Page 22 - Ausgabe 030 / Februar 2015
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  Der Erste Weltkrieg in Gedichten
Die AG Geschichte arbeitet an einem neuen Buch
Opferzahlen ersichtlich. Deshalb besteht kein Zweifel daran, dass die Bezeichnung „Der Große Krieg“, wie sie in vielen Staaten der Erde üblich ist, wahrhaftig angemessen ist.
Collage von Sandra Didion (10d) zum totalen Krieg
Selbst im ländlichen Saarland waren sogar in den kleinsten Dörfern Tote zu beklagen. Man findet in nahezu jedem Ort mindestens eine Gedenkstätte für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs, meist in Zusammenhang mit Hin- weisen auf die Opfer des Zweiten Weltkriegs.
Ehrenfeld für die Gefallenen beider Weltkriege in Homburg (gegenüber dem Hauptfriedhof)
Im Vergleich zu früheren Kriegen sind seit dem späten 19. Jahrhundert im Zuge der In- dustriellen Revolution und der fortschreiten- den Technisierung, die den Einsatz von Mas- senvernichtungswaffen ermöglichte, deutlich höhere Opferzahlen zu beklagen. Am Bei- spiel des Ersten Weltkriegs ist festzustellen, dass es neben den gefallenen, verwundeten und traumatisierten Soldaten in Millionen- höhe auch millionenfach zivile Opfer gab, die durch den totalen Krieg zu Lande, in der Luft, zur See, in den Kolonien und durch den Wirtschaftsboykott verursacht wurden. In vielen deutschen Regionen sind mehr Menschen durch Verhungern gestorben als durch Kampfhandlungen. Die Buchautoren bringen wenig Verständnis auf für die unse- ligen Kriegshandlungen, die seit der Antike
   „Capitolinus und seine Freunde“ (über das gallo-römische Schwarzenacker), „Venus lächelt“, „Geschichte auf Brief- marken“, „Alles hat seine Zeit“, „Mitein- ander, nicht gegeneinander!“ (eine Welt- geschichte der Migration) und „Alex Deutsch. Erinnerungen und Gedichte zum 100. Geburtstag“ – das sind die be- kanntesten und zum Teil preisgekrönten Buchtitel der Arbeitsgemeinschaft Ge- schichte des Saarpfalz-Gymnasiums.
In diesen Tagen steht ein neues Projekt bei den Jugendlichen im Vordergrund: Inspiriert durch den 100. Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs arbeitet die seit 1999 be- stehende AG Geschichte an einem Buch mit dem Titel „Der Große Krieg“, das am letzten
Gedenkwand im Eingangsbereich der Leichenhalle Kirrberg zu Ehren der Weltkriegsgefallenen
März-Wochenende zur „Saarländischen Buchmesse HomBuch“ im Homburger Saal- bau als Neuerscheinung vorgestellt werden soll. Für das weit über 200 Seiten umfassen- de Druckwerk haben die Schüler zusammen mit ihrem Lehrer Eberhard Jung eine Vielzahl von Gedichten geschrieben, die sie mit Zeichnungen und Fotos illustrieren, so dass
ein abwechslungsreiches, farbenprächtiges und unterhaltsames Buch entstehen soll. Die Gedichte thematisieren einfühlsam und sehr differenziert spannende und aufschlussreiche Kriegserlebnisse der Frontsoldaten und das Leid ihrer Angehörigen in der Heimat. Auf sehr berührende Weise vermitteln sie – ba- sierend auf Augenzeugenberichten unter- schiedlicher Kriegsteilnehmer – ein unge- schöntes, realistisches Bild von mensch- lichen Schicksalen und Tragödien, die dieser verheerende Krieg hervorbrachte.
Ehrenmal für die Gefallenen beider Weltkriege in einer Parkanlage in Waldmohr
Mit den Gedichten haben sich die Schüler eine relativ schwierige, aber interessante und flott zu lesende Textsorte ausgesucht, die ihre intensive Wirkung nicht verfehlt. Ähnlich reizvoll sind die vielen Schülerzeichnungen sowie die große Anzahl der Fotografien von Kriegerdenkmälern und Soldatengräbern in der näheren und weiteren Umgebung. Dazu wurde nicht nur der Saarpfalz-Kreis bereist, sondern auch die meisten anderen saarlän- dischen Regionen (besonders ergiebig war Saarbrücken), pfälzische Nachbarorte (Wald- mohr, Zweibrücken) und französische Schauplätze (u.a. Verdun und Bliesbruck). Bereits aus den besuchten und fotografierten Denkmälern wird das gigantische Ausmaß der
    Das Redaktionsteam der AG Geschichte des Saarpfalz-Gymnasiums mit Lehrer Eberhard Jung
 Ausgabe 030 / Februar 2015
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