Page 33 - Ausgabe 118 / Juni 2022
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Stierkampfarena in Málaga
Europa, in der jahrhundertelang das weitge- hend friedliche Zusammenleben verschie- dener Völker und Religionen praktiziert wur- de – eine bewundernswerte zivilisatorische Leistung! Die Araber förderten mit Weitsicht und Toleranz acht Jahrhunderte lang die In- tegration von Menschen unterschiedlicher Kulturen, aber auch Wissenschaft und Tech-
Felsplateau von Ronda mit der dreibogigen Puente Nuevo
nik, etwa zur besseren landwirtschaftlichen Nutzung, den medizinischen Fortschritt, Ar- chitektur, Poesie und intellektuelle Entwick- lung. Auf dieses Ideal bezieht sich gegen- wärtig das idyllische Bergdörfchen Frigiliana nahe dem Touristenort Nerja, wo man für das friedliche Zusammenleben der drei reli- giös geprägten Kulturen (Islam, Judentum und Christentum) wirbt: mit einer „Plaza de las tres Culturas“, einer Drei-Kulturen-Bar, einem Drei-Kulturen-Brunnen und einer Drei-Kulturen-Skulptur. Schließlich hat ganz Spanien im Mittelalter und in der frühen Neuzeit auch beträchtlich unter jahrhunder-
Kraftstrotzender Stier als spanisches Nationalsymbol vor der Stierkampfarena in Ronda
telangen Glaubenskriegen, Judenpogromen und der Inquisition (Ketzerverfolgung) gelit- ten.
Nachdem Granada 1492 als das letzte isla- mische Bollwerk auf der Iberischen Halbin- sel erobert war, erhielt Kolumbus grünes Licht für seine Expedition, um den Seeweg nach Indien zu finden. Sie begann wenige
Monate später im andalusischen Hafen Palos de la Frontera (nahe bei Huelva) und endete mit der Wiederentdeckung Amerikas. Das wirtschaftliche und politische Zentrum der Welt verlagerte sich dadurch, das Schwer- gewicht des Handels verschob sich von den europäischen Binnenmeeren zum Atlantik. Durch den Atlantikhandel erlebten die west- europäischen Randstaaten Portugal, Spanien, die Niederlande, England und Frankreich als Seemächte eine Blütezeit. Der Habsburger Karl V. herrschte als „Kaiser des Heiligen Rö- mischen Reiches“ (1519-1556) und unter dem Namen Carlos I. als König von Spanien über ein Weltreich, in dem die Sonne nie unterging. Das aufblühende Sevilla hat Ko- lumbus viel zu verdanken. In der Kathedrale
Symbolische Skulptur „Tres Culturas“ in Frigiliana: eine Symbiose von Judenstern, christlichem Kreuz und islamischem Halbmond
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    der andalusischen Hauptstadt befindet sich sein Sarkophag, der von vier Herolden ge- tragen wird, welche die Königreiche Aragón, Kastilien, León, und Navarra repräsentieren. In zahlreichen anderen andalusischen Orten befinden sich ebenfalls Kolumbus-Denkmä- ler. Auch das Kloster La Rábida nahe bei Huelva erinnert an Kolumbus. Dort gab ihm der Beichtvater der Königin Isabella ein wichtiges Empfehlungsschreiben für die ge- plante Seereise mit. Unweit von dem Kloster präsentiert ein Museum Ausstellungsstücke aus der Zeit der Entdeckungsreisen. Dane- ben gibt es einen Liegeplatz für Nachbauten der drei Kolumbus-Schiffe Santa Maria, Pinta und Nina.
In Sevilla wird zudem ein anderer bedeu- tender Seefahrer mehrfach geehrt: Ferdinand Magellan (ca.1480-1521). Am Ufer des Gua- dalquivir befindet sich zum Beispiel ein Nachbau der Nao (Schiffstyp) Victoria. Sie war das einzige seiner fünf Schiffe, das die erste Erdumsegelung schaffte. Magellan war im Sommer 1519 im Auftrag der spanischen
Teil der Kathedrale in der Mezquita – ein kolossaler Stilbruch
Krone zu einer Expedition aufgebrochen, um den westlichen Seeweg zu den Molukken zu finden. Nach dem gewaltsamen Tod des Kommandanten auf einer Philippineninsel
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