Ehrenzeichen „Hochwasserhilfe Saarland 2024“

Verleihung an Einsatzkräfte des Pfingsthochwassers

Innenminister Reinhold Jost überreichte Urkunden und Medaillen in feierlichem Rahmen am Flughafen Saarbrücken für rund 1600 Einsatzkräfte aus dem Saarpfalz-Kreis.

Dank ihres herausragenden und außerordentlichen Einsatzes wurden Menschenleben gerettet, Gefahren abgewehrt oder minimiert und Schäden beseitigt. Ministerpräsidentin Anke Rehlinger und Innenminister Reinhold Jost haben vor diesem Hintergrund die Auszeichnung im Namen der Landesregierung gestiftet, um ihre Dankbarkeit und Anerkennung für diese besonderen und selbstlosen Leistungen zum Ausdruck zu bringen. Ministerpräsidentin Anke Rehlinger: „Der saarländische Zusammenhalt ist wasserdicht – von den selbst betroffenen Menschen über freiwillige Helferinnen und Helfer zu den professionellen Kräften. Ich bin dankbar angesichts des unermüdlichen Engagements der Einsatzkräfte, die Tag und Nacht auf den Beinen waren: um zu retten, zu helfen, zu warnen und zu informieren. Sie haben nicht nur in der akuten Not Schlimmstes verhindert, sondern auch in den Stunden, Tagen und Wochen nach der Katastrophe selbst Übermenschliches geleistet. Ihnen allen gilt unser größter Dank und Respekt, und dem wollen wir Ausdruck verleihen.“ Innenminister Reinhold Jost ergänzt: „Wir Saarländerinnen und Saarländer leben Zusammenhalt, Gemeinschaft und Solidarität. Das zeichnet uns ganz besonders aus. Im Mai 2024 wurden diese Werte auf eine harte Probe gestellt. Und ich bin nicht nur zutiefst dankbar, sondern auch äußerst stolz darauf, sagen zu können: mit ihrem überragenden Einsatz haben die Menschen, die wir hier und heute und auch bei sechs weiteren Veranstaltungen ehren werden, ganz klar eines bewiesen: das sind keine leeren Worte!“ Das Pfingsthochwasser hat nicht nur Zerstörung mit sich gebracht, es hat auch das Leben vieler Menschen von Grund auf erschüttert. Die Bilder von überfluteten Straßen, unterspülten Gebäuden und Menschen in Not werden noch lange in Erinnerung bleiben. Viele Menschen verloren ihre Existenzgrundlage. Manche Gebäude wurden erstmal unbewohnbar, Familien hatten große Sorgen. Zudem erlebten viele im Nachgang zu den Ereignissen ein Gefühl der Unsicherheit. In diesen dunklen Stunden habe sich der solidarische Geist der Saarländerinnen und Saarländer deutlich gezeigt, so der Minister. Die Menschen hätten eng, schnell und effizient zusammengearbeitet und füreinander eingestanden, teilweise auch weit über alle Belastungsgrenzen hinaus. Das gelte ausnahmslos für alle Beteiligten, von private Helferinnen und Helfer über Feuerwehr, Polizei, Bundeswehr, Rettungsdienste und die zahlreichen Hilfsorganisationen bis hin zu Städten, Kommunen und Landkreisen. „Ja, es war eine Katastrophe, die das Saarland schon mehrere Jahrzehnte nicht mehr erleben musste“, unterstrich der Minister, „aber viel wichtiger ist, was uns die Helferinnen und Helfer während dieser Zeit gegeben haben: sie sind lebendige Beispiele für Menschlichkeit, Mitgefühl und Hilfsbereitschaft. Mit Mut, Entschlossenheit, Können und einer beeindruckenden Einsatzbereitschaft haben sie mit einer Stimme gesagt: Verliert nicht die Hoffnung, bleibt zuversichtlich. Denn wir stehen das zusammen durch. Das Saarland steht in der Krise zusammen!“ Die Großartigkeit des Engagements der Einsatzkräfte könne kaum in Worte gefasst und kein Dank der Welt könne dem gerecht werden, was sie geleistet hätten, so der Minister in seiner Laudatio. Dennoch sollen sie ein mehr als verdientes Zeichen des Respekts und der Anerkennung dafür erhalten, dass ihr Einsatz nicht vergessen wird und die saarländische Gemeinschaft in tiefer Dankbarkeit darauf blickt. Denn das ganze Jahr über bereiten sich die Angehörigen dieser Organisationen auf derartige Katastrophen vor, um jederzeit professionell helfen zu können. „Zuletzt ist es mir noch ein besonderes Anliegen, folgendes zu betonen: Die Landesregierung ist enorm bewegt von den herausragenden gemeinschaftlichen Leistungen der Saarländerinnen und Saarländer und arbeitet im Sinne dieses vorbildlichen Zusammenwirkens unermüdlich daran, den Menschen bei der Bewältigung der Folgen des Hochwassers bestmöglich zu helfen. Dafür hat sie im Nachtragshaushalt über 90 Millionen bereitgestellt, davon 33 Millionen zur Beseitigung von Schäden an der kommunalen Infrastruktur, sowie insgesamt 10 Millionen Bedarfszuweisungen als Soforthilfe. Ich freue mich sehr, sagen zu dürfen, dass die erste Tranche dieser Soforthilfe inzwischen an alle betroffenen Städte und Gemeinden sowie Landkreise und den Regionalverband verteilt wurde. Die unbürokratische und schnelle Bereitstellung war ein enorm wichtiger Schritt, um die Schäden zeitnah und effizient zu beheben. Es ist aber auch äußerst wichtig, dass wir aus den Erfahrungen dieser Katastrophe lernen und entsprechende Verbesserungsmaßnahmen für den Bevölkerungs- und Katastrophenschutz ergreifen. Aus dem Grund sind im Nachtragshaushalt auch mehr als 11 Millionen Euro zur Anschaffung geeigneter Fahrzeuge (Watfähigkeit, Geländegängig) oder auch mobiler Deichsysteme, Schutzwallbau, Sandsäcke, Hochleistungspumpen und Notstromversorgung vorgesehen. Ganz sicher ist: Ohne die Menschen, die von der ersten bis zur letzten Minute professionell und engagiert in den Einsatz gehen, bringt die beste Ausrüstung nichts. Die Landesregierung ist sich der großen Verantwortung bewusst, die sie gegenüber den Menschen hat und tut alles in ihrer Macht Stehende, um sie bestmöglich zu schützen“, erklärte der Minister abschließend. 

