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Mit Prävention gegen Kopf-Hals-Tumore

HNO-Klinik des UKS informiert in der Homburger Innenstadt

Am Samstag, 21. September 2024, informiert die HNO-Klinik des Universitätsklinikums des Saarlandes (UKS) in der Homburger Innenstadt über Kopf-Hals-Tumore. Mitarbeitende der Klinik stehen von 10 bis 14 Uhr mit einem Aktionsstand auf dem Christian-Weber-Platz. Die Homburger Fachklinik möchte die Öffentlichkeit über Kopf-Hals-Tumore aufklären und bietet Materialien für eine kostenlose HPV-Testung an.

Als Teil des Kopf-Hals-Tumorzentrums am UKS beteiligt sich die Klinik mit dem Angebot an der europaweit vom 16. bis zum 21. September laufenden Make-Sense-Kampagne. Mit ihr soll das Bewusstsein für Krebserkrankungen im Kopf-Hals-Bereich und deren Symptome in der Bevölkerung erhöht werden, um so die Früherkennung zu fördern und Behandlungserfolge zu verbessern.

„Kopf-Hals-Tumore gehören zu den zehnthäufigsten Krebserkrankungen des Menschen. In der Regel haben sie einen großen Einfluss auf die wichtigen Funktionen wie Sprechen, Kauen und Schlucken. Und sehr oft und stark beeinflussen sie das äußere Erscheinungsbild“, erklärt

Prof. Dr. Maximilian Linxweiler. Der Leitende Oberarzt der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am UKS und seine Kolleginnen und Kollegen in Homburg sind auf diese Tumoren spezialisiert. „Zusammen mit unserer Klinik für Mund-, Kiefer und Gesichtschirurgie sind wir am UKS in einem Kopf-Hals-Tumorzentrum zusammengeschlossen. Wir möchten Betroffenen bestmöglich helfen und bieten von der Vorsorge über eine passende, individuelle Therapie bis hin zur Nachsorge die ganze Bandbreite der Versorgung an.“ Das Kopf-Hals-Tumorzentrum ist dabei eines von insgesamt neun Organkrebszentren am UKS, die wiederum unter dem Dach des Universitätsmedizinischen Zentrums für Tumorerkrankungen (UTS) organisiert sind.

„1 für 3“-Definition: frühe Symptome für Kopf-Hals Tumore erkennen

Mit dem Aktionsstand in der Homburger Innenstadt will die Klinik die Öffentlichkeit für die unterschiedlichen Erkrankungen sensibilisieren, die unter dem Sammelbegriff Kopf-Hals-Tumore zusammengefasst werden. Das sind v.a. Krebserkrankungen im Rachen, im Kehlkopf sowie in Mund- und Nasenhöhle. „Je früher diese Erkrankungen diagnostiziert werden, umso besser ist die Prognose“, erläutert Prof. Linxweiler. „Daher ist es wichtig, dass die Menschen wissen, auf welche frühen Symptome sie achten müssen.“ Und genau das ist ein wichtiger Teil der Make-Sense-Kampagne. Zur einfachen Beurteilung für Laien gibt es eine Faustformel, die sogenannte „1 für 3“-Definition“. Dahinter steckt ein ganz simples Schema. Stellt man über einen Zeitraum von drei Wochen durchgehend eines der folgenden Symptome fest, sollte man direkt die Fachärztin oder den Facharzt aufsuchen:

·    Wunden der Zunge, nicht heilende Mundgeschwüre und/oder rote oder weiße Flecken im Mund

·    Halsschmerzen

·    hartnäckige Heiserkeit

·    schmerzhaftes oder erschwertes Schlucken

·    Fremdkörpergefühl im Rachen oder Hals

·    einseitig verstopfte Nase und/oder blutige Absonderungen

„Wichtig ist hierbei vor allem die Länge der Symptome. Halsschmerzen, Heiserkeit oder offene Stellen im Mund an sich sind noch kein Grund zur Sorge. Wenn so etwas aber über einen längeren Zeitraum von drei Wochen anhält, dann sollte man zur Sicherheit in die Klinik oder die Praxis und dort einmal genauer nachschauen lassen“, so der Homburger HNO-Spezialist.

HPV und Kopf-Hals-Tumore

Bei der Aktion der Homburger HNO-Universitätsklinik gibt es einen weiteren Schwerpunkt: HPV, das humane Papillomavirus. Vielen Menschen wird die HPV-Impfung bekannt sein, die jungen Mädchen als Schutz vor Gebärmutterhalskrebs angeraten wird. „Es gibt mehr als 100 verschiedene HPV-Typen und von einigen weiß man, dass sie Krebs verursachen können. Knapp eine Handvoll dieser Hochrisiko-Typen werden mit Kopf-Hals-Tumoren in Verbindung gebracht“, erläutert Prof. Linxweiler. Dieser Zusammenhang ist einerseits ein weiteres Argument für die HPV-Impfung bei Mädchen und Jungen. Aber auch bei Älteren kann HPV ein wichtiger Ansatz für die Vorsorge sein. Die meisten Menschen infizieren sich im Verlaufe des Lebens irgendwann mit diesem weit verbreiteten Virus. „Man kann das sehr einfach und gut testen. Stellt man dann einen kritischen HPV-Typen fest, weiß man, dass man ein erhöhtes Risiko hat und die Vorsorge einen höheren Stellenwert haben sollte als bei jemandem ohne HPV-Nachweis in der Mund- und Rachenschleimhaut.“ Für die Zukunft erwarten Expertinnen und Experten zudem auf den HPV-Hochrisiko-Typen angepasste Behandlungen bei einer Erkrankung und weitere vielversprechende Ansätze.

Am Aktionsstand der Klinik stehen den Besucherinnen und Besuchern Testmaterialien für einen kostenlosen HPV-Test zur Verfügung. Die Expertinnen und Experten beantworten alle Fragen zu Kopf-Hals-Tumoren, den frühen Symptomen und rund um das Thema HPV. „Besuchern Sie uns gerne auf dem Christian-Weber-Platz, wir freuen uns auf den Austausch mit allen Interessierten“, lädt Prof. Linxweiler die Bevölkerung ein.

Über die Make-Sense-Kampagne: Die Make-Sense-Kampagne ist eine Initiative der Europäischen Kopf-Hals-Gesellschaft (engl.: European Head and Neck Society, EHNS). Diese medizinische Fachgesellschaft ist eine multidisziplinäre Organisation, die Expertinnen und Experten unterschiedlicher Fachrichtungen zusammenbringt: HNO, Kieferchirurgie und plastische Chirurgie, Radioonkologie, internistische Onkologie, bildgebende Verfahren und Pathologie. Die Gesellschaft vereint zudem weitere Spezialgebiete, die rund um die Behandlung von Kopf-Hals-Krebs eine Rolle spielen: Sprachtherapie, onkologische Fachpflege, Psychologie, Physiotherapie, Ernährungsberatung, Sozialarbeit, Grundlagenforschung und Selbsthilfegruppen.

Ziel der Make-Sense-Kampagne ist es, das Bewusstsein für Hals-Kopf-Krebs und dessen Symptome in der Bevölkerung zu erhöhen, um so die Früherkennung zu fördern und Behandlungserfolge zu erhöhen. © Universitätsklinikum des Saarlandes

Jacob, Anna
17. Sep 2024