Lord-Stiftung finanziert mobile Ultraschallgeräte für 48.000 Euro
Erfolgreiches Studierendenprojekt verbessert die Lehre auf dem UKS-Campus in Homburg
Mit einer großzügigen Spende in Höhe von 48.000 Euro hat die Saarbrücker Lord-Stiftung die Anschaffung von acht mobilen Ultraschallgeräten finanziert. Diese sind die Grundlage für das Studierenden-Projekt SonoMobil, über das sich Studentinnen und Studenten der Medizinischen Fakultät der Saar-Uni die Ultraschalleinheiten kostenlos ausleihen können. Die zukünftigen Ärztinnen und Ärzte haben so die Möglichkeit, den Umgang mit dem Ultraschall eigenständig zu üben. An dem Projekt sind die Kinderklinik, die Anästhesiologie und die HNO-Klinik des Universitätsklinikums sowie das Zentrum Allgemeinmedizin beteiligt.
Für die Homburger Medizinstudierenden Johanna Strasser und Jakob Ule sollte es eine Abschlussveranstaltung sein: Im Januar hatten sie Vertreterinnen und Vertreter der Lord-Stiftung, der Medizinischen Fakultät und des Universitätsklinikums des Saarlandes (UKS) eingeladen, um ein Fazit zu ihrem Projekt SonoMobil zu ziehen und sich bei allen Beteiligten zu bedanken. Aber die amtierende Studiendekanin der Medizinischen Fakultät Prof. Dr. Carola Meier brachte am Ende auf den Punkt, was alle dachten: „Eigentlich ist das heute gar kein Abschluss, sondern der Anfang einer ganz großartigen Entwicklung“. Ule und Strasser haben es nämlich mit ihrem Engagement geschafft, dass sich Medizinstudierende in Homburg kostenlos mobile Ultraschallgeräte ausleihen und so den Umgang mit der Technik eigenständig und ohne Zeitdruck üben können. Das verbessert einerseits die Lehre und führt so unmittelbar zu noch besser ausgebildeten Ärztinnen und Ärzten. Und von jungen Medizinerinnen und Medizinern mit guten Ultraschallkenntnissen profitieren wiederum die Patientinnen und Patienten. Dieses Potenzial hatte die Saarbrücker Lord-Stiftung schon früh erkannt und daher insgesamt rund 48.000 Euro für acht mobile Ultraschallgeräte gespendet.
Dass aus ihrer ersten Idee solch ein Ergebnis entsteht, hätten sich die beiden jungen Projektverantwortlichen vielleicht zu Anfang gar nicht träumen lassen. 2022 hörte Jakob Ule auf einer Fachveranstaltung in Graz zum ersten Mal von einem solchen Angebot für Studierende. Als er Johanna Strasser davon erzählte, waren sich beide einig: „So etwas brauchen wir auch bei uns in Homburg!“ Im deutschen Medizinstudium sind die Pflichtveranstaltungen zur Sonographie-Ausbildung nur reduziert abgebildet und sie wussten, dass beispielsweise das Wahlfach-Angebot dazu sehr gefragt ist. Innerhalb kürzester Zeit brachten die beiden Studierenden ein Konzept auf den Weg und fanden bei der Saarbrücker Lord-Stiftung Unterstützung. Der Gründer und Vorstand der Stiftung Dieter Lord war von der Idee überzeugt, denn sie passte hervorragend zum Ziel der Stiftung. Sie verfolgt den gemeinnützigen Zweck, die medizinische Versorgung von Patientinnen und Patienten vor allem in der Region zu verbessern. Dieter Lord war und ist noch heute begeistert vom Austausch mit Strasser und Ule, die seine Anregungen und Fragen alle aufgenommen und damit die Idee kontinuierlich ausgearbeitet hätten. Denn sowohl für die Stiftung als auch die beiden Medizinstudierenden war es ein Hauptziel, dass sich SonoMobil als eigenständiges und nachhaltiges Angebot etablieren sollte, das nach der Studienzeit von Ule und Strasser bestehen bleibt.
Nun ist genau dieses Ziel erreicht: Jeweils zwei Taschen mit mobilen Ultraschallgeräten werden in vier Bereichen auf dem UKS-Campus vorgehalten: in der Kinderklinik, beim Zentrum Allgemeinmedizin, in der Anästhesiologie und in der HNO-Klinik. Das übergeordnete Konzept ist dabei gleich, die Ausgestaltung ist auf die einzelnen Bereiche und ihre spezifischen Bedürfnisse angepasst.
Den Auftakt machte SonoMobil bereits Ende 2023 in der Pädiatrischen Klinik, wo schon seit etwas mehr als zehn Jahren ein Ultraschall-Wahlfach angeboten wird, bei dem ältere Studierende die jüngeren unterrichten. Auch das neue Angebot mit den ausleihbaren mobilen Ultraschallgeräten sei sehr gut und mit Begeisterung angenommen worden und würde rege genutzt.
Danach folgte das Zentrum Allgemeinmedizin, wo die Geräte eine breite Verwendung finden. Denn die Studierenden würden diese nicht nur für Übungen an sich selbst nutzen, sondern ebenfalls bei ihren praktischen Einsätzen in den hausärztlichen Praxen einsetzen. Dadurch profitieren die Patientinnen und Patienten der Hausärztinnen und Hausärzte von den hochmodernen Geräten.
Als dritter Bereich wurde die Anästhesiologische Klinik ausgewählt und auch dort war das Fazit eindeutig, die Nachfrage sei „gigantisch“. Die Klinik habe die Erfahrung gemacht, dass gerade das wiederholte Üben in Eigenregie den Studierenden sehr gut helfe. Die hervorragende Ultraschall-Ausbildung in Homburg habe dabei nicht nur praktische Vorteile, sondern sei zudem ein tolles Zeichen für die sehr gute Lehre am Standort.
Den Abschluss bildete schließlich die HNO-Klinik, in der das Angebot seit Ende des letzten Jahres besteht. Die Klinik setzt seit der Pandemie verstärkt auf digitale Lehrkonzepte und auf autonomes Lernen. Diese Angebote würden regelmäßig evaluiert und die Ergebnisse seien eindeutig positiv. Auch nach der kurzen Zeit mit SonoMobil könne man sagen, dass sich die mobilen Ultraschallgeräte hervorragend in dieses Gesamtkonzept integrieren ließen.
Bei der Abschlussveranstaltung des Projektes waren sich alle darüber einig, dass die mobilen Ultraschallgeräte die Ausbildung der Medizinstudierenden in Homburg nochmals verbessert haben. Für die finanzielle Unterstützung der Lord-Stiftung und vor allem für das Engagement von Johanna Strasser und Jakob Ule waren Dank und viel Lob zu hören. Alle Beteiligten wünschen sich, dass SonoMobil weiter wächst – sei es durch zusätzliche Förderungen für das Homburger Angebot oder durch die Übernahme des Konzepts an anderen Medizinfakultäten.
Weitere Informationen über das UKS finden Sie unter https://www.uks.eu/ © Christian Schütz