Eine starke Sozialwirtschaft schützt die Demokratie
AWO Saarland Landeskonferenz behandelt Zukunftsthemen des Sozialstaats
Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) im Saarland ist einer der großen Wohlfahrtsverbände und damit einer der größten Arbeitgeber im Land. Bei der Landesversammlung standen zentrale Zukunftsthemen für den Verband und die Gesamtgesellschaft auf der Tagesordnung.
„Die heutige Landeskonferenz dokumentiert, dass die AWO im Saarland ein wichtiger Faktor in der sozialen Infrastruktur im Saarland ist. Mit hohem ehrenamtlichem Engagement und kompetenten professionellen sozialen Dienstleistungen sind wir den Menschen verpflichtet. Unsere AWO ist wirtschaftlich solide aufgestellt!“ Das sagte der AWO-Landesvorsitzende Marcel Dubois angesichts steigenden wirtschaftlichen Drucks in der Sozialwirtschaft. „Unter schwierigen Rahmenbedingungen (Folgen des Ukrainekrieges, Inflation) ist es unsere Verpflichtung, den Verband wirtschaftlich widerstandsfähig und stabil zu führen. Die Sicherheit unserer Arbeitsplätze und solide wirtschaftliche Grundlagen haben für uns erste Priorität. Wie viele andere Vereine und Verbände im Saarland leiden wir auch unter dem demographischen Wandel und dem damit einhergehenden Verlust von Mitgliedern. Unsere Schwerpunkte in den nächsten Jahren sind daher die Stärkung und Aktivierung des ehrenamtlichen Engagements und damit ein Beitrag zu einer demokratischen Zivilgesellschaft im Kampf gegen Rechtsextremismus. Die hauptamtlichen Einrichtungen und sozialen Projekte mit rund 4.600 Mitarbeitern werden konsequent weiterentwickelt. Besondere Schwerpunkte setzen wir im Rahmen der Ausbildung junger Menschen für soziale Berufe, für eine gute Versorgung in der stationären Pflege, in Beteiligungsprojekten für Menschen mit Beeinträchtigungen und in den Schutz für Kinder- und Jugendliche und für die von Gewalt betroffenen schutzsuchenden Frauen“, sagte Dubois zu den Zielen der AWO im Saarland. Die Delegierten aus den AWO-Kreisverbänden trafen sich in der Alten Schmelz und behandelten Fragen, die auch die Menschen außerhalb der AWO betreffen: „Mit welchen Ideen und Forderungen wir Armut verhindern und bekämpfen wollen und wie unsere Gesellschaft wirtschaftlich robuster und stabiler wird, um in der Zukunft allen Menschen Zugang zu einer solidarischen Daseinsvorsorge garantieren zu können“, brachte es der AWO-Landesvorsitzende Marcel Dubois auf den Punkt. Die Leitanträge der Konferenz thematisieren die nachhaltige Sicherung der sozialen Infrastruktur, wo eine auskömmliche Finanzierung schon heute in einigen Teilen fehlt, den Widerstand gegen Demokratiefeindlichkeit und Menschenverachtung, den Ausbau des Kinderschutzes im digitalen Raum, die Forderung nach einer Kindergrundsicherung, die Stärkung der Quartiersarbeit im Saarland, die Stärkung des Ehrenamtes und des Subsidiaritätsprinzips, dass Wohlfahrtsverbände vorrangig Leistungserbringer im Sozialstaat bleiben. Die anstehenden Investitionen der neuen Bundesregierung in die Infrastruktur dürfe die sozialen Einrichtungen als Kernelemente der Daseinsvorsorge nicht aus dem Blick verlieren, war einhelliger Tenor. Auch, weil in St. Ingbert die Saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) an der Konferenz teilnahm. Rehlinger sagte in ihrer Begrüßung: „Die AWO steht seit über 100 Jahren für Solidarität, soziale Gerechtigkeit und ein starkes Miteinander. Gerade in Zeiten wie diesen ist es entscheidend, dass wir uns gemeinsam für eine gerechte Gesellschaft einsetzen. Die Landeskonferenz ist seit jeher ein wichtiger Ort, um die Weichen für eine soziale Zukunft im Saarland zu stellen – mit klaren Werten und dem festen Willen, sich für jeden und jede gleich einzusetzen. Ich danke allen Engagierten der AWO für ihren unermüdlichen Einsatz!“ Mit Blick auf die Berliner Koalitionsgespräche betonte die Ministerpräsidentin, dass man die Stärkung der äußeren Sicherheit nicht gegen die innere Sicherheit ausspielen dürfe. Daher sei ein Sondervermögen für Infrastruktur geplant und der Infrastrukturbegriff weit gefasst.
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