Rollende Intensivstationen
Zwei neue Intensiv-Transportwagen im Saarland unterwegs
In Homburg an der Rettungswache des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) auf dem UKS-Gelände und in Saarbrücken an der Rettungswache der Berufsfeuerwehr sind zwei neue Intensiv-Transportwagen stationiert.
Beide Intensiv-Transportwagen übernehmen tagsüber Verlegungstransporte mit Arztbegleitung von Patientinnen und Patienten, die intensivmedizinisch überwacht und behandelt werden müssen. Am Standort Homburg ist die Klinik für Anästhesiologie für die ärztliche Besetzung zuständig. Das UKS stellt auch die regulären Notärztinnen und Notärzte in Homburg und Ottweiler. Bei diesen medizinisch und technisch anspruchsvollen Verlegungsfahrten müssen meist eine Vielzahl von medizinischen Geräten, wie Spritzenpumpen, spezielle Beatmungsgeräte oder manchmal sogar eine Herz-Lungen-Maschine (ECMO) mitgeführt werden, die in einem regulären Rettungswagen keinen Platz finden.
Das Beatmungsgerät entspricht den Anforderungen einer Intensivstation mit hochkomplexen Beatmungsmustern. Vielfache Befestigungsmöglichkeiten im Fahrzeug und an der Trage selbst erlauben die Mitführung diverser medizinischer Geräte, je nach Patientenbedürfnissen. Medikamenten- und Sauerstoffvorräte sind ebenfalls angepasst. Die Intensivtrage ist elektrisch bedienbar und wird ebenso mit elektrischer Unterstützung in das Fahrzeug eingeladen.
Der Rettungswagen kann neben den intensivmedizinischen Transporten auch für reguläre Notfalleinsätze genutzt werden. Diese Option der Zweifach-Nutzung („Dual Use“) ermöglicht eine effizientere Einbindung in den regulären Rettungsdienst und flexiblere Reaktionsmöglichkeiten für Intensivtransporte im Saarland. Zudem werden zusatzqualifizierte Notärztinnen und -ärzte und Notfallsanitäterinnen und -sanitäter eingesetzt.
Der für den Rettungsdienst im Saarland verantwortliche Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) und der Ärztliche Leiter des Rettungsdienstes im Saarland San.-Rat Dr. Thomas Schlechtriemen haben während einer einjährigen Planungs- und Beschaffungsphase in einem gemeinsamen Konzept mit den beteiligten Kliniken und Organisationen die Ausstattung dieser neuen Fahrzeuge für den Intensivtransport optimiert.
Ausgewählt wurde der Fahrzeugtyp „Mercedes Sprinter“, da dieser unter anderem über eine höhere Zuladungsmöglichkeit und einen größeren Kofferaufbau verfügt. Insgesamt wurden für die neuen Fahrzeuge jeweils Investitionen von 315.000 Euro getätigt, für die der ZRF 25% Zuschüsse des Landes erhält.
Über das Universitätsklinikum des Saarlandes können Sie sich unter https://www.uniklinikum-saarland.de informieren. Marion Ruffing