Hintergrund
Die Veranstaltung am 14. Oktober ist der Auftakt zu einer Reihe von insgesamt sieben Festveranstaltungen, bei denen das Ehrenzeichen mit Urkunde an Einsatzkräfte aus den Gemeindeverbänden sowie der Landeshauptstadt verliehen wird. 

Folgende weitere Termine sind gesetzt:
· Mittwoch, 16. Oktober 2024, 18 Uhr (Landeshauptstadt Saarbrücken) Airport-Wiesn, Flughafen Saarbrücken
· Dienstag, 5. November 2024, 18.30 Uhr (Landkreis St. Wendel) Bliestalhalle Oberthal· Montag, 18. November 2024, 19 Uhr (Regionalverband Saarbrücken) E-Werk (mit Ministerpräsidentin Anke Rehlinger)
· Mittwoch, 20. November 2024, 18.30 Uhr (Landkreis Neunkirchen) Illipse Illingen (mit Ministerpräsidentin Anke Rehlinger)
· Montag, 25. November 2024, 19 Uhr (Landkreis Merzig-Wadern) Herbert-Klein-Halle Wadern
· Dienstag, 26. November 2024, 18 Uhr (Landkreis Saarlouis) Lokschuppen Dillingen

Hintergrund-Informationen zum Ehrenzeichen:

Mit der Einsatzmedaille „Hochwasserhilfe Saarland 2024“ werden haupt- und ehrenamtliche Einsatzkräfte der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) der Länder und des Bundes sowie Einsatzkräfte aus Drittstaaten geehrt. Nichtsaarländischen Einsatzkräften wird die Auszeichnung zur eigenständigen Aushändigung in das jeweilige Land übersandt.
Zu den BOS im Saarland gehören im Sinne dieser Auszeichnung:

Landespolizei

Bundespolizei

Freiwillige Feuerwehren

Werkfeuerwehren

Berufsfeuerwehren

Rettungsdienst

Arbeiter-Samariter-Bund (ASB)

Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG)

Deutsches Rotes Kreuz (DRK) mit Rettungshundestaffel

Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH)

Malteser Hilfsdienst (MHD)

sonstige private Anbieter von Rettungsdienstleistungen

Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW)

Bundeswehr

Notfallseelsorge und Krisenintervention Saarland 

Bundesverband Rettungshunde Saar

Freiwillige Notfallhilfe e.V.

Betreiber von Rettungshubschraubern

Katastrophenschutzbehörden

Weitere Regieeinheiten der Katastrophenschutzbehörden

Wasser- und Schifffahrtsverwaltung

Das Ehrenzeichen wird in der Regel für mindestens einen ganztägigen Einsatz vor Ort in den Hochwassergebieten im Saarland oder in Einsatz- und Katastrophenschutzstäben, beginnend mit dem 17. Mai 2024, verliehen. Vorschlagsberechtigt für die Verleihung des Ehrenzeichens sind die in ihrem Bereich für das Saarland verantwortlichen Stellen auf Kreis-, Landes- bzw. Bundesebene.

Die Ausgezeichneten erhalten neben dem Ehrenzeichen eine Verleihungsurkunde mit der Unterschrift der Ministerpräsidentin und des Ministers für Inneres, Bauen und Sport. © Ministerium für Inneres, Bauen und Sport