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Oberbürgermeister Michael Forster legte Kranz nieder

Erinnern und Gedenken an die Opfer der Fliegerangriffe

Unter dem Titel „Erinnern und Gedenken an die Opfer der Fliegerangriffe auf Homburg, Mai 1944 - März 1945“, wurde am vergangenen Freitag, 14. März, genau 80 Jahre nach der verheerenden Bombardierung der Stadt der Opfer dieses sowie der vorangegangenen Fliegerangriffe gedacht. Dabei legte Oberbürgermeister Michael Forster auf dem Ehrenfriedhof einen Kranz nieder und hielt eine kurze Ansprache.

Zuvor hatten Klaus Friedrich und Mitarbeiter des Stadtarchivs Homburg mit rund 80 Teilnehmenden einen Gang durch die Homburger Altstadt unternommen und dabei an mehreren Stationen auf die Folgen der Bombardierung vom 14. März 1945 hingewiesen. Am Abend um 20 Uhr bildete das Glockenläuten der evangelischen und katholischen Stadtkirchen den Schlusspunkt des Gedenkens. An dem Gang nahm auch die 93jährige Zeitzeugin Christa Hunsicker aus der Gerberstraße teil, die eindrucksvoll ihre Erinnerungen an die Bombennacht schilderte, die sie in einem Keller in der Nähe des heutigen Saalbaus überlebt hatte.

„Auch wenn es sehr traurige und fürchterliche Umstände waren, die uns hierher zu diesem Gedenken geführt haben, bin ich doch froh über diese Veranstaltung im Zeichen des Erinnerns, des Gedenkens und des Mahnens“, sagte Oberbürgermeister Michael Forster und dankte allen für ihre Teilnahme an der Veranstaltung, auch am vorherigen Gang durch die Stadt.

Der OB erinnerte daran, dass zum 75. Gedenktag der verheerenden Bombennacht vom 14. März 1945 schon eine solche Gedenkveranstaltung geplant war, diese aufgrund der Corona-Pandemie allerdings nicht zustande kam. Er ging auf den ersten Bombenangriff am 23. Mai 1944 ein und beschrieb auch den letzten und heftigsten Angriff auf die Stadt, bei dem kurz nach 20 Uhr 161 britische Bomber in einer knappen halben Stunde rund 450 Tonnen Sprengbomben abwarfen. 

Die traurige Bilanz dieses Angriffs waren 206 Tote, hunderte von teilweise schwer Verletzten und eine verwüstete Stadt. „Hätten die Schlossberghöhlen nicht als Zuflucht gedient“, so OB Forster, „wäre die Zahl der Toten und Verletzten sicherlich deutlich höher gewesen.“ Er wies auch darauf hin, dass unter den Opfern vor allem Männer, Frauen und Kinder aus Homburg, aber auch Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter waren. Bei den insgesamt 37 Fliegerangriffen auf Homburg kamen mehr als 430 Menschen ums Leben, darunter 136 Frauen, 50 Kinder und 40 ausländische Opfer. 27 Personen konnten nicht mehr identifiziert werden, 21 wurden vermisst. Verwundet wurden mehr 350 Menschen.

„Diese zahlreichen Opfer zu einer Zeit als eigentlich klar war, dass der Krieg bald zu Ende sein wird, zeigt einmal mehr die Gnadenlosigkeit von Kriegen. In Kriegen wird nicht nach Schuld oder Unschuld unterschieden, das Unglück trifft alle gleichermaßen“, so der Verwaltungschef. Er dankte allen Beteiligten für diese sowie den Kirchen für das Läuten der Glocken am Abend und betonte, dass das Erinnern, Gedenken und Mahnen so wichtig sei, ebenso wie das Lernern aus der Geschichte. Leider hätten viele Menschen nicht verstanden, wie falsch extremes, totalitäres und kriegstreibendes Gedankengut ist und wie viel Leid dieses über die Menschen bringe. 

„Wohin soll es führen, wenn das Recht der Stärke über die Stärke des Rechts dominiert?“, fragte Michael Forster und betonte, wie wichtig Zusammenhalt und Solidarität seien und ermunterte dazu, Chancen der Versöhnung zu nutzen und Kriegstreibern entschieden entgegenzutreten. Zum Abschluss erinnerte er an den Musiker Jimi Hendrix mit dem Zitat: „Wenn die Macht der Liebe über die Liebe zur Macht siegt, wird die Welt Frieden finden“. Dann dankte er allen Teilnehmenden und legte verbunden mit dem Wunsch aller nach Frieden einen Kranz im Gedenken an all jene nieder, die diesen Frieden nicht (er)leben durften und bat um einen Moment des Innehaltens und des stillen Gedenkens. 

Die Veranstaltung zum Erinnern und Gedenken an alle Opfer der Luftangriffe im Zeitraum von Mai 1944 bis zum 14. März 1945 wurde vom Homburger Stadtarchiv in Zusammenarbeit mit Klaus Friedrich organisiert und durchgeführt. 

Begleitend zeigt das Stadtarchiv Homburg mehrere Infotafeln zum Thema „Homburg, Weg in die Zerstörung und Neuanfang 1942 – 1945“ mit interessanten Daten, Grafiken und Bildern im Foyer des Rathauses Homburg, Am Forum 5. Diese Infotafeln können noch bis zum 21. März während der Öffnungszeiten des Rathauses besichtigt werden. © Stadt HOM

Schenk, Silvia
17. Mär 2025