Page 17 - Ausgabe 100 / Dezember 2020
P. 17

gebung der Schule für immer verbunden“, inzwischen eine „feste Marke in Homburg, für deren Qualität die tägliche Arbeit der en- gagierten Lehrer und Lehrerinnen bürgt. Der große Ehrentag unseres Jubilars findet seine interessante Spiegelung in der Amtszeit des Kollegen: Auch er durfte einen Hundertjäh- rigen vorstellen, nämlich seine Schule selbst, die 1973 ihr hundertjähriges Bestehen fei- erte. Der nostalgische Blick zurück darf aber nicht übersehen, in welch beklagenswertem baulichen Zustand sich die Schule damals befand. Dem wurde erst ab 1992 schrittwei- se abgeholfen, als der Kreis die Schule über- nahm und mit großem Aufwand die Gebäu- de sanierte und erweiterte. Wenn die Schule 2023 ihr 150-jähriges Bestehen feiern wird, kann sich jeder von dem gelungenen En- semble von Alt und Neu überzeugen. Die
Dennoch beklagt er die unangenehmen Aus- einandersetzungen mit dem damaligen Kul- tusministerium: „Es gab Streit wegen der Be- setzung einiger Fächer, und das Bauamt hat viel Ärger gemacht, z.B. nach einem Was- sereinbruch im Neubau.“ In besonders an- genehmer Erinnerung hat er die „sehr har- monische Abi-Feier“ 1976 von „über 100 Abiturienten mit überwiegend guten Noten“ sowie die originellen Schülerstreiche: „In der Hexennacht wurde ein Klohäuschen mitten auf den Schulhof gestellt, das am 2. Mai ent- deckt wurde und ebenso plötzlich wieder weg war. Außerdem wurde einmal ein gro-
Anzeige
Er fühlt sich nicht wie 100, „aber es fehlt das tätige Leben, und die geistige Wahrneh- mung lässt nach.“ Die Einsamkeit sei bedrü- ckend und seine Mobilität eingeschränkt, er höre schlecht und ist angewiesen auf den Rollator. Er bedauert, dass er keine Gleich- altrigen mehr kenne, und mit 90-Jährigen könne er nicht mehr viel anfangen. Es ist be- reichernd, wenn er als Jahrhundertzeuge mit Humor und Esprit aus seinem Leben erzählt: In seinem Geburtsjahr 1920 entstand das Saargebiet. Seine Kindheit in bescheidenen Verhältnissen nach dem Ersten Weltkrieg war von Entbehrungen geprägt: „Die Goldenen Zwanziger waren für die meisten Menschen gar nicht so gut.“ Als Hitler 1935 nach der Rückgliederung des Saargebietes an das Deutsche Reich auch auf dem Homburger
   Das Saarpfalz-Gymnasium als Torte (anlässlich der 140-Jahrfeier 2013)
Parallelen zwischen der Amtszeit des Kolle- gen Seiler mit meiner eigenen drängen sich auf: Wie damals die Ideen der 68er in die Schule schwappten und sie grundlegend ver- änderten, so wird die digitale Revolution, die durch die Corona-Pandemie eine Be- schleunigung erfuhr, eine Schule hervorbrin- gen, an die man vor zehn Jahren noch nicht dachte.“ Seiler bezeichnet den Mehrver- dienst eines Schulleiters im Vergleich zu den übrigen Lehrern als „Schmerzensgeld“, weil man sich in dieser Position mit allerlei Pro- blemen herumschlagen müsse. Er selbst möchte unter den heutigen Bedingungen in dieser Verantwortung nicht mehr stehen. Zu seiner Zeit sei vieles einfacher gewesen.
Geburtstagsbild der Schülerin Fabienne Breder (7b) für den ehemaligen Schulleiter
ßer Misthaufen vor der Tür meines Privat- hauses in der Unteren Allee abgeladen. Dum- merweise habe ich ihn meinem Nachbarn überlassen, denn es war guter Mist für den Garten.“ Er ist stolz darauf, dass so viele Abi- turient(inn)en „seiner“ Schule große Karrieren erreicht haben. Er verweist unter anderem auf Wissenschaftler(innen) und Politiker (Ober- bürgermeister Reiner Ulmcke, die Landräte Clemens Lindemann und Dr. Theophil Gallo) und lobt die kontinuierliche und positive Ent- wicklung der Schule, die gegenwärtig auch baulich in einem guten Zustand sei.
Auch in seinem biblischen Alter ist er geistig noch ziemlich fit, interessiert sich für Politik, Geschichte, Fußball und Homburger The- men. Er liest regelmäßig die Saarbrücker Zei- tung und die FAZ (Frankfurter Allgemeine Zeitung), verschafft sich zudem mit Internet und Fernsehen einen Blick in die Welt und freut sich über Besuch und nette Gespräche.
Jürgen Mathieu, der aktuelle Schulleiter des Saarpfalz-Gymnasiums, würdigte seinen „hochverehrten Vorgänger“
Marktplatz umjubelt wurde, sei er nicht da- bei gewesen. Aber er könne sich noch genau erinnern an die Zerstörungen der Synagogen und jüdischen Geschäfte in der Reichspo- gromnacht 1938 in Zweibrücken und Hom- burg, an denen auch vornehme Kreise be- teiligt waren. Er sei auf dem Marktplatz auch Zeuge des Abtransports von Juden gewesen.
   Gartengeräte Markus Schäfer
Herzlichen Dank für Ihr entgegengebrachtes Vertrauen und Ihre Treue für das Jahr 2020.
Wir wünschen Ihnen frohe Festtage
und vor allem ein gesundes, friedvolles neues Jahr 2021.
SD2012
              SD1908
Sparen Sie nicht am falschen Ende. Jetzt wird’s
ZEIT!
Gewinnen Sie neue und alte Kunden mit Werbung im
Mehr als ein Monatsmagazin Informativ, lehrreich, unterhaltsam
                                                            􏰀􏰀 06821-30305
                   Geistkircher Hof 4 · 66386 St. Ingbert
Telefon 06894/966339 · Fax 895650 · www.gartengeraete-schaefer.de
Verkauf • Wartung Hol- und Bringservice
                                                       Ausgabe 100 / Dezember 2020
 17








































































   15   16   17   18   19