werden", so der Beigeordnete. "Um bis dahin den Weiterbetrieb des Jugendzentrums zu ermöglichen, haben wir Anfang des Jahres zunächst für rund 14.000 € die Betriebssicherheit des Bestandsgebäudes wiederhergestellt. Des Weiteren wird dem Stadtrat im Herbst dieses Jahres eine Änderung des Nutzungsvertrages vorgeschlagen, wonach aufgrund des schlechten energetischen Gesamtzustandes des Gebäudes der Verein nur noch ein Drittel der Nebenkosten selbst übernehmen soll. Schließlich wurde mit dem Vorstand vereinbart, dass - um einen Beitrag zur Einsparung von Gas zu leisten - mit Beginn der bevorstehenden Heizperiode auf die Nutzung des Cafés verzichtet werden soll. DIE JUZ-Aktivitäten sollen sich dann auf den inzwischen auch mit einer Lüftungsanlage ausgestatteten Veranstaltungsraum beschränken. Wir bedanken uns an dieser Stelle ausdrücklich bei Lara Enslin, die für den Vereinsvorstand und Wiebke Klein von JUZ United für die konstruktiven Gespräche", so der Beigeordnete abschließend.