Page 41 - Ausgabe 038 / Oktober 2015
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          Wein-Tipp im Monat Oktober
Verehrte Freunde des Weines, Weinexperte Carlo Weidner empfiehlt:
                                 DADÁ
Was ist DADÁ? Würden Sie einen Dadaisten fragen, könnte die Antwort vielleicht so ausfallen: „Dada bedeutet einfach nur nichts“. Würden Sie Eduardo Casademont fragen, bekämen Sie eine deutlich längere Ant- wort. Schließlich stellt der Chief-Winemaker vom Weingut Finca Las Moras Argentiniens Weinszene mit seiner fulminanten Rotwein-Cuvée „DADÁ“ gerade gehörig auf den Kopf. Dahinter steckt in der Tat viel vom Esprit des Dadaismus. Es geht darum, ausgetretene Pfade zu verlassen, Neues zu wagen und sein ganz eigener Geschmacksexperte zu sein. Doch während die Dadaisten die Lösung gerne mal im Chaos suchten, überlässt Eduardo bei der Weinbereitung nichts dem Zufall. Die Höhen- lagen im Pedernal-Tal unterliegen den höchsten Temperaturschwankun- gen ganz Argentiniens und bringen Trauben von außerordentlicher Kraft
und Konzentration hervor. Für die Bewässerung wird bevor- zugt Schmelzwasser aus den Anden eingesetzt. Erziehungs- systeme, Schnitt und Kellertechnik sind auf dem neuesten
Stand. Und die Reifung erfolgt ausschließlich in Fässern aus amerikanischer Eiche. Das Ergebnis ist ein Wein, der keine Fragen mehr offen lässt. Ungewöhnlich fruchtig, weich, har- monisch und bei aller seidigen Eleganz mit einer kräftigen Struktur versehen. Weiter zeigt sich der Rotwein in einem
dunklen Granat-Purpur. Die Cuvée setzt sich aus den beiden Rebsorten Malbec (50%) und der einheimi- schen Traube Bonarda (50%) zusammen. Im Duft wer- den Sie sofort einen sehr auffallenden Vanilleton ver- spüren, begleitet von feinen Röstaromen und gebrann- ten Mandeln. Am Gaumen fülliger und weicher Auftakt mit würzigem Biss, Noten von Vollmichschokolade und eingelegten Süßkirschen. Vollmundig, dicht und würzig ist sein Finish. Feinste und samtige Wonnegerb- säure sorgt für Rückgrat, die Frucht balanciert superb aus. Raffiniert und dicht gepackt, präsent und auf fast unverschämte Art betörend- ein absoluter Charmeur! Charmant ist auch sein Preis: für nur 4,79.- netto,
bekommen Sie mächtig viel Wein.
Auf Ihre persönliche Einschätzung zu dem Rotwein bin ich gespannt und freue mich sehr, Sie in unserer Vinothek zu begrüßen.
    Ihr Carlo Weidner, Sommelier · Vinothek Boxberg C+C Neunkirchen Telefon 06821/984-156 · Fax 06821/984-299
e-mail: carlo.weidner@boxberg-cc.de
     Unsere Kolumne
Ein Streifzug durch die Welt und wie wir sie erleben...
vom Stadtmagazin „es Heftche“® für Homburg und Umgebung
Für die Oktober-Ausgabe von Journalistin Andrea Dejon
Ausverkauf
Wer will noch ein Stück?
Wir Menschen lieben es, wenn mal wie- der irgendwo ein günstiges Schnäpp- chen zu erhaschen ist. Ob wir es wirk- lich brauchen, ist oftmals eher eine Nebensache. Nur leider vergessen wir, dass es einen Ausverkauf nur geben kann, wenn irgendwo ein Verlierer im Spiel war. Unsere Natur ist für uns wohl auch nur ein Schnäppchenmarkt. Wir zerschneiden größere Grünflächen wie einen Kuchen und kappen so Verbin- dungslinien, die viele Tiere dringend bräuchten, um Nahrung zu finden oder um sich fortpflanzen zu können. Es ist so, als würden die Flure und Treppen eines Mehrfamilienhauses zu Geh- und Fahrradwegen umfunktioniert werden. Wer dann mal gerade dringend zur Toi- lette oder in die Küche will, muss erst mal warten, bis alle Mountainbiker vor- bei gefahren sind. Oder wir wollen schlafen, doch zu viele Fußgänger pas- sieren laut redend die Wohnungspfade. In einer solchen Wohnstätte würden wir doch wohl nicht bleiben wollen, oder? Und so geht es vielen Tier- und Pflan- zenarten. Entweder wandern sie aus – wenn sie können, oder sie sterben aus. Zurück bleibt eine Art Lücke, die ein ein- gespieltes System aus dem Gleichgewicht bringt. Gleichzeitig machen wir Menschen uns Sorgen um zu viele Einwanderer, die unseren Staat zerstören könnten. Doch ei- ne Vielzahl der wirklich gefährlichen Ein- wanderer ist recht klein und wird anfangs gar nicht groß bemerkt. Es sind die Kleinst- tiere, die teilweise versehentlich durch den überhöhten Reiseverkehr zu uns kommen oder gar absichtlich als Helfer importiert wurden. Sie wissen geschickt diese leer gewordenen Nischen zu besetzen und ver- drängen oftmals unsere einheimischen Ar- ten, da sie meist stärker im Wachstum und schneller in der Fortpflanzung sind. Sie ha- ben begonnen, mit uns eine Partie Schach zu spielen und ich könnte mir vorstellen, dass sie uns alle durchaus Schachmatt set- zen könnten. Mir scheint, wir sollten un- sere Betrachtungsweisen etwas ändern und unserer Prioritäten überdenken. ad
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