Image
Image
Display Image
array(0) { }

Armut hat viele Gesichter

1 Million für Armutsbekämpfung im Saarland

Das Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit gibt gemeinsam mit dem Armutsbeirat im Jahr 2025 eine Million Euro zur Bekämpfung von Armut im Saarland frei. Schwerpunkte sind die Unterstützung von Kindern, die Sicherung der Energieversorgung für einkommensschwache Haushalte sowie die Stärkung von Hilfsangeboten für Menschen in schwierigen Lebenslagen.

„Armut hat viele Gesichter – sie betrifft Frauen, Kinder, Familien, ältere Menschen und Zugewanderte. Mit diesen Mitteln setzen wir gezielt dort an, wo Hilfe am dringendsten benötigt wird. Besonders wichtig ist uns, dass Kinder unabhängig vom Einkommen der Eltern gut versorgt werden und dass Menschen nicht in Existenznot geraten, weil sie ihre Stromrechnung nicht bezahlen können“, betont Sozialminister Magnus Jung.

Die Hälfte der Mittel stammt aus dem Sonderfonds für Armutsbekämpfung, über dessen Verausgabung der Beirat zur Armutsbekämpfung im Saarland berät. Der Beirat hat in seiner jüngsten Sitzung Maßnahmen empfohlen, die 2025 gefördert werden sollen:

•        Kinderarmut bekämpfen: Kinderhäuser in Neunkirchen, Saarbrücken und Völklingen erhalten Unterstützung für Beratung und Förderangebote. Ein Modellprojekt in Kitas und Krippen soll Kindern unabhängig von der finanziellen Lage der Eltern kostenlose Mahlzeiten ermöglichen. Insgesamt werden hierfür 340.000 € fließen.

•        Energiearmut entgegenwirken: Die Energiesicherungsstelle, die von Stromsperren bedrohte Menschen unterstützt, in die Kommunikation mit dem Energieversorger geht und im Notfall anteilig ausstehende Rechnungen begleicht, damit Stromsperren abgewendet werden, wird ausgebaut. Künftig wird durch die Energiesicherungsstelle das Bearbeitungsfeld auf die Bereiche Strom, Gas/Fernwärme und Wasser ausgeweitet.

•        Gesundheitsversorgung sichern: Ein Fonds hilft Menschen ohne Krankenversicherung bei der medizinischen Behandlung, wenn Medikamente oder Eingriffe benötigt werden, die nicht von der medizinischen Grundversorgung getragen werden.

•        Maßnahmen zur politischen Beteiligung von armutsbetroffenen, obdach- und wohnungslosen Menschen werden gefördert.

•        Soziale Angebote ausbauen: Tafeln erhalten Mittel für frisches Obst und Gemüse. Außerdem können Klientinnen der Frauennotschlafstelle im Winter Sachleistungen erhalten - dafür sind Mittel i.H.v. 5.000€ vorgesehen.

•        Auch die Gemeinwesenarbeit in Saarbrücken kann sich über Unterstützung freuen: vier Standorte – Malstatt, Wackenberg, Brebach und Alt Saarbrücken – erhalten personelle Unterstützung in Höhe von 150.000 €. Burbach erhält einen zusätzlichen Mittagstisch mit Sozialberatung. 

•        Armutsprävention stärken, Armut bekämpfen: Die Integration von EU-Zugewanderten wird gestärkt. Erfolgreiche Projekte, die Zugewanderte in ihrem Ankommen unterstützen, werden mit einer zusätzlichen Vollzeitstelle verstärkt. Durch Supervision, Beratung und Schulungen werden Ehrenamtliche im Bereich der Armutsbekämpfung gestärkt.

Damit fließen neben den Mittel des Sonderfonds, dessen Verausgabung der Beirat zur Armutsbekämpfung empfiehlt, insgesamt 400.000€ in verschiedene Bereiche der Armutsbekämpfung. Daneben stehen für Kleinstprojekte der Armutsprävention und –bekämpfung Mittel i.H.v. 100.000 € zur Verfügung. Sie können beim Ministerium beantragt werden.

Diese Maßnahmen orientieren sich am Aktionsplan gegen Armut, der 2024 in seiner dritten Fassung veröffentlicht wurde.

 

 

Sozialminister Magnus Jung hat darüber hinaus in der Vergangenheit weitere gezielte Programme und Initiativen ins Leben gerufen, um die gesellschaftliche Teilhabe zu fördern und Armut nachhaltig zu bekämpfen. Dazu gehören Maßnahmen wie die quartiersbezogenen Armutsbekämpfung in Neunkirchen, Völklingen und Burbach, Programme gegen Kinderarmut, Unterstützungsangebote für Menschen in Wohnungsnot sowie umfangreiche Hilfen für die Tafeln. © Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit

Schenk, Silvia
27. Mär 2025