Die Kinderseite
Nutria, Einwanderer aus Südamerika
Am Furpacher Weiher haben sich die putzigen Nutrias längst zu den Lieblingen der Spaziergänger gemausert. Ein Grund für uns, euch diese Tiere einmal näher vorzustellen auf unserer Kinderseite.
Wenn man aufmerksam um den Furpacher Weiher spaziert, kann man sie entdecken, die Nutrias. Längst haben sie sich an die Menschen gewöhnt und springen nicht gleich wieder weg, wenn man etwas näherkommt. Auf den ersten Blick könnte man meinen, es hätten sich Biber dort angesiedelt, denn die Biberratte, wie die Nutria auch genannt wird, sieht ihrem Namensvetter ähnlich. Allerdings hat sie einen Rattenschwanz und ist auch mit ihren etwa neun Kilo Körpergewicht und bis zu 70 cm Körperlänge kleiner als der Biber, hinzu kommt noch eine Schwanzlänge von bis zu 45 cm. Nutrias leben immer in Wassernähe und graben dort in Ufernähe Höhlen, in denen sie leben, oder sie wohnen in Schilfnestern. Diese Tiere leben paarweise oder im Familienverbund zusammen und sind tages- und nachtaktiv. Das Fell ist rötlichbraun und am Bauch graubraun. Da sich die Nutrias gerne im Wasser fortbewegen haben sie an den Hinterfüßen Schwimmhäute. Ihr Fell fetten die Tiere regelmäßig ein, da dies wasserabweisend wirkt. Nutrias sind gute Taucher, sie können bis zu fünf Minuten unter Wasser bleiben. An Land wirken sie eher unbeholfen. Die großen Nagezähne sind mit ihrer orangenen Farbe schon sehr auffällig, sie werden benötigt zur Beschaffung des Futters, das überwiegend aus Blättern, Wurzeln und Stängeln besteht. Ab und an stehen aber auch Schnecken, Würmer oder Süßwassermuscheln auf ihrem Speiseplan. Nutrias sind sehr fleißig darin Nachwuchs zu erzeugen. Die Weibchen sind alle 26 Tage fruchtbar und tragen etwa 110-150 Tage und in der Regel bringen sie 6 bis 8 Junge zur Welt. Diese werden mit offenen Augen geboren, sind voll behaart und folgen ihrer Mutter bereits nach wenigen Stunden bei ihren Ausflügen. Gesäugt werden die Jungen bis zu acht Wochen. Nicht überall sind die putzigen Gesellen beliebt, da sie durch das Graben der Höhlen die Böschungen brüchig machen. Aber wie kamen die Nutrias nach Deutschland? Ursprünglich stammen sie aus Südamerika und wurden früher wegen ihres Pelzes in sogenannten Pelztierfarmen in der ehemaligen DDR gezüchtet. Nachdem die Pelze nicht mehr so gefragt waren, wurden die Tiere ausgesetzt oder konnten entkommen. So breiteten sie sich über die Jahrzehnte hinweg in Europa und Deutschland aus. Im Saarland kommt die Art inzwischen fast flächendeckend vor. Die Nutrias am Furpacher Weiher kann man wunderbar beobachten, wenn man sich Zeit nimmt und sich ruhig verhält. Es gibt viele Menschen, welche die Tiere mit Futter anlocken, aber eigentlich benötigen sie kein Extra-Futter, da sich am Weiher genügend Möglichkeiten bieten sich zu ernähren.
Die Tiere sind meist am Vormittag und vor dem Sonnenuntergang aktiv, also aufmerksam sein beim Spaziergang. se