Page 39 - Ausgabe 042 / Februar 2016
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gung des Buchenberger-Hofs, des Luisen- Hofes sowie durch Anlegung des Konigsbru- cher Hofes. Im königlich-bayerischen Urka- taster ist 1846 die heutige Hofanlage recht gut erkennbar.
Familie von Wegner engagiert sich
Archibald von Wegner stellte ein Konzept für die Wiederherstellung, Sanierung und Renovierung des bedeutsamen Gebäudes vor. Selbstverständlich wird er das Haupt- haus bewohnen, aber nicht ganz. Das Erd- geschoss soll teilweise der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen, z.B. bei Konzerten mit ba- rocker Musik, Ausstellungen und Vorträgen. In der früheren Verwalterwohnung nimmt Architekt Lars Maier sein Domizil, evt. mit Büro. Scheune und Ställe werden auch ge- nutzt. Hier ist seitens der Familie vorgesehen, sie uneingeschränkt der gesamten Bevölke- rung unserer Stadt und darüber hinaus zu- gänglich zu machen: ein Teil des Stadtarchi- ves, besonders jener, der aus Nachlässen
Das Herrenhaus
und gegenständlichem Museumsgut besteht, könnte hier dargestellt werden. Also eine Dependance zum eigentlichen Archiv in der Kaiserstraße. Denkt man dies weiter, könnte man gar auf die Idee kommen, die zur Zeit in vier Räumen des ehemaligen Edelhauses in Schwarzenacker dargestellten Barockbil- der, also jene Leihgaben der Alten Pinako- thek München, die aus der Pfalz-Zweibrü- ckischen Gemäldesammlung stammen, hier unterzubringen. Römer und Barock ist ein bisschen gegensätzlich und wer das interes- sante Römermuseum besucht, der hat nicht unbedingt einen Zugang zur barocken Ma- lergruppe um den herzoglichen Generalbau- direktor Mannlich.
Zukunft des Waldes
Zum Hofgut Königsbruch gehörten schon immer entsprechende Ländereien; so war es schon zu Herzogszeiten, so ist es jetzt immer noch. Insgesamt handelt es sich um 8 Hektar Weideland und 71 Hektar Wald, größtenteils aus Nadelbäumen bestehend. Die von Weg- ners haben dem früheren Eigentümer, der Naturlandstiftung Saar, die Bewirtschaftung des Forstes für 3 Jahrzehnte überlassen. In dieser Zeit wird die Stiftung bestimmungs- gemäss einen Mischwald anlegen. Die im Winter 2014/15 gefällten Fichten werden er-
Herr und Frau von Wegner besuchen das Stadtarchiv zwecks Informationen über das Gut Königsbruch
setzt durch über 6.000 Buchen-, Eichen- und Ahornsetzlinge. Mit ein wenig Glück wird in den kommenden 30 Jahren die historische Waldsituation in etwa wieder hergestellt. Da- mals wuchsen in unserer Region nur Laub- wälder. Die ertragreicheren, weil schneller wachsenden Fichten wurden erst später an- gepflanzt. Die heutigen Eigentümer verzich- ten ausdrücklich zugunsten dieses originalen Anbaus auf die entsprechenden Erträge. Be- kanntlich ist ein Mischwald um ein Vielfa- ches nützlicher für unser Klima.
Renovierung läuft auf vollen Touren
Bei einem Besuch auf Einladung der Familie von Wegner konnten wir uns vor einiger Zeit selbst ein Bild machen, wie es um die Re- novierung dieses Kleinods bestellt ist. Es ist ein Mammutprogramm, das durchgezogen wird, aber immer auch auf die Details be- dacht. Seien es die alten Heizkörper mit Jugendstilmotiv, alte Tür- und Fenstergewän- de, Eichenbalken u.v.m. Sorgfältig aufbe- wahrt harrt es der Wiederverwendung. Für Archibald von Wegner, seine Frau und dem
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Junior, der Medizin studiert, ist es mehr als nur eine bauliche Sanierung, es ist ein echtes Herzensanliegen, das heruntergekommene Bauwerk zu einem Prachtstück herauszuput- zen. Viel Geld wird investiert, das wohl so schnell nicht zurückkommt. Von Wegner stammt aus einer Familie, die selbst Güter besaß, die allerdings durch den Zweiten Weltkrieg ihrem Zugriff entzogen wurden. Nun kann er das Verlorene an anderer Stelle wieder aufbauen.
Großes Einweihungs- und Jubiläumsfest
Die Halle rechts vorm Herrenhaus, mit Ei- senfenstern versehen, erinnert an eine Fa- brikhalle. Wilhelm Schulde hatte hier seine Maschinen für die Eisengießerei stehen, im zweiten Weltkrieg wurde dann im ursprüng- lichen Pferdestell Militär stationiert. Den Be- trachter fasziniert besonders das ausladende Gebälk. Der neue Eigentümer könnte sich hier ein kleines Museum mit alten Traktoren und bäuerlichen Gerätschaften vorstellen. Draußen im Garten wurde unter Federfüh- rung der Dame des Hauses ein Barockgarten mit Säuleneichen und Spalierlinden be- pflanzt, der den treffenden Namen „Ama- liengarten“ erhalten wird. Hinter dem Wohn- haus wurde der Waldhang u.a. mit Rhodo- dendron bepflanzt. Schon jetzt ein herrliches Bild, leider etwas verdeckt für die unsensible Bebauung der ursprünglich freien und offe- nen Zufahrt. Noch in diesem Jahr sollen die Hauptarbeiten insoweit abgeschlossen sein, dass ein großes Einweihungsfest stattfinden kann. Pünktlich zum 250. Jahrestag der Ent- stehung des Hofgutes. Wir drücken dem Bauherrn die Daumen und wünschen weiterhin viel Erfolg. hjb
